Kopf der Woche: «Die Kundenbrille werde ich auch auf Agenturseite nicht ablegen»
Ralph Hermann, Kommunikationsleiter Tages-Anzeiger, wird Beratungsleiter und Managing Director bei WHS, Zürich.
Ralph Hermann, Kommunikationsleiter Tages-Anzeiger, wird Beratungsleiter und Managing Director bei WHS, Zürich.Die Kundenbrille werde ich auch auf Agenturseite nicht ablegen / RALPH HERMANN, Kommunikationsleiter Tages-Anzeiger, wird Beratungsleiter und Managing Director bei WHS, Zürich.Im Juni übernimmt Ralph Hermann die Geschäftsführung von WHS, Zürich. Damit wird er erstmals fremde (Agentur-)
Luft schnuppern. Denn bis anhin war die Tamedia AG sein zweites Zuhause: Als Jugendlicher absolvierte er eine KV-Lehre beim Tages-Anzeiger. Danach wechselte Hermann in die PR-Abteilung, wo er als Assistent bei verschiedenen Projekten mitwirkte.
Der ersten neuen Herausforderung sah er als 25-Jähriger entgegen. Damals nahm er seine Tätigkeit als Marketingleiter für den Videobereich bei Warner Brothers auf. Aber bereits nach zwei Jahren hatte ihn die damalige TA-Media AG wieder – Hermann wurde PR-Leiter des Tages-Anzeigers sowie des Magazins. Ab 1998 verantwortete er auch die Werbeleitung beider Produkte. Weil WHS bereits mit dem Tagi-Budget betraut war, hatte er regelmässig und intensiv mit der Agentur zu tun.
Im Juni wird der Zürcher die Fronten wechseln und bei WHS neben der Geschäftsführung auch die Leitung der Beratung übernehmen. Er löst damit Urs Läubli ab, der als Partner in eine Kommunikationsberatungsfirma wechselt. Reinhold Weber wird seine Managingaufgaben ebenfalls an Hermann übertragen und sich in erster Linie um die Kreation kümmern.
Was zieht den Zürcher von der Kunden- auf die Agenturseite? «Das Angebot von Reini Weber war sehr verlockend und kam genau richtig: Im Sommer werde ich meine MBA-Ausbildung abgeschlossen haben und reif für etwas Neues sein», sagt Hermann. Und er betont: «Dass die Bedingungen im Zeitungsmarkt härter geworden sind, war nicht der Grund für meinen Entschluss. Im Gegenteil. Den Tagi in diesem Umfeld schärfer zu positionieren, ist eine spannende Aufgabe, die Spass macht.»
Noch grösser war allerdings der Reiz, das Potenzial von WHS zu mobilisieren. Hermann will aktiv dazu beitragen, «dass WHS noch stärker als Kreativagentur für überraschende und treffende Werbung wahrgenommen wird. Die Agentur kann noch zulegen, da bin ich mir sicher.» Ihre Stärken und Schwächen kennt er als langjähriger Kunde nur zu gut. «Diese Kundenbrille werde ich auch nicht ablegen», verspricht Hermann. Den grössten Handlungsbedarf sieht er denn auch in der Verstärkung der Beratung: «Die hohe Fluktuation der letzten Zeit erzeugt zu starken Know-how-Verlust.»
Ob auf Kunden- oder Agenturseite, Ralph Hermann richtet sich nach dem Motto «You can’t bore people into buying.» Oder anders gesagt: Langweilige Werbung versetzt niemanden in einen Kaufrausch. Höchstleistungen verlangen einen 100-prozentigen Einsatz. So geniesst Hermann das zeitlich knapp bemessene Privatleben mit seiner Frau Ana, ihrem gemeinsamen Sohn Lucas und «wenigen, guten Freunden». Qualität vor Quantität lautet somit auch privat seine Devise.
Carole Koch
Luft schnuppern. Denn bis anhin war die Tamedia AG sein zweites Zuhause: Als Jugendlicher absolvierte er eine KV-Lehre beim Tages-Anzeiger. Danach wechselte Hermann in die PR-Abteilung, wo er als Assistent bei verschiedenen Projekten mitwirkte.
Der ersten neuen Herausforderung sah er als 25-Jähriger entgegen. Damals nahm er seine Tätigkeit als Marketingleiter für den Videobereich bei Warner Brothers auf. Aber bereits nach zwei Jahren hatte ihn die damalige TA-Media AG wieder – Hermann wurde PR-Leiter des Tages-Anzeigers sowie des Magazins. Ab 1998 verantwortete er auch die Werbeleitung beider Produkte. Weil WHS bereits mit dem Tagi-Budget betraut war, hatte er regelmässig und intensiv mit der Agentur zu tun.
Im Juni wird der Zürcher die Fronten wechseln und bei WHS neben der Geschäftsführung auch die Leitung der Beratung übernehmen. Er löst damit Urs Läubli ab, der als Partner in eine Kommunikationsberatungsfirma wechselt. Reinhold Weber wird seine Managingaufgaben ebenfalls an Hermann übertragen und sich in erster Linie um die Kreation kümmern.
Was zieht den Zürcher von der Kunden- auf die Agenturseite? «Das Angebot von Reini Weber war sehr verlockend und kam genau richtig: Im Sommer werde ich meine MBA-Ausbildung abgeschlossen haben und reif für etwas Neues sein», sagt Hermann. Und er betont: «Dass die Bedingungen im Zeitungsmarkt härter geworden sind, war nicht der Grund für meinen Entschluss. Im Gegenteil. Den Tagi in diesem Umfeld schärfer zu positionieren, ist eine spannende Aufgabe, die Spass macht.»
Noch grösser war allerdings der Reiz, das Potenzial von WHS zu mobilisieren. Hermann will aktiv dazu beitragen, «dass WHS noch stärker als Kreativagentur für überraschende und treffende Werbung wahrgenommen wird. Die Agentur kann noch zulegen, da bin ich mir sicher.» Ihre Stärken und Schwächen kennt er als langjähriger Kunde nur zu gut. «Diese Kundenbrille werde ich auch nicht ablegen», verspricht Hermann. Den grössten Handlungsbedarf sieht er denn auch in der Verstärkung der Beratung: «Die hohe Fluktuation der letzten Zeit erzeugt zu starken Know-how-Verlust.»
Ob auf Kunden- oder Agenturseite, Ralph Hermann richtet sich nach dem Motto «You can’t bore people into buying.» Oder anders gesagt: Langweilige Werbung versetzt niemanden in einen Kaufrausch. Höchstleistungen verlangen einen 100-prozentigen Einsatz. So geniesst Hermann das zeitlich knapp bemessene Privatleben mit seiner Frau Ana, ihrem gemeinsamen Sohn Lucas und «wenigen, guten Freunden». Qualität vor Quantität lautet somit auch privat seine Devise.
Carole Koch