Basler PlakatSubmission?
Die Basler Plakatsubmission, die schon 1998 hätte durchgeführt werden müssen, könnte sich um mindestens ein halbes Jahr weiter verzögern.
Die Basler Plakatsubmission, die schon 1998 hätte durchgeführt werden müssen, könnte sich um mindestens ein halbes Jahr weiter verzögern. Der Grund: Letzte Woche hat der Basler Grosse Rat ein WC-Bauprojekt, das mit einem umstrittenen Vertrag mit der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG) verknüpft ist, an die Finanzkommission (FK) überwiesen. Der Vertrag sieht vor, dass die APG knapp die Hälfte von insgesamt 6,1 Millionen Franken für öffentliche WC-Anlagen bezahlt und dafür 15 Jahren lang 265 Werbeflächen auf der Allmend bewirtschaften darf. Cohn & Wolfe in genf. Seit dem 29. Januar ist das PR-Netzwerk Cohn & Wolfe (C&W) auch in der Schweiz vertreten. Die Agenturkette mit Sitz in New York hat in Genf ihr siebentes europäisches Büro eröffnet. Victoria Dix, Director bei C&W London, übernimmt die Position des Managing Director von C&W Schweiz. Die Niederlassung liege in unmittelbarer Nähe von Young & Rubicam Business Communications, teilte C&W mit. C&W ist wie Y&R eine Tochter der Werbeholding WPP.
post foppt fed ex. Mit witzigen Dia-Spots kontert zurzeit die Werbeagentur Honegger von Matt für ihren Kunden TNT Swiss Post gegen den US-Konkurrenten Fed Ex. Der Kurierdienst hatte nach langem Zögern dem auffälligen Productplacement im Film «Cast Away» eingewilligt. Das wollte HvM nicht ungeschehen lassen und kreierte kurzfristig Typo-Spots für das im letzten Herbst fusionierte Unternehmen. Um Fed Ex zu foppen, werden diese Spots in den Kinos geschaltet, wo der Kultfilm gezeigt wird.
Lovely im Stall. Die starken Knochen der Kultkuh Lovely dürfen nicht mehr für Milch werben. Das Bundesgericht hat bestätigt, dass die Milchwerbung gegen die Lebensmittelverordnung verstösst, wenn sie eine vorbeugende Wirkung gegen Knochenbrüchigkeit behauptet. Das Gericht gibt damit dem Departement des Innern (EDI) Recht und bestätigt eine Verfügung des kantonalen Laboratoriums Bern von 1999. Der Verband Schweizer Milchproduzenten (SMP) darf die entsprechenden Anzeigensujets, die von Advico Young & Rubicam realisiert wurden, nicht mehr einsetzen, will aber gegen den Entscheid vorgehen.
TV 3 muss Infosendungen nicht ausbauen. Der Privatsender TV 3 muss seine Infosendungen vorläufig nicht ausbauen. Das Bundesgericht hat der Beschwerde gegen einen Entscheid des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) aufschiebende Wirkung erteilt. Das UVEK war der Ansicht, TV 3 verletze mit der Reduktion des Infoangebots auf sechsminütige Kurzsendungen die Konzession.
«Darin» ist nicht «Dahinter». Intelligenz sehe man einem Menschen nicht an, setzt die Copy für den neuen VW Passat zu einer Wolfsburger Werbeweisheit an. Dem Texter hingegen schon. Wäre er klüger gewesen, hätte er nicht ausgerechnet bei dem Klassiker aller deutschen Claims abgekupfert. Seit Jahrzehnten wirbt der Slogan «Dahinter steckt immer ein kluger Kopf» für die FAZ. In leicht veränderter Form schmückt dieser Satz nun auch die Anzeige für das neue VW-Kombimodell. Solche geistigen Darlehen sind in der Werbung nichts Neues. Fehlt ihnen aber die ironische Note, wirken sie eher peinlich. Die Anlehnung sei gewollt und müsse als Hommage an die FAZ-Kampagne verstanden werden. Sie nehme schliesslich Bezug auf die internationale Positionierung «intelligent excellence» und wende sich nicht an Werber, die den Slogan längst kennen, war von Urheberin Lowe Lintas GGK zu erfahren.
APG mit Rekordumsatz. Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) konnte im Jahr 2000 den nicht konsolidierten Nettoumsatz für das Schweizer Aussenwerbegeschäft gegenüber 1999 um 14,5 % auf 249 Millionen Franken erhöhen. Dieser Zuwachs erfolgte intern und bei konstanten Preisen, wie die APG mitteilte. Das gesamte Ergebnis der Affichage Holding, zu der die APG gehört, soll Ende Februar im Aktionärsbrief publiziert werden.
