Leserschaft sieht künstliche Intelligenz bei Medien kritisch

Die Schweizer Bevölkerung ist sehr skeptisch gegenüber dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus. Dies zeigt eine neue Studie. Nicht mal jede vierte befragte Person würde Texte lesen, die vollständig von KI erzeugt wurden.

Etwas besser sieht die Zustimmung bei Texten aus, die «mit Unterstützung» von KI erstellt wurden, also wenn die KI bei Übersetzungen, Recherchen oder Datenanalysen hilft. Immerhin 53,6 Prozent wären bereit, solche Texte zu lesen, wie aus einer Studie des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft Fög der Universität Zürich hervorgeht. Die Studie wurde am Donnerstag publiziert.

Den meisten Befragten ist wichtig, dass die Verantwortung für einen Inhalt immer noch bei Menschen liegt. «Viele Menschen denken wohl an Textroboter. Diese Vorstellung finden sie abschreckend», wird Studienleiter Daniel Vogler in einer Medienmitteilung zitiert.

Wenig Zahlungsbereitschaft für KI-Texte

Die Studie zeigt weiter, dass das Vertrauen der Schweizer:innen in die Medienhäuser beim Thema KI nicht sehr gross ist: Nur 21,2 Prozent glauben, dass die von ihnen am stärksten genutzten Medien verantwortungsvoll damit umgehen.

Auch bei der Deklaration gibt es Nachholbedarf. Nur 12,1 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Medien ausreichend darüber informieren, wie sie KI einsetzen und an welchen Richtlinien sie sich orientieren.

Auf die Zahlungsbereitschaft der Leser:innen hat KI zudem einen negativen Einfluss: Nur 6,2 Prozent der Befragten würden für Texte bezahlen, die vollständig von KI generiert wurden. Und auch bei den Texten, die mit KI-Unterstützung geschrieben wurden, ist nur jede:r Vierte bereit, ins Portemonnaie zu greifen. Am höchsten ist die Zahlungsbereitschaft nach wie vor bei KI-freien Inhalten.

An der repräsentativen Online-Umfrage nahmen 1287 Personen teil. (SDA/swi)

Weitere Artikel zum Thema