Onlinewerbung in Selbstbedienung

Von Googles Werbeprogramm sollen Firmen mit kleinem Werbebudget profitieren

Von Googles Werbeprogramm sollen Firmen mit kleinem Werbebudget profitierenDie Internetsuchmaschinenanbieterin Google Inc. hat ein neues Programm für Werbetreibende lanciert: AdWords erlaubt den Firmen, zu einem Tausenderkontaktpreis zwischen 10 und 15 Dollar auf Google (www.google. com, www.google.de etc.) zu werben. Das Angebot basiert auf Keyword-Targeting: Die Werbekunden können bestimmte Suchbegriffe reservieren, bei denen ihre Werbebotschaft erscheinen soll. Diese wird rechts von den Suchergebnissen in kleinen Kästchen platziert. Dabei bleibt Google weiterhin seinem Grundsatz treu: no banners. Erlaubt sind nur Textbotschaften. Die gewünschten, auf 60 Zeichen beschränkten Texte und die gewünschte URL können online von den Werbeauftraggebern selbst eingegeben und nach Wunsch geändert werden. Auch die Bezahlung findet per Kreditkarte übers Internet statt.
Erlaubt ist nur Werbung, die tatsächlich zum angegebenen Suchbegriff passt. Denn die Suchresultate sollen auch bei der Werbung auf jeden Fall zum entsprechenden Suchbegriff passen und dem Nutzer weiterhelfen. Pro Seite sind maximal drei Werbekästchen vorgesehen. An oberster Stelle erscheint immer diejenige Werbung, die bei den Nutzern auf das grösste Interesse stösst. Das heisst: Die Werbekunden haben keinen Einfluss auf die Platzierung. Ein Grund, warum Google im Gegensatz zu den anderen grossen Suchmaschinen auf Bannerwerbung verzichtet, ist die Geschwindigkeit. Sergey Brin, Mitgründer von Google, ist zudem überzeugt, dass mit Textwerbung viel leichter und kostengünstiger zielgenaue Werbung betrieben werden kann: «Für Onlinehändler ist es einfacher, für mehrere verschiedene Suchbegriffe, die für sein Angebot relevant sind, 20 verschiedene Textwerbungen zu entwickeln, als 20 unterschiedliche Banner zu kreieren. Diese führen genau auf das entsprechende Angebot auf der Website und nicht einfach auf die Homepage.» Googles ganz eigene Auffassung von Werbung und die strikte Ablehnung von Bannern hat dazu geführt, dass das Unternehmen nicht mit Internetvermarktern zusammenarbeitet. Brin ist zudem überzeugt, dass das Targetingsystem von Google dem der meisten Vermarkter überlegen ist.
Auch in Europa möchte Google die Vermarktung des eigenen Werbeangebots selbst in die Hand nehmen. Demnächst soll ein Büro in Amsterdam eröffnet werden. Weitere Niederlassungen in anderen europäischen Ländern sollen bald folgen. Clemens Hörler

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