KI-Suche bei Google schlägt auf den Web-Traffic
Die KI-generierten Zusammenfassungen, mit denen Google neuerdings Suchanfragen beantwortet, sorgen für sinkende Zugriffszahlen auf Websites. Für die Betreibenden kann dies auch einen Umsatzrückgang bedeuten.

Während mehrerer Jahrzehnte funktionierten Web-Suchmaschinen nach einem bekannten Grundprinzip: Sie präsentierten eine Reihe von Websites, die zu den gesuchten Begriffen passten. Auf diesen wiederum schauten sich die Nutzenden selbst nach der gesuchten Information um. Doch mit dem Aufstieg der künstlichen Intelligenz ändert sich dies. Deutlich wird dies spätestens jetzt, wo die seit Jahren populärste Suchmaschine Google die Funktion «KI Suche» ausrollt. Das neue Prinzip: Anstatt eine Liste mit möglichen Resultaten zu präsentieren, grast die KI die Seiten selber ab und generiert einen Antworttext. Die entsprechenden Quellen führt Google zwar auf, doch nicht selten dürfte die KI-Antwort den Nutzenden bereits genügen, sodass diese sich den Besuch der Quellenseite ersparen.
Drastischer Rückgang
Entsprechende Befürchtungen waren schon länger zu vernehmen, jedoch erst als hypothetisches Szenario. Doch mit dem Ausrollen von Googles KI-Suche zeigt sich, dass es sich dabei um mehr handelt als eine Theorie. Insbesondere kleine, unabhängige Website-Betreibende beklagen stark sinkende Zugriffszahlen. Dies berichtet T3n, welches sich auf einen Paywall-Artikel von Bloomberg bezieht. Im Bericht kommen Familienbetriebe zu Wort, die 70 Prozent und mehr ihres Web-Traffics verloren.
Nicht selten geht dieser Verlust auch mit einem Rückgang an Einnahmen einher, so zu sehen etwa beim Betreiber eines Portals für Outdoor- und Bergtouren. Damit, erklärt er im Bericht, habe er 2023 noch 250’000 US-Dollar Umsatz erzielt, während er inzwischen Sozialhilfe beziehe. Bloomberg nennt sogar einen Reiseblog, der seinen Betrieb ganz einstellen musste, nachdem seine Einnahmen binnen eines Jahres um 90 Prozent gefallen waren.
Doppelt schmerzlich sind diese Verluste darum, weil die KI-Modelle von Google und Co. unter anderem auf die Inhalte dieser geschädigten Websitebetreiber zurückgreifen. T3n merkt an, dass sich Google im Herbst 2024 mit ein paar Websitebetreibern zum Austausch getroffen habe. Das Unternehmen habe sich zwar entschuldigt, die Inhalte gelobt, aber keine Lösung präsentiert, fasst T3n die Reaktionen der Teilnehmenden zusammen. (René Jaun/dda)