«Spinoza»: RSF stellt KI-Tool für den Journalismus vor
Reporter ohne Grenzen (RSF) hat mit «Spinoza» eine KI-gestützte Software entwickelt, die Medienschaffende in ihrer Arbeit unterstützen soll. Das Tool wurde in Zusammenarbeit mit Journalist:innen und Verlagen konzipiert und soll nach Abschluss der Projektphase als Open Source zur Verfügung stehen.
Mit «Spinoza» will RSF eine KI-Lösung bieten, die die journalistische Arbeit erleichtert, ohne sie zu ersetzen. Die Software basiert auf einer umfangreichen Datenbank aus wissenschaftlichen Publikationen, Gesetzestexten und Medienberichten. Sie soll Medienschaffenden helfen, komplexe Themen schneller zu recherchieren und faktenbasiert aufzubereiten.
In einer Pilotphase testeten 281 französische Medienschaffende das Tool mit Fokus auf Klimawandel und Umwelt. «Spinoza» ermöglichte es ihnen, umfangreiche Datenmengen effizient zu synthetisieren und mit verlässlichen Quellen zu belegen. Die redaktionelle Einordnung der Ergebnisse bleibt jedoch Aufgabe der nutzenden Journalist:innen.
«RSF legt viel Wert darauf, einen ethischen und verantwortungsbewussten Weg mit KI zu beschreiten», sagt Thibaut Bruttin, Generaldirektor von RSF. Innovation soll nicht zur Marginalisierung des Journalismus führen, sondern seine technologische Souveränität stärken, so Thibaut weiter.
Das Tool wird auf der Open-Source-Plattform Hugging Face veröffentlicht, sodass Medienschaffende es an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen können. In der Testphase ist «Spinoza» auf Englisch und Französisch verfügbar. In Zukunft könnte es auch in der Schweiz genutzt und weiterentwickelt werden.