ALLES KÄSE ODER WAS? Die Sortenorganisation Tilsiter hebt ab: Vom 5. bis 12. Februar wird das Thurgauer Unternehmen einen Heissluftballon in Form von Tilsiterkühen in die Moskauer Lüfte steigen lassen. Sinn und Zweck dieser Übung ist nicht etwa die Förderung des schweizerischen Kulturguts im Ausland – die hierzulande bekannten Ballonkühe sollen bei den Russen vielmehr Lust auf Tilsiterkäse wecken. Auftakt zur Erschliessung des russischen Markts bildet die Präsenz an der Moskauer Lebensmittelmesse Prodexpo. Wer den Werbeträger hierzulande bestaunen möchte, hat am 18. Februar in St. Moritz die Chance dazu: Tilsiter lässt seine Riesenkuh am Pferderennen steigen.
EditorialContent-Könige ohne Ambitionen
Gigantisch, das Potenzial und Know-how, über das die SRG im Internet verfügt. Alleine die Site von SF DRS – das ist nur eine von sieben – erreicht halb so viele Nutzer wie der Marktführer bluewin.ch. Und praktisch ohne Promotion. Bei dem Erfolg lässt sich erahnen, welche Power die SRG im Internet haben könnte, bündelte sie ihre verstreuten Angebote in einem einzigen Portal. Und dafür auch noch Marketing betreiben dürfte. Vor allem die Publisuisse, im Internet noch ohne Know-how, wartet sehnlichst darauf, in der Onlinewelt Kompetenz zu entwickeln.
Doch die SRG blockiert die Portal-Frage. Die Abteilungen konnten sich bisher nicht zusammenraufen. Der altbekannte Kantönligeist im SRG-Kosmos hat wieder einmal gesiegt.
Damit vergibt sich die SRG die Chance, ihre Trümpfe im Internet voll einzusetzen und daraus einen Wettbewerbsvorteil zu ziehen. Denn das Potenzial ist einzigartig, wenn man an den in unermesslichen Gigabytes vorhandenen Content denkt, der gratis zur Verfügung steht. Das Reservoir an multimedialen Inhalten ist eine traumhafte Voraussetzung für die zweite Etappe der Internetevolution, die vielbeschworene Contentrevolution.
Darf die Entwicklung neuer Kanäle nur zweite Priorität haben, wie die SRG jetzt meint? Eine gefährliche Haltung, denn die Distribution gehört zur Kernkompetenz der Medien. Diese auch in der Onlinewelt auszubauen ist Pflicht, ob nun das Internet gerade boomt oder nicht. Denn: Wer weiss, wie das Publikum in der bevorstehenden UMTS-Welt die Inhalte konsumieren wird? Die SRG hätte jetzt die Chance, rechtzeitig Know-how zu generieren, um auch in der kommenden kabellosen Wirklichkeit die Nase vorn zu haben.
Daniel Schifferle
post foppt fed ex. Mit witzigen Dia-Spots kontert zurzeit die Werbeagentur Honegger von Matt für ihren Kunden TNT Swiss Post gegen den US-Konkurrenten Fed Ex. Der Kurierdienst hatte nach langem Zögern dem auffälligen Productplacement im Film «Cast Away» eingewilligt. Das wollte HvM nicht ungeschehen lassen und kreierte kurzfristig Typo-Spots für das im letzten Herbst fusionierte Unternehmen. Um Fed Ex zu foppen, werden diese Spots in den Kinos geschaltet, wo der Kultfilm gezeigt wird.
Lovely im Stall. Die starken Knochen der Kultkuh Lovely dürfen nicht mehr für Milch werben. Das Bundesgericht hat bestätigt, dass die Milchwerbung gegen die Lebensmittelverordnung verstösst, wenn sie eine vorbeugende Wirkung gegen Knochenbrüchigkeit behauptet. Das Gericht gibt damit dem Departement des Innern (EDI) Recht und bestätigt eine Verfügung des kantonalen Laboratoriums Bern von 1999. Der Verband Schweizer Milchproduzenten (SMP) darf die entsprechenden Anzeigensujets, die von Advico Young & Rubicam realisiert wurden, nicht mehr einsetzen, will aber gegen den Entscheid vorgehen.
TV 3 muss Infosendungen nicht ausbauen. Der Privatsender TV 3 muss seine Infosendungen vorläufig nicht ausbauen. Das Bundesgericht hat der Beschwerde gegen einen Entscheid des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) aufschiebende Wirkung erteilt. Das UVEK war der Ansicht, TV 3 verletze mit der Reduktion des Infoangebots auf sechsminütige Kurzsendungen die Konzession.
