Konsumenten sehnen Wiedereröffnung der Läden herbei
Schweizer Konsumenten vermissen das Einkauferlebnis und wollen Produkte wieder physisch sehen und erleben, wie eine aktuelle Studie der Prospekte-App Profital zeigt. Dass die Händler mit Rabatten locken, kommt Verbrauchern besonders entgegen – denn der Preis spielt bei vielen eine immer wichtigere Rolle.
Wie hat sich das Kaufverhalten im zweiten Lockdown verändert? Dazu hat die App Profital ihre Nutzer befragt. Das Fazit der mit 2’233 Personen durchgeführten Studie ist eindeutig: Die Lust auf Einkaufserlebnisse ist gross. Dies gilt sogar für die Lebensmittel-Geschäfte. Während im ersten Lockdown nur 5 Prozent täglich einkaufen gingen, sind es im zweiten Lockdown 21 Prozent. Weitere 34 Prozent kaufen alle drei Tage ein, 40 Prozent einmal in der Woche.
Online-Angebote können das Laden-Erlebnis nicht ersetzen
Ebenfalls rege genutzt werden die Online-Services der geschlossenen Geschäfte. 56 Prozent der Befragten lassen sich Bestellungen nach Hause liefern, 21 Prozent nutzen Click & Collect – und nur jede*r Dritte verzichtet komplett auf Online-Einkäufe. Doch die Angebote im Web können das Einkaufserlebnis nicht ersetzen: 72 Prozent gaben nämlich an, dass ihnen das Einkaufen im stationären Handel fehlt. Die meistgenannten Gründe sind das Sehen, Anfassen und Anprobieren der Produkte (74%) und das fehlende Einkaufserlebnis (36%). Aber auch das Unterstützen der lokalen Händler (33%) und sich inspirieren lassen (31%) spielen eine wichtige Rolle.
Einen klaren Gewinner gibt es auch bei der Produktkategorie, die am stärksten vermisst wird: Bei 62 Prozent sind es Kleidung, Schuhe & Accessoires, gefolgt von Möbeln & Einrichtungsgegenständen (32%) sowie Elektrogeräten (22%).
Stationärer Handel darf sich auf hohe Umsätze freuen
Wenn die Läden voraussichtlich am 1. März wieder öffnen, wollen 30 Prozent in der ersten Woche wieder stationär einkaufen gehen, weitere 55 Prozent warten den ersten Ansturm ab. «Insgesamt aber darf sich der stationäre Handel auf hohe Umsätze freuen», ist Profital-Geschäftsführer Raphael Thommen überzeugt, «die Wiedereröffnung wird sehnlichst erwartet.» Dennoch geht die Corona-Pandemie nicht spurlos an den Konsumenten vorbei: Zwar haben 22 Prozent mehr Geld zur Verfügung als vor der Corona-Krise – aber jede*r Dritte steht schlechter da als zuvor. Die Folge: Der Preis hat für 48 Prozent an Bedeutung gewonnen, Qualität spielen für 32 Prozent eine grössere Rolle, Regionalität für 25 Prozent.
Die Corona-Krise führt auch zu einer bewussteren Einkaufsplanung: 72 Prozent der Befragten gaben an, sich vorgängig über Aktionen und Rabatte zu informieren – das sind 23 Prozent mehr als im ersten Lockdown. Die Wiedereröffnung der Geschäfte bietet gerade für preisbewusste Konsumenten interessante Opportunitäten. «Viele Geschäfte sitzen auf vollen Beständen und werden daher auf Rabattaktionen setzen, um ihre Produkte zu verkaufen», so Raphael Thommen.
Die Studie von Profital untersucht das Kaufverhalten in Zeiten von Corona. Für die Studie wurden 2’233 Nutzer der Profital-App in der ganzen Schweiz befragt, davon 67% in der Deutschschweiz, 24% in der Westschweiz und 9% im Tessin. Die Online-Konsumentenbefragung fand zwischen dem 16. und 18. Februar 2021 statt. Seit Ausbruch der Pandemie hat Profital bereits fünf Studien durchgeführt.