Stuttgart: «Wunderbarer Informationsplatz» und umsatzstärkstes 2020
Ohne unerwartete Einbrüche wird 2020 das umsatzstärkste Jahr der Unternehmensgeschichte der Messe Stuttgart. Auch die Internationalisierungsstrategie bringt Früchte. Mehr als ein Viertel der Aussteller kommen heute aus dem Ausland.
Ulrich Kromer (Bild oben) und Roland Bleinroth, die beiden Geschäftsführer der Messe Stuttgart, prognostizieren für das Jahr 2020 ein Rekordergebnis. 125 Millionen Euro wurden im 2019 umgesetzt. Im 2020 rechnet das Unternehmen mit 185 Millionen Euro und einem Gewinn von 34 Millionen Euro.
Unternehmenssprecher Ulrich Kromer, der am 31. Januar 2020 in den «Unruhestand» (man wird in der internationalen Veranstaltungswirtschaft weiter von ihm hören) geht, sagte zur Zukunft von Messen, mindestens am Standort Stuttgart: «Jahr 2020 geht es so weiter. Messen werden bestehen bleiben» und er nannte Messen wie die alle vier Jahre stattfindende Dach + Holz einen «wunderbaren Informationsplatz».
Innovationsführerin
Kromer bezeichnet die Messe Stuttgart als «Innovationsführerin unter den deutschen Messegesellschaften». Das ist mindestens in Bezug auf die permanente Erfindung von neuen Messen, Events und sogenannten «Festivals» nicht ganz falsch. Im 2019 fand zum ersten Mal die Medizintechnikmesse T4M mit 250 Ausstellern aus 18 Ländern statt. Wenig später folgte die neue In.Stand für Instandhaltung. Die drei Gastmessen The Battery Show Europe, Foam Expo Europe und die Beauty-Convention Glow fanden im 2019 zum ersten Mal in der Messe Stuttgart statt. Im 2020 findet die Premiere des Messeverbundes für Industrie und Technik, die Expo 4.0, statt.
Masterplan und pitchen um die IAA
Das Know-how der Messe Stuttgart und der ausgeprägte Servicegedanke macht die Messe Stuttgart zu einem Wettbewerber im umkämpften deutschen Markt. Wie an der Pressekonferenz vom 9. Januar 2020 erläutert wurde, gehört die Messe Stuttgart zu denjenigen Standorten, die sich für die neu geplante Internationale Automobilausstellung IAA, bisher in Frankfurt, bewerben. Ulrich Kromer: «Der veranstaltende VDA hat neue Vorstellungen. Da sind wir intensiv dran.»
Dank der erfolgreichen Entwicklung plant die Messe Stuttgart weitere Investitionen in die moderne Infrastruktur. Hierzu besteht ein Masterplan, der aufzeigt, was auf dem bestehenden Gelände möglich ist. Kern davon sind neue Parkplätze, die Erweiterung des Dienstleistungsgebäudes und ein grösseres Zuhause für die Feuerwehr.
Umsatz verdreifacht
Ulrich Kromer kam 2001 nach Stuttgart und half, den Umsatz in den geraden, messestarken Jahren im Vergleich zum alten Standort Killesberg nahezu zu verdreifachen. Das gesteckte Zehnjahresziel wurde bereits im Jahr 2010, gut zwei Jahre nach dem Umzug in das moderne neue Messegelände, übererfüllt.
Die Messe Stuttgart wurde aber auch durch erfolgreiche Akquisitionen und der Entwicklung neuer grosser Messen und Kongresse zur wachstumsstärksten Messegesellschaft in Deutschland. Gastveranstaltungen machen heute 30 bis 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Roland Bleinroth (Bild), der grossen Anteil an der Entwicklung der Messe Stuttgart hat, bleibt Geschäftsführer, neu gemeinsam mit Stefan Lohnert.