Snapchat als Marketingtool: Anwendungsbereiche und Probleme
Der Instant-Messaging-Dienst Snapchat boomt und ist insbesondere bei den Jugendlichen beliebt. MK befragte im Juli knapp 70 Marketers, für welche Marketingmassnahmen sich Snapchat am besten eignet und wo die grössten Probleme liegen.
Eventmarketing und Snapchat passen gut zusammen.Knapp 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich Snapchat für Eventmarketing besonders gut eignet. Auch die Imagepflege eines Unternehmens und ein Blick hinter die Kulissen sind für 52,9 Prozent sinnvolle Marketingmassnahmen, die man mit Snapchat realiseren kann. Die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass Live-Streams und Snapchat gut zusammenpassen.Auch Influencer-Marketing (45,5 Prozent), Produktepräsentationen (40,9 Prozent), Foto- und Videocontests (36,7 Prozent) und Promotions/Rabatte/Wettebewerbe (29,6 Prozent) sind mögliche Anwendungsbereiche für Snapchat. Nur 11,4 Prozent sind hingegen der Meinung, dass sich In-App-Werbung oder Video-Advertising mit Snapchat lohnt.
Die kurzlebigen Inhalte von Snapchat bereiten den Marketers kopfzerbrechen.Als grösstes Problem erachten die Befragten die kurzlebigen Inhalte des Messaging-Dienstes (62,8 Prozent). Bei Snapchat sind Fotos nur für eine bestimmte Anzahl von Sekunden sichtbar. Auch die enge Zielgruppe mit meist Jugendlichen breitetet 52,2 Prozent der Marketers kopfzerbrechen. Ausserdem häufig als Herausforderungen werden genannt: passende Inhalte kreieren (39,5 Prozent) und zu wenig Know-how (37,2 Prozent). 35,6 Prozent sind zudem der Meinung, dass es sich bei Snapchat um einen Hype handelt.Weitere Probleme sind die schlechte Messbarkeit der Werbewirkung (30,2 Prozent), die geringe Akzeptanz der Werbung sowie das ungenügende Targeting (je 23,3 Prozent). Rechtliche Unsicherheiten und Datenschutz-Probleme sehen hingegen nur 18,6 Prozent.Kommentare: Was halten Sie von Snapchat als Marketing-Tool?«Es ist ein weiterer digitaler Kanal und Touchpoint, der, wie andere auch, zielgruppen-spezifische Eigenschaften bzw. Einschränkungen und Rahmenbedingungen aufweist, welcher im Marketing-Ressource- und Digital Asset Management entsprechend berücksichtigt werden kann und/oder sollte, sofern es in dieser Hinsicht als effizient und zielführend (im Sinne übergeordnete Marketing-/Branding-/Kommunikations-Zielsetzungen) erscheint.»MorPedro. P. R. Mor Consulting GmbH«Snapchat ist ein gutes Begleitmedium für Influencer-Marketing-Kampagnen, die man auf YouTube oder Instagram durchführt. Influencer dokumentieren auf Snapchat ihr Leben anhand kurzer Videos, die nur 24 Stunden lang verfügbar sind. Oft werden die Snaps zu richtigen Online-Tagebüchern oder Behind-the-Scenes. Diese Art von Realtime-Storytelling können Unternehmen für sich nutzen und sich gegen Vergütung in der Story des Snapchatters platzieren. Sei es Beauty, Fashion, Food oder Entertainment – die Influencer dokumentieren ihren Lifestyle sehr ausführlich und authentisch, was das Einbinden von Marken und Produkten besonders einfach und diskret macht.»Björn Wenzel, Lucky Shareman«Für die Zielgruppe der Jugendlichen: grosses Potenzial. Für die übrigen Zielgruppen wird es sich als Marketing-Tool nicht durchsetzen, kein Potenzial.»Kohler Yvonne«Momentan nicht von grosser Bedeutung. Mittelfristig die Entwicklung und das Potential abwägen und verfolgen um danach Massnahmen abzuleiten.»Steiner Roger, Hagen-Glas«Aktuell sind nur extrem beschränkte Möglichkeiten vorhanden. Aber aufgrund der Grösse ist es nicht mehr nur ein Hype und man wird sehen, was die Gründer in den nächsten 2-3 Jahren daraus machen.»Chris Schroedi«Snapchat stellt eine weitere Möglichkeit dar, seine (momentan noch eher jüngere) Zielgruppe zu erreichen. Das Tool im Marketing-Mix zu integrieren, ist meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Überlegung bzw. eine Analyse wert.» Arnold Myriam,Webtech AG«Wird noch nicht genutzt. Nutzung für die Zielgruppe bis 25 Jahre ist jedoch vorgesehen und wird als sehr wichtig betrachtet!»Krieger Pascal, Weisse Arena Gruppe AG«Die Datenschutzbestimmungen von Snapchat sind „problematisch“. Vermutlich ist es besser aus Datenschutzgründen auf eine Nutzung zu verzichten.»Zurflüh Fredy, cce-partner