«Darin» ist nicht «Dahinter». Intelligenz sehe man einem Menschen nicht an, setzt die Copy für den neuen VW Passat zu einer Wolfsburger Werbeweisheit an. Dem Texter hingegen schon. Wäre er klüger gewesen, hätte er nicht ausgerechnet bei dem Klassiker aller deutschen Claims abgekupfert. Seit Jahrzehnten wirbt der Slogan «Dahinter steckt immer ein kluger Kopf» für die FAZ. In leicht veränderter Form schmückt dieser Satz nun auch die Anzeige für das neue VW-Kombimodell. Solche geistigen Darlehen sind in der Werbung nichts Neues. Fehlt ihnen aber die ironische Note, wirken sie eher peinlich. Die Anlehnung sei gewollt und müsse als Hommage an die FAZ-Kampagne verstanden werden. Sie nehme schliesslich Bezug auf die internationale Positionierung «intelligent excellence» und wende sich nicht an Werber, die den Slogan längst kennen, war von Urheberin Lowe Lintas GGK zu erfahren.
APG mit Rekordumsatz. Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) konnte im Jahr 2000 den nicht konsolidierten Nettoumsatz für das Schweizer Aussenwerbegeschäft gegenüber 1999 um 14,5 % auf 249 Millionen Franken erhöhen. Dieser Zuwachs erfolgte intern und bei konstanten Preisen, wie die APG mitteilte. Das gesamte Ergebnis der Affichage Holding, zu der die APG gehört, soll Ende Februar im Aktionärsbrief publiziert werden.
ALLES KÄSE ODER WAS? Die Sortenorganisation Tilsiter hebt ab: Vom 5. bis 12. Februar wird das Thurgauer Unternehmen einen Heissluftballon in Form von Tilsiterkühen in die Moskauer Lüfte steigen lassen. Sinn und Zweck dieser Übung ist nicht etwa die Förderung des schweizerischen Kulturguts im Ausland – die hierzulande bekannten Ballonkühe sollen bei den Russen vielmehr Lust auf Tilsiterkäse wecken. Auftakt zur Erschliessung des russischen Markts bildet die Präsenz an der Moskauer Lebensmittelmesse Prodexpo. Wer den Werbeträger hierzulande bestaunen möchte, hat am 18. Februar in St. Moritz die Chance dazu: Tilsiter lässt seine Riesenkuh am Pferderennen steigen.
EditorialContent-Könige ohne Ambitionen
Gigantisch, das Potenzial und Know-how, über das die SRG im Internet verfügt. Alleine die Site von SF DRS – das ist nur eine von sieben – erreicht halb so viele Nutzer wie der Marktführer bluewin.ch. Und praktisch ohne Promotion. Bei dem Erfolg lässt sich erahnen, welche Power die SRG im Internet haben könnte, bündelte sie ihre verstreuten Angebote in einem einzigen Portal. Und dafür auch noch Marketing betreiben dürfte. Vor allem die Publisuisse, im Internet noch ohne Know-how, wartet sehnlichst darauf, in der Onlinewelt Kompetenz zu entwickeln.
Doch die SRG blockiert die Portal-Frage. Die Abteilungen konnten sich bisher nicht zusammenraufen. Der altbekannte Kantönligeist im SRG-Kosmos hat wieder einmal gesiegt.
Damit vergibt sich die SRG die Chance, ihre Trümpfe im Internet voll einzusetzen und daraus einen Wettbewerbsvorteil zu ziehen. Denn das Potenzial ist einzigartig, wenn man an den in unermesslichen Gigabytes vorhandenen Content denkt, der gratis zur Verfügung steht. Das Reservoir an multimedialen Inhalten ist eine traumhafte Voraussetzung für die zweite Etappe der Internetevolution, die vielbeschworene Contentrevolution.
Darf die Entwicklung neuer Kanäle nur zweite Priorität haben, wie die SRG jetzt meint? Eine gefährliche Haltung, denn die Distribution gehört zur Kernkompetenz der Medien. Diese auch in der Onlinewelt auszubauen ist Pflicht, ob nun das Internet gerade boomt oder nicht. Denn: Wer weiss, wie das Publikum in der bevorstehenden UMTS-Welt die Inhalte konsumieren wird? Die SRG hätte jetzt die Chance, rechtzeitig Know-how zu generieren, um auch in der kommenden kabellosen Wirklichkeit die Nase vorn zu haben.
Daniel Schifferle