«64% aller Millennial-Leaders fühlen sich nicht gut auf Führungsaufgaben vorbereitet»
Mit einer KI-gestützten App, die Training für Führungskräfte und Unternehmen personalisiert, will Wolfpak.ai neue Wege in der Führungskräfte-Entwicklung gehen. Co-Gründerin Katia Murmann hat mit m&k Werbewoche.ch über die App gesprochen.
Wie aktuelle Statistiken zeigen, kündigen 57% der Mitarbeitenden wegen ihrer Vorgesetzten – und 64% der Millennial-Leaders fühlen sich nicht vorbereitet auf ihre Führungsaufgaben. Dies führt zu unzufriedenen Mitarbeitenden, hoher Fluktuation und Produktivitätsverlusten – und kostet die globale Wirtschaft gemäss dem «State of the Global Workplace Report» von Gallup jährlich über 8,1 Billionen US-Dollar.
Wolfpak.ai will Führungskräfte im Alltag in ihrer Selbstreflektion sowie auch dabei unterstützen, mit ihren Teams erfolgreicher zu sein. Dafