Gross fällt auf – aber wie?

Das neue Bannerformat Messaging Plus verspricht der Onlinewerbung wieder mehr Aufmerksamkeit

Das neue Bannerformat Messaging Plus verspricht der Onlinewerbung wieder mehr AufmerksamkeitVon MaTthias Zehnder und Clemens HörlerWerbebanner ringen mit immer neuen Formen und Formaten um Aufmerksamkeit. Der Messaging Plus, der bereits auf amerikanischen Sites zu sehen ist, sticht vor allem durch seine Grösse und die dominante Platzierung ins Auge.
Wer in den letzten Wochen den amerikanischen Newsdienst CNET oder ZDNet besucht hat, muss darüber gestolpert sein: riesige Rich-Media-Banner mit satten 360 mal 300 Bildpunkten, die kein Randdasein fristen, sondern mitten im Text platziert sind, als würden sie diesen illustrieren. Das unterscheidet das Messaging-Plus-Banner vom vertikalen Skyskraper-Banner, der eine ähnlich grosse Fläche einnimmt, jedoch klarer vom redaktionellen Inhalt getrennt ist.
Die Gründe für die neuen Bannerformate liegen auf der Hand: Viele erfahrene Internetnutzer beachten die oberste Bildschirmhälfte, wo normalerweise die Full- und Halfbanner platziert sind, gar nicht mehr. Neue Formen und Platzierungen ausserhalb dieser blinden Zone sollen der Onlinewerbung wieder mehr Aufmerksamkeit verschaffen und Plattformbetreibern helfen, die Gunst der Werbenden im hart umkämpften Onlinemarkt zu gewinnen.
Die bisherigen Reaktionen in den USA auf das neue Banner sind jedoch nicht nur positiv: User beklagen sich, die Banner wirkten zu dominant. Viele Webpublisher bekunden Angst, auf diese Weise die Besucher zu verärgern, und wollen Werbung und redaktionelle Inhalte weiterhin eindeutig trennen. Das formatbedingte Gewicht spielt in der Diskussion offenbar keine grosse Rolle.
Schweizer Websitebetreiber zeigen sich offen für Neues
Auf den Schweizer Websites ist das Messaging-Plus-Banner noch nicht anzutreffen, viele Websitebetreiber zeigen sich aber offen für das neue Format. «Ein solcher Werbeplatz liesse sich sicher gut verkaufen», meint André Amsler, Product Manager und Kundenberater beim eBund. «Allerdings wäre eine solche Platzierung mit der Redaktion abzuklären.»
Auch Andi Maerz, Leiter E-Content bei Ringier, betont, dass Ringier grundsätzlich für neue Werbeformen offen sei, ausser diese würden den Overallspeed der Site beeinflussen. Auch Maerz weist jedoch auf den Zwang hin, Werbung und redaktionellen Inhalt klar abzugrenzen.
Martin Radelfinger, CEO von AdLink Schweiz und Präsident des Schweizer Internet Advertising Bureau (IAB), verteidigt die Dominanz des neuen Formats: «Ein Internetdienst, der sich mit Werbung finanziert, muss sich nicht schämen, Banner zu platzieren, die auch wahrgenommen werden.» Peter Strassmann, Geschäftsführer von ActiveAgent Schweiz, betont, dass jede neue Werbeform zwar massiv höhere Beachtungswerte mit sich bringe, doch dürfe ein so dominantes Format nur selektiv eingesetzt werden, um die User nicht zu verärgern.

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