Zwölfter Edit-a-thon widmete sich Frauen in der Technologie
Anlässlich der Patronage von «Hello 50:50 World» stand die aktuelle Ausgabe des «Edit-a-thon» unter dem Motto «Women in Tech» – mit Fokus auf Biografien von inspirierenden Frauen, die die Tech-Branche nachhaltig prägen.
Die gerechte Repräsentation von Frauen im digitalen Raum gehört zu den zentralen aktuellen Herausforderungen – besonders angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Online verfügbare Informationen bilden die Grundlage für maschinelles Lernen, doch gerade diese Informationen sind oft verzerrt.
Mit dem Ziel, Geschlechterstereotypen entgegenzuwirken und Frauen im Netz mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, wurde der Edit-a-thon «für mehr Sichtbarkeit auf Wikipedia» 2018 in der Schweiz ins Leben gerufen. Der Event hat seither eine beachtliche Community entwickelt und bringt zweimal jährlich Freiwillige zusammen, die sich für Gleichstellung und Schreiben begeistern.
Auch dieses Mal war die Resonanz überwältigend, so die Veranstaltenden: Um die Online-Enzyklopädie Wikipedia diverser zu gestalten, haben am Dienstagabend knapp 80 Teilnehmende im Ringier Pressehaus und an der ETH Zürich in konzentrierter Atmosphäre über 60 Artikel erstellt oder bestehende erweitert.
«Frauen werden in der männerdominierten Tech-Branche immer präsenter, daher ist es wichtig, ihnen die Anerkennung zu geben, die sie verdienen. Wir machen sie und ihre Verdienste sichtbar», erklärt Patrizia Laeri, Co-Founderin Edit-a-thon. «Dadurch schreiben wir nicht nur die Online-Datenbasis vielfältiger, sondern inspirieren auch Frauen der kommenden Generationen, selbstbewusst ihren Weg in der Welt der Technologie zu gehen.»
Der Anteil Frauen in der ICT-Branche lag 2023 laut Bundesamt für Statistik bei nur 21,1 %. Zwar zeige sich seit 2008 (17,2 %) ein leichter Anstieg, doch dieser sei vor allem auf Quereinsteigerinnen zurückzuführen. Gleichzeitig stagnieren die Zahlen der STEM-Studentinnen seit über 15 Jahren.
«Diese Unterrepräsentation ist alarmierend, denn Technologie betrifft uns alle», ist Lisa Stähli, Co-Lead «Hello 50:50 World», überzeugt. «Nur durch diverse Teams, die Applikationen, Algorithmen und technische Lösungen entwickeln, können wir vermeiden, bestehende Probleme zu verschärfen oder neue Ungerechtigkeiten – beispielsweise bei facial und voice recognition – zu schaffen.»
Zu den Gründungsparterinnen des Edit-a-thon gehören Patrizia Laeri (Co-Founderin und CEO Ellexx), Katia Murmann (Co-Founderin EqualVoice und WolfPak) und Muriel Staub (ehemalige Präsidentin Wikimedia CH und Senior Campaigner Avaaz). Die Gastgeberinnen sind Wikimedia CH, Ringier mit der Initiative EqualVoice, die ETH Zürich und die TX Group.
Der nächste Edit-a-thon findet am 6. Mai 2025 statt. Im Kontext der UEFA Women’s EURO 2025, die im kommenden Sommer in der Schweiz ausgetragen wird, liegt der Fokus auf Frauen im Sport.