Ein Plakat allein macht noch lange kein Festival

Die besondere Herausforderung an der Arbeit für das Montreux Jazz Festival bestand für Albin Christen darin, seine Illustrationen so zu gestalten

Die besondere Herausforderung an der Arbeit für das Montreux Jazz Festival bestand für Albin Christen darin, seine Illustrationen so zu gestalten, dass sie sich auch auf andere Produkte übertragen liessen, die am Festival verkauft wurden, wie T-Shirts, Baseball-Mützen, Krawatten und anderes mehr. Gefordert hat ihn aber insbesondere das Bühnenbild. Es war das erste Mal in der Geschichte des Montreux Jazz Festivals, dass das Plakatsujet zugleich als Bühnendekoration diente.Die Figuren mussten dazu dreidimensional in Styropor ausgearbeitet und auf der Bühne so miteinander verbunden werden, dass sie den gleichen Zirkel wie auf dem Plakat formten und die gleiche Dynamik entwickelten. Grosse Bedeutung kam bei der Inszenierung auf der Bühne der Beleuchtung zu. Für den Einzelgänger Albin Christen war die Teamarbeit mit dem Beleuchter und Bühnenmeister ungewohnt, aber äusserst bereichernd und das Resultat erstaunlich.
Bereits zum dritten Mal wurde dieses Jahr speziell für das Montreux Jazz Festival eine Swatch-Uhr lanciert. Albin Christens Idee war es, seine Figuren zum Leben zu erwecken. Anstatt der Stunden- und Minutenzeiger drehen sich zwei Plastikscheiben mit den aufgemalten Figuren aus dem Veranstaltungsplakat. Dass der Saxofonist dabei der Sängerin unter den Rock schaut, indem er im Minutentakt vorwärtstuckert, ist ein amüsantes Detail.
Die Uhr sei in diesem Fall sowieso eher Spielzeug als Zeitmesser, da ja auch die Ziffern zur genauen Zeitangabe fehlten, meint Christen zu seiner Kreation. Den Festivalbesucher jedenfalls hat es wohl kaum gestört, wenn er nicht ständig daran erinnert wurde, wie spät in der Nacht beziehungsweise wie früh am Morgen es schon war. Anita Vaucher

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