Umfrage «Euro Schock»: Hanspeter Lebrument

Werbewoche-Umfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung nach dem «Euro Schock» und dessen Auswirkungen auf die Kommunikations- und Werbebranche: Hanspeter Lebrument, Verwaltungsratspräsident und Verleger Somedia

Ja, es hat verschiedene Kunden gegeben, die bei der Aufhebung der Euromindestgrenze Werbeaufträge storniert haben. Allerdings waren diese Stornierungen sehr bescheiden. Der Einbruch nimmt nie das Ausmass der letzten Krise von 2008/2009 an. Damals handelte es sich um eine Weltfinanzkrise. Jetzt wurde bewusst unter Einbezug der Risiken eine Verteuerung des Schweizerfrankens gemacht. Betroffen werden vor allem die Stellenanzeigen der Bereiche Export und Tourismusindustrie sein. Dies betrifft aber stärker die digitalen Stellenplattformen. Es kann sein, dass sich im Bereich der Stellen das ganze Volumen halbiert. Im kommerziellen Sektor glaube ich, dass wir nach Überwindung des Schocks etwa im Vorjahr abschliessen werden. Der Wegfall der Euromindestgrenze hat neben Gefahren auch Chancen. Der Einkauf für Haushalte und Unternehmen wird teilweise billiger. Somit kann dort auch mit einer Zunahme der Werbung gerechnet werden. Export- und Tourismus-Unternehmen haben es schwieriger. Hier ist bei der nationalen und regionalen Werbung mit Verlusten zu rechnen. Insgesamt scheinen mir die Auswirkungen, wenn Euro und Franken nicht noch mehr auseinanderklaffen, für Medienunternehmen nicht allzu gravierend.
 

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