Kopf der Woche: «Direktmarketing-Beratungen in anderen Branchen reizten mich»

Edi Häusler wechselt zum 1. März von der Basler Mediengruppe als Berater zu Grey Direct Concept in Baden

Edi Häusler wechselt zum 1. März von der Basler Mediengruppe als Berater zu Grey Direct Concept in Baden / Seit 13 Monaten ist Edi Häusler in der Jean Frey AG als Geschäftsleiter der WM Wirtschaftsmedien AG für das Wirtschaftsmagazin Bilanz zuständig. Diese Aufgabe hat er Ende 2000 an seine Nachfolgerin Elke Zappe abgegeben, da er für die Titel der Basler Mediengruppe (BMG) den Bereich Customer Service hätte übernehmen sollen.
Hätte. Denn Häusler trat die Aufgabe gar nicht erst an und wechselt per 1. März von Frey zu Grey, zur Direktmarketing-Agentur Grey Direct Concept in Baden. Dort wird Häusler Berater und Mitglied der Geschäftsleitung. Bei der BMG wird das geplante Customer Service Center weiterhin von Beobachter-Verlagsleiter Peter Kümmerli und neu auch von Yvonne Brack geführt.
Was führte zu Häuslers überraschendem Wechsel? Als Direktmarketingspezialist, der seit Jahren am Sawi und Medieninstitut unterrichtet, wurde Häusler in letzter Zeit vermehrt angefragt, ob er auch andere Firmen beraten würde. «Das begann mich zu reizen», gesteht er. Nach vielen Jahren Direktmarketing sieht er eine Chance, den Horizont zu erweitern: Bei Grey Direct wird er auch Banken, Versicherungen und Versandfirmen beraten.
Das Customer Relationship Management (CRM) «wird in den Unternehmen sehr stark an Bedeutung gewinnen», sagt Häusler. «Der Kunde soll vom distanzierten ‹Client› zum vertrauten ‹Customer› und schliesslich zu einem ‹Fan› werden.» Deshalb interessiert sich Häusler für alle Formen von Kundenbindungssystemen.
Ursprünglich begann der Betriebsökonom HWV als Controller Verlage bei Ringier. Nach Abstechern zum Meisterverlag in München und zu Yves Rocher kehrte er 1987 als Marketingleiter Zeitschriften zu Ringier zurück. 1998 wurde er Geschäftsführer des Silva Verlages, der 1999 an den Mediengiganten Bertelsmann verkauft wurde.
Doch bei Silva hat ihn die Idee, Kundenbeziehungen intensiv zu pflegen, erst so richtig gepackt. Denn das Kundenbindungssystem mittels Silvapunkten, eine Art Cumulus-Programm der 50er-Jahre, «funktionierte während Jahrzehnten wirklich, geriet dann aber ins Hintertreffen, weil es nicht modernisiert wurde», sagt er.
Für Häusler, «glücklich verheiratet» und Vater zweier kleiner Kinder, ist die Familie wie eine Insel. «Sie gibt mir sehr viel», sagt er. In der Freizeit fährt er
Velo, joggt, schwimmt und fährt Ski. Ungefähr seit seinem 14. Altersjahr sammelt er Armbanduhren mit so genannten Komplikationen (Stoppuhr, Mondphasen etc.). Mittlerweile umfasst seine Kollektion 321 Stück. «An der mechanischen Uhr fasziniert mich die Nähe zum Perpetuum mobile: Dass man sie mit dem Schwung des eigenen Körpers in Bewegung halten kann», sagt er.
Markus Knöpfli

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