Umfrage: 61 Prozent haben KI-Arbeit als eigene ausgegeben
Eine Untersuchung von Salesforce und Yougov hat Arbeitnehmende aus 14 Ländern über Chancen und Herausforderungen durch KI am Arbeitsplatz befragt, darunter etwa 1’000 aus der Schweiz.
Mehr als ein Viertel (29 Prozent) der Arbeitnehmer:innen in der Schweiz nutzt derzeit generative KI am Arbeitsplatz. In anderen Ländern liegt dieser Anteil weit höher, in den USA sind es beispielsweise 36 Prozent, global liegt der Anteil aber bei 28 Prozent. Davon bestätigen rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten in der Schweiz, dass sie damit produktiver sind. Allerdings gebrauchen viele von ihnen die Technologie nicht im offiziellen Rahmen: Gut ein Drittel (34 Prozent) der Befragten in der Schweiz (global: 40 Prozent) hat schon einmal mit vom Arbeitgeber ausdrücklich verbotenen KI-Tools gearbeitet.
Steigerung der Karriereaussichten
Unabhängig davon, ob sie generative KI am Arbeitsplatz einsetzen oder nicht, sind sich die Arbeitnehmer:innen der Auswirkungen der Technologie auf ihre Berufslaufbahn bewusst: 40 Prozent der Arbeitnehmer:innen in der Schweiz glauben, dass KI-Kenntnisse ihre Karriereaussichten steigern. Nahezu gleich viele (44 Prozent) finden, dass diese Kompetenzen ihnen mehr Zufriedenheit im Job verschaffen und 35 Prozent rechnen mit höheren Gehältern. Ganze 40 Prozent der Befragten würden in Erwägung ziehen, ihre generativen KI-Fähigkeiten zu übertreiben, um sich eine Stelle zu sichern.
Am Arbeitsplatz fehlen KI-Richtlinien
Trotz der Chancen gilt es derzeit noch an den Herausforderungen rund um das Thema KI zu arbeiten. Wissen und Information über die neue Technologie ist ein Aspekt: Dass es nämlich an Bildung zum Thema KI fehlt, untermauern weitere Ergebnisse der Studie. Zwei Drittel (66 Prozent) der Arbeitnehmer:innen haben keine Schulung über den angemessenen Umgang mit generativer KI erhalten und genauso vielen (66 Prozent) fehlt ein Training zum Thema sichere KI-Verwendung.
Zudem haben viele Unternehmen keine klaren Richtlinien für den Einsatz generativer KI am Arbeitsplatz definiert, wie 77 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer:innen angeben. Bei 33 Prozent fehlen diese Richtlinien komplett. Aber auch da, wo es Leitplanken gibt, sind diese nicht wegweisend: 41 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitgeber keine klare Haltung einnimmt, wenn es um den Einsatz von KI im Arbeitsalltag geht. Fehlende Richtlinien machen sich auch im individuellen Umgang der Mitarbeiter:innen mit KI-Ergebnissen deutlich: 61 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen haben bereits KI-generierte Ergebnisse als ihre eigenen ausgegeben – das sind allerdings weniger als im internationalen Vergleich, global haben das 64 Prozent der Befragten bestätigt. In der Schweiz fällt dieser Wert bei Befragten aus der Wissenschaft und Biotechnologie (86 Prozent) sowie in der Medien- und Unterhaltungsbranche (81 Prozent) besonders hoch aus.