Protest gegen Schliessung von Druckzentrum in Bussigny VD

Rund hundert Personen haben sich am Montag vor dem Druckzentrum Lausanne (CIL) in Bussigny VD versammelt. Beschäftigte, Gewerkschafter und Politiker ergriffen das Wort und bezeichneten die Schliessung der Druckerei durch Tamedia als «inakzeptabel».

(Symbolbild: Unsplash.com)

Neben der Tatsache, dass 63 Mitarbeitende auf der Strecke bleiben, werde die Schliessung zu einem «unwiederbringlichen Verlust an Know-how» führen, sagten die verschiedenen Redner. Sie kritisierten zudem die Auswirkungen auf den Mediensektor und «einen wirtschaftlichen Fehler» seitens Tamedia.

Die Druckerei, die von der Zürcher Gruppe als unrentabel eingestuft wurde, «könnte weitgehend profitabel sein», sagte Dominique Gigon, Verantwortlicher für die Westschweiz bei Syndicom. Nach den Analysen der Gewerkschaft sei das derzeitige Defizit auf die Verlagerung der Produktion nach Bern und Zürich zurückzuführen.

Gigon vertrat auch die Ansicht, dass Tamedia durch die Schliessung von Bussigny und Zürich und die Konzentration auf die einzige Druckerei in Bern die Nachfrage nicht mehr befriedigen könne und auf den Druck eigener Titel oder der Titel von Kunden verzichten müsse. «Tamedia sabotiert sich selbst», sagte er.

Der ebenfalls in Bussigny anwesende Pierre-Yves Maillard bekräftigte, dass Tamedia «das Papier einstellen» wolle, auch wenn der Konzern «es nicht sagt und in Etappen vorgeht». Der Waadtländer Ständerat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes beschuldigte Tamedia zudem der «Misshandlung» ihrer Angestellten und ermutigte diese, «zu kämpfen».

Bei Tamedia hiess es auf Anfrage, das Unternehmen verstehe «die Frustration der Mitarbeiter und ihren Wunsch, ihre Unzufriedenheit auszudrücken». Tamedia sei jedoch durch die Marktentwicklung gezwungen, diese neue Strategie umzusetzen, welche die Schliessung der Druckereien in Bussigny und Zürich beinhaltet. (SDA/swi

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