Studie: Schweizer E-Commerce auf Erfolgskurs

Der E-Commerce in der Schweiz boomt. Die neue Studie «Schweizer E-Commerce Stimmungsbarometer 2024» der Schweizerischen Post und der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich liefert tiefgehende Einblicke in die Trends, Herausforderungen und Chancen im Onlinehandel. Basierend auf den Antworten von fast 8.000 befragten Personen zeichnet die Untersuchung ein präzises Bild der aktuellen E-Commerce-Landschaft in der Schweiz.

Kundenbefragung 2024: Schweizer E-Commerce Stimmungsbarometer

Der Onlinehandel hat sich fest im Alltag der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten etabliert: 75% der Befragten kaufen mindestens einmal im Monat online ein. Besonders gefragt sind Produkte wie Reisen (66%), Eventtickets (65%) sowie Bücher, Musik und Filme (57%). Die Bequemlichkeit spielt dabei eine zentrale Rolle: 79% schätzen die zeitliche Flexibilität und die Möglichkeit, sich Produkte direkt nach Hause liefern zu lassen.

Ein besonders wachsender Trend ist das mobile Shopping, vor allem bei den jüngeren Generationen: 76% der unter 34-Jährigen nutzen regelmäßig ihr Smartphone für Online-Käufe. Dabei sind Vergleichsportale und Suchmaschinen die wichtigsten Einstiegsquellen in den Kaufprozess – 76% starten ihre Produktsuche auf Suchmaschinen, während 36% direkt auf Plattformen wie Digitec Galaxus zugreifen.

Auch der internationale Handel hat an Bedeutung gewonnen. 68% der Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten in deutschen Onlineshops eingekauft zu haben, gefolgt von China (47%) und Frankreich (26%). Die Beliebtheit ausländischer Anbieter zeigt, dass Schweizer Konsumenten nicht nur lokal einkaufen, sondern auch den globalen Markt aktiv nutzen.

Herausforderungen: Transparenz, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit

Trotz des Höhenflugs gibt es auch Stolpersteine im Schweizer E-Commerce. Die Lieferung in die Schweiz stellt die größte Herausforderung für internationale Händler dar: 78% der Kunden brechen den Kauf ab, wenn keine Lieferung in die Schweiz angeboten wird. Noch gravierender sind die Bedenken der Konsumenten bezüglich versteckter Kosten – 78% der Befragten empfinden die mangelnde Preistransparenz als problematisch.

Sicherheit spielt ebenfalls eine große Rolle: 69% der Konsumenten äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Onlineshops. Vertrauenswürdige Zahlungsmethoden und Zertifizierungen können hier Abhilfe schaffen. Darüber hinaus hat die Benutzerfreundlichkeit großen Einfluss auf das Einkaufserlebnis: 55% brechen den Kauf aufgrund einer schlechten Usability ab. Einfache Navigation und ein benutzerfreundlicher Bestellprozess sind daher entscheidend.

Ein weiterer zentraler Faktor sind die Lieferkosten: 70% der Konsumenten beenden ihren Einkauf, wenn die Liefergebühren als zu hoch empfunden werden. Diese Herausforderungen zeigen, dass Händler neben einem attraktiven Produktangebot auch auf die Optimierung des gesamten Einkaufserlebnisses achten müssen.

Trends und Chancen: Marktplätze, Nachhaltigkeit und neue Zahlungsmethoden

Die Studie identifiziert mehrere Trends, die den Schweizer E-Commerce prägen. Virtuelle Marktplätze wie Digitec Galaxus und Zalando sind besonders bei jüngeren Konsumenten beliebt: 41% der unter 34-Jährigen nutzen diese Plattformen häufig. Auch bei älteren Generationen bleibt Digitec Galaxus mit 26% Marktführer.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: 49% der Konsumenten wünschen sich die Bündelung von Teillieferungen, und 43% bevorzugen einen klimaneutralen Versand ohne zusätzliche Kosten. Retouren sind ein weiteres wichtiges Thema, da 95% der Befragten einen einfachen Rückgabeprozess schätzen. Händler, die eine kulante Retourenpolitik anbieten, können die Kundenzufriedenheit und damit die Kundenbindung erhöhen.

Im Bereich der Zahlungsmethoden zeichnet sich eine Verschiebung ab: TWINT gewinnt vor allem bei den unter 34-Jährigen an Popularität (81%), während die Nutzung bei den über 65-Jährigen mit 38% geringer ausfällt. Virtuelle Marktplätze gewinnen ebenfalls an Beliebtheit – 78% der Konsumenten haben diese genutzt, was im Vergleich zum Vorjahr (56%) einen deutlichen Anstieg darstellt.

Fazit: Der Schweizer E-Commerce-Markt im Aufwind

Die Studie zeigt deutlich: Der Schweizer E-Commerce-Markt wächst und entwickelt sich stetig weiter. Die Erwartungen der Kunden an Bequemlichkeit, Transparenz, Nachhaltigkeit und Service sind hoch. Händler, die diese Anforderungen erfüllen, haben die Chance, sich erfolgreich im Wettbewerb zu positionieren. Besonders die Relevanz internationaler Onlineshops und die wachsende Bedeutung mobiler Zahlungsmethoden und virtueller Marktplätze unterstreichen die dynamische Entwicklung des Schweizer Onlinehandels. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten Händler die Herausforderungen ernst nehmen und ihre Angebote entsprechend optimieren.

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