Mal eine frische Idee gefällig?
Brainstore in Biel und Sparks in Zürich verkaufen Ideen auf Bestellung
Brainstore in Biel und Sparks in Zürich verkaufen Ideen auf BestellungVon Bruno AmstutzAuch ein abstraktes Gut wie Ideen lässt sich mit der richtigen Strategie vermarkten. Die Agenturen Brainstore und Sparks handeln mit Einfällen und Geistesblitzen und entwickelten eine clevere Geschäftsidee zum Geschäft mit Ideen.
Investiert seine Frau zehn Franken und eine Viertelstunde Zeit, wird Herr Meier dieses Jahr beim Öffnen seines Geburtstagsgeschenkes tatsächlich eine Überraschung erleben. Dann nämlich, wenn Frau Meier ihrem Gemahl keine weitere Krawatte ersteht, sondern sich bei einer Stippvisite im Brainstore einen originelleren Geschenkvorschlag ausarbeiten lässt. Seit 1997 bietet der Bieler Ideenladen frische Ideen «über die Gasse» an.
Das Geschäft mit solchen Kleinkunden ist allerdings nur eine Seite des Unternehmens Brainstore, denn auch Grossunternehmen wie Novartis, Migros, Coop, Crossair oder General Motors nehmen die Dienste der Ideenschmiede in Anspruch. Als Werbeagentur möchte Brainstore nicht wahrgenommen werden. «Wir sind nicht nur auf Produktemarketing ausgerichtet», so Nadja Schnetzler, Mitgründerin von Brainstore, «wir entwickeln ebenso Ideen für logistische Konzepte, neue Dienstleistungen, Lehrmittel oder Expo-Projekte. Ausserdem betreiben wir Marktforschung und Trendscouting.» Die Dienstleistung von Brainstore besteht zudem ausschliesslich in der Ideenfindung – die Umsetzung wird anderen überlassen.
In einer ersten «Visionsphase» werden Leute verschiedenster Ausrichtung für ein Brainstorming zusammengebracht: Experten, Laien und Trendsetter. Traditionsgemäss sind darunter oft Jugendliche. Unter dem Namen Dactis betreiben die Brainstore-Gründer seit 1989 eine Agentur für Jugendmarketing, die bevorzugt Werbeagenturen und jugendliche Meinungsführer an einen Tisch brachte. Unterdessen verfügt Brainstore gemäss Nadja Schnetzler über ein Netzwerk von 2500 Personen mit Kontakten in ganz Europa und den USA.
Der Markt ist gross genug für zwei Unternehmen
Ein ähnliches Konzept verfolgen Rainer Holzinger und Umberto Pajarola, die Gründer der Sparks AG mit Sitz in Zürich. Auch sie nutzen ein Netzwerk von Jugendlichen als kreatives Instrument. Allerdings beschränkt sich ihr «Brainpool» auf rund 100 Personen. Die Brainstormings finden entsprechend in kleinerem Rahmen statt. «Wenn man Brainstore als laut, gross medienwirksam, show- und actiongeladen bezeichnet, dann wäre Sparks eher leise, klein und effizient», versucht Rainer Holzinger den Unterschied der Agenturen auf den Punkt zu bringen, und ergänzt: «Beide Unternehmen sind auf ihre Art kreativ, sie bewegen sich aber an entgegengesetzten Enden des Spektrums.»
Sparks existiert erst seit Juli 2000, hat aber in sechs Monaten ein beachtliches Kundenportfolio akquiriert: SF DRS, das Kunsthaus Zürich, Schering (Schweiz) AG, NET-VR AG und die Werbeagenturen Publicis und Lowe Lintas GGK. «Wir wussten, dass es Brainstore gibt», so Holzinger, «aber wir waren überzeugt, dass der Markt gross genug ist für zwei Unternehmen dieser Art.» Neben der Entwicklung von Ideen und originellen Konzepten bietet Sparks den Kunden auch schnelle und unkomplizierte Pretests und Umfragen an, was insbesondere für Werbeagenturen eine interessante Ergänzung bieten kann.
Brainstore setzt bei der Ideenfindung einerseits auf Tempo, andererseits auf die Quantität des Outputs. Während gemäss Nadja Schnetzler bei Werbeagenturen oft lediglich drei bis vier Ideen den Grundstock an Konzepten bildeten, würde bei Brainstore ein wesentlich grösserer Ideenpool erschaffen. Auch ein schneller Output des Brainstormings gehört zur Methodik bei Brainstore.
Schnelle Entscheidungsfindung schätzen auch Grossfirmen
In dieser Hinsicht dient Frau Meier als Übungsobjekt: Innerhalb einer Viertelstunde muss für sie eine Idee generiert werden. «Dies gibt uns Inputs bei der Ideenfindung», so Nadja Schnetzler. Dem geringen kommunikativen Know-how der Privatkunden müssten die richtigen Fragen entgegengesetzt werden, um zu einem sinnvollen Briefing zu kommen. «Der Prozess von Konzeption, Visualisierung und Qualitätskontrolle wird bei diesen kleinen Projekten in kürzester Zeit durchgespielt», ergänzt die Ideenmaklerin. Der finanzielle Lohn für diese Bemühungen ist eher symbolisch, was die gewonnenen Erfahrungen allerdings aufwiegen.
Auf diesen Erfahrungsschatz stützen sich diverse Grossunternehmen. Zu den regelmässigen Kunden gehören das Bundesamt für Gesundheit, die Post oder die SBB. Beispielsweise stammt das Konzept für die Gleis-7-Jugendkarte aus der Ideenschmiede.
Das Konzept von Brainstore und Sparks scheint sich jedenfalls zu bewähren und zeitigt zunehmenden Erfolg: Brainstore beschäftigt mittlerweile 35 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2000 einen Umsatz von 4 Millionen Franken.
Investiert seine Frau zehn Franken und eine Viertelstunde Zeit, wird Herr Meier dieses Jahr beim Öffnen seines Geburtstagsgeschenkes tatsächlich eine Überraschung erleben. Dann nämlich, wenn Frau Meier ihrem Gemahl keine weitere Krawatte ersteht, sondern sich bei einer Stippvisite im Brainstore einen originelleren Geschenkvorschlag ausarbeiten lässt. Seit 1997 bietet der Bieler Ideenladen frische Ideen «über die Gasse» an.
Das Geschäft mit solchen Kleinkunden ist allerdings nur eine Seite des Unternehmens Brainstore, denn auch Grossunternehmen wie Novartis, Migros, Coop, Crossair oder General Motors nehmen die Dienste der Ideenschmiede in Anspruch. Als Werbeagentur möchte Brainstore nicht wahrgenommen werden. «Wir sind nicht nur auf Produktemarketing ausgerichtet», so Nadja Schnetzler, Mitgründerin von Brainstore, «wir entwickeln ebenso Ideen für logistische Konzepte, neue Dienstleistungen, Lehrmittel oder Expo-Projekte. Ausserdem betreiben wir Marktforschung und Trendscouting.» Die Dienstleistung von Brainstore besteht zudem ausschliesslich in der Ideenfindung – die Umsetzung wird anderen überlassen.
In einer ersten «Visionsphase» werden Leute verschiedenster Ausrichtung für ein Brainstorming zusammengebracht: Experten, Laien und Trendsetter. Traditionsgemäss sind darunter oft Jugendliche. Unter dem Namen Dactis betreiben die Brainstore-Gründer seit 1989 eine Agentur für Jugendmarketing, die bevorzugt Werbeagenturen und jugendliche Meinungsführer an einen Tisch brachte. Unterdessen verfügt Brainstore gemäss Nadja Schnetzler über ein Netzwerk von 2500 Personen mit Kontakten in ganz Europa und den USA.
Der Markt ist gross genug für zwei Unternehmen
Ein ähnliches Konzept verfolgen Rainer Holzinger und Umberto Pajarola, die Gründer der Sparks AG mit Sitz in Zürich. Auch sie nutzen ein Netzwerk von Jugendlichen als kreatives Instrument. Allerdings beschränkt sich ihr «Brainpool» auf rund 100 Personen. Die Brainstormings finden entsprechend in kleinerem Rahmen statt. «Wenn man Brainstore als laut, gross medienwirksam, show- und actiongeladen bezeichnet, dann wäre Sparks eher leise, klein und effizient», versucht Rainer Holzinger den Unterschied der Agenturen auf den Punkt zu bringen, und ergänzt: «Beide Unternehmen sind auf ihre Art kreativ, sie bewegen sich aber an entgegengesetzten Enden des Spektrums.»
Sparks existiert erst seit Juli 2000, hat aber in sechs Monaten ein beachtliches Kundenportfolio akquiriert: SF DRS, das Kunsthaus Zürich, Schering (Schweiz) AG, NET-VR AG und die Werbeagenturen Publicis und Lowe Lintas GGK. «Wir wussten, dass es Brainstore gibt», so Holzinger, «aber wir waren überzeugt, dass der Markt gross genug ist für zwei Unternehmen dieser Art.» Neben der Entwicklung von Ideen und originellen Konzepten bietet Sparks den Kunden auch schnelle und unkomplizierte Pretests und Umfragen an, was insbesondere für Werbeagenturen eine interessante Ergänzung bieten kann.
Brainstore setzt bei der Ideenfindung einerseits auf Tempo, andererseits auf die Quantität des Outputs. Während gemäss Nadja Schnetzler bei Werbeagenturen oft lediglich drei bis vier Ideen den Grundstock an Konzepten bildeten, würde bei Brainstore ein wesentlich grösserer Ideenpool erschaffen. Auch ein schneller Output des Brainstormings gehört zur Methodik bei Brainstore.
Schnelle Entscheidungsfindung schätzen auch Grossfirmen
In dieser Hinsicht dient Frau Meier als Übungsobjekt: Innerhalb einer Viertelstunde muss für sie eine Idee generiert werden. «Dies gibt uns Inputs bei der Ideenfindung», so Nadja Schnetzler. Dem geringen kommunikativen Know-how der Privatkunden müssten die richtigen Fragen entgegengesetzt werden, um zu einem sinnvollen Briefing zu kommen. «Der Prozess von Konzeption, Visualisierung und Qualitätskontrolle wird bei diesen kleinen Projekten in kürzester Zeit durchgespielt», ergänzt die Ideenmaklerin. Der finanzielle Lohn für diese Bemühungen ist eher symbolisch, was die gewonnenen Erfahrungen allerdings aufwiegen.
Auf diesen Erfahrungsschatz stützen sich diverse Grossunternehmen. Zu den regelmässigen Kunden gehören das Bundesamt für Gesundheit, die Post oder die SBB. Beispielsweise stammt das Konzept für die Gleis-7-Jugendkarte aus der Ideenschmiede.
Das Konzept von Brainstore und Sparks scheint sich jedenfalls zu bewähren und zeitigt zunehmenden Erfolg: Brainstore beschäftigt mittlerweile 35 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2000 einen Umsatz von 4 Millionen Franken.