Unternehmen müssen Mitarbeitende auf eine KI-gestützte Zukunft vorbereiten
Künstliche Intelligenz und andere Technologien haben das Potenzial, die Arbeit in einer Weise umzugestalten, wie es seit der industriellen Revolution nicht mehr der Fall war. ChatGPT und Co. haben KI zu einem alltäglichen Gesprächsthema gemacht. Eine Studie zeigt nun: Arbeitnehmende erwarten ein Umdenken.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert – so sehr, dass Mitarbeitende nicht mehr hinterherkommen könnten. Um die Auswirkungen der digitalen Transformation und des technologischen Fortschritts auf die Arbeitswelt besser zu verstehen, haben ServiceNow und Opinium 5’500 Arbeitnehmende in der ganzen EMEA-Region – 500 davon aus der Schweiz – zu ihrer Wahrnehmung der Technologie befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen auch die Sehnsucht von Schweizer Arbeitnehmern nach einer Weiterbildung, um sich auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten: 40 Prozent der Arbeitnehmenden geben an, dass ihre Ausbildung sie nicht auf die Arbeit vorbereitet hat; 18 Prozent wünschen sich, dass sie einen anderen Karriereweg eingeschlagen hätten und mit 53 Prozent will mehr als die Hälfte die heutigen Technologien gerne besser verstehen.
Auf dem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft sei es wichtig, darüber nachzudenken, was die neuen Arbeitsweisen für die Mitarbeitenden bedeuten, die diesen Wandel miterleben. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass ihre Employee Experience negativ beeinflusst wird, so die Studienverantwortlichen.
KI als Schlüsselrolle
Wird KI eine Schlüsselrolle in der künftigen Arbeitswelt spielen? Gemäss Studie zeigt sich, dass KI bereits jetzt den Arbeitsalltag eines durchschnittlichen Arbeitnehmenden prägt. Vor allem in drei Bereichen nutzen Schweizer Arbeitnehmende KI bereits – oder planen zumindest, dies zu tun. Für 81 Prozent kann KI bei Brainstormings und der kreativen Ideenfindung unterstützen. Bei 79 Prozent kommt sie zur Erstellung von Excel-Formeln zum Einsatz. Und 78 Prozent sehen KI als ein nützliches Tool, um E-Mails oder Beiträge für soziale Medien zu verfassen.
Mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten in der Schweiz glaubt, dass KI einen positiven Einfluss auf die Produktivität am Arbeitsplatz haben wird. Der Aussage, dass KI die grösste Chance für die Zukunft der Arbeit ist, stimmten dabei 49 Prozent zu.
Für Unternehmen bedeutet das, dass KI die Art und Weise, wie heute und in den kommenden Jahren gearbeitet wird, stark beeinflussen wird. Wer wettbewerbsfähig, produktiv und agil bleiben will, sollte sich an der positiven Einstellung der Arbeitnehmer zum Thema KI orientieren und die Technologie nach Möglichkeit einsetzen.
Schweizer Arbeitnehmende vertrauen nicht auf ihre Skills
Obwohl die Arbeitnehmenden die potenziellen Produktivitätssteigerungen durch KI-Lösungen anerkennen, zeigt die Befragung, dass es ihnen noch an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mangelt.
In der Schweiz haben 44 Prozent der Befragten das Gefühl, dass sie nicht über alle technischen Skills verfügen, die für die Arbeit mit KI-Systemen erforderlich sind. Ebenso glauben 31 Prozent, dass sie sich weiterbilden müssen, um im Zuge der digitalen Transformation in ihrer Karriere mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können. Unternehmen, die in neue Technologien investieren, müssen diesem Umstand Rechnung tragen. Es ist nicht sinnvoll, wertvolles Budget für aufwendige KI-Lösungen auszugeben, wenn Ihre Mitarbeitenden nicht die Fähigkeiten – oder das Vertrauen – haben, sie richtig zu nutzen.
Arbeitnehmende sind bereit, sich weiterzubilden
Trotz mangelndem Selbstvertrauen erkennen Schweizer Arbeitnehmende die Bedeutung digitaler Kompetenzen an und bemühen sich aktiv um die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten. 69 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass digitale Skills einen entscheidenden Vorteil im Arbeitsleben darstellen, und 56 Prozent glauben, dass KI vor dem Erreichen des 19. Lebensjahres ein Pflichtfach in den Schulen sein sollte. KI- und Programmier-Fähigkeiten sollten in Schulen unterrichtet werden, um die nächste Generation besser vorzubereiten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Arbeitnehmenden deutliches Interesse dafür zeigen, die für eine erfolgreiche Zukunft erforderlichen Fähigkeiten zu verbessern. Es kann davon ausgegangen werden, dass derartige Schulungen in der Schweiz gut angenommen werden würden.
Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle
In Bezug auf die Vermittlung digitaler Fähigkeiten nimmt die Studie Führungskräfte in die Pflicht. Mehr als zwei Drittel (67 %) der Schweizer Arbeitnehmenden sind der Meinung, dass ihre Arbeitgebenden die Verantwortung haben, die Entwicklung von KI-Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu fördern.
Somit liegt es gemäss Studie an den Führungskräften, jetzt zu handeln. Das Ziel sollte darin bestehen, eine praktische Lern- und Entwicklungsstrategie zu finden, die den Arbeitnehmenden die notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um mit KI-Systemen zu arbeiten. Darüber hinaus müssen Führungskräfte auch sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden die Zeit und den Raum erhalten, das Gelernte optimal zu nutzen. Gegenwärtig hat noch mehr als die Hälfte (51 %) der Befragten Schwierigkeiten, die Weiterentwicklung ihrer digitalen Fähigkeiten in ihren Arbeitsalltag einzubauen.
Unternehmen sollten Initiativen nutzen, um eine zugängliche und bequeme digitale Ausbildung zu fördern. Dies könne beispielsweise über Partnerschaften und Weiterbildungsmöglichkeiten erreicht werden. Führungskräfte, die sich nicht auf neue Arbeitsweisen einlassen, riskieren, dass ihre Belegschaft nicht richtig auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereitet ist.
Fazit
Die Studie zeigt auf, dass Arbeitnehmende optimistisch auf die Möglichkeiten blicken, die sich durch KI und andere neue Technologien eröffnen – wenn ihre entsprechende Ausbildung und die Einführung von KI professionell vorangetrieben wird. Führungskräfte nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Klar ist: Unternehmen, die digitale Fähigkeiten in eine solide Lern- und Entwicklungsstrategie einbinden, haben die Chance, nachhaltig erfolgreich zu sein – und ihre Mitarbeitenden an diesem Erfolg teilhaben zu lassen.
Für die Studie arbeitete ServiceNow mit Opinium Research zusammen, um die Umfrage unter 5‘500 Arbeitnehmern in Grossbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden und der Schweiz zu erstellen. Aus der Schweiz wurden 500 Teilnehmende befragt. Die Studie wurde zwischen dem 3. und 9. Oktober 2023 durchgeführt.