Mediapulse führt Onlineforschung in der Schweiz nicht weiter

Seit 2021 hat Mediapulse im Auftrag von Schweizer Onlinepublishern die Reichweiten von Websites und Apps erhoben. Nun wird die Onlineforschung per Ende 2024 eingestellt – weil das Messsystem nicht nachhaltig finanziert werden könne, wie es von Seiten des Verwaltungsrats heisst.

Im Jahr 2020 erhielt Mediapulse von CH Media, Ringier, der SRG und der TX Group den Auftrag, eine Reichweitenforschung für Websites, Apps und digitale Werbekampagnen aufzubauen. Die Onlinepublisher wollten zeigten auch die Bereitschaft, sich an der Forschung zu beteiligen und die eigenen Brands und Werbeinventare messen zu lassen, schreibt das Medienforschungsunternehmen in einer Mitteilung.

Ab Sommer 2021 konnte Mediapulse die Traffic Data und ab Sommer 2022 die Audience Data für Websites und Apps publizieren. Allerdings habe sich im Verlauf der Entwicklung gezeigt, dass verschiedene Onlineangebote ihrer ursprüngliche Beteiligungszusage nicht nachkommen konnten, weshalb die Forschung unter Refinanzierungsdruck kam. Nochmals verschärft habe sich die Situation im Sommer 2023, als das Mandat für die geplante Umsetzung einer Online-Kampagnenforschung zurückgezogen wurde, so Mediapulse weiter.

Weil für die Finanzierung der Onlineforschung keine geeignete Lösung gefunden werden konnte, hat der Verwaltungsrat von Mediapulse den Rückbau der Forschungsanlage und die Kündigung der bestehenden Kundenverträge veranlasst.

«Wir bedauern es sehr, die mit grossem Aufwand und in kürzester Zeit errichtete Infrastruktur der Onlineforschung abbauen zu müssen und den Schweizer Onlinemedien die Daten zur Reichweite und zur Publikumsstruktur ihrer Websites und Apps nicht länger bereitstellen zu können», so Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch über den Entscheid.

Eine spätere Wiederaufnahme ist jedoch nicht ausgeschlossen: Derzeit würden bei den Publishern und den relevanten Verbänden intensive Gespräche über Finanzierung und Erhebungsmethoden der Onlineforschung geführt. Und auch seitens Mediapulse sei man «weiterhin an einer gemeinsamen tragfähigen Lösung für die Zukunft interessiert».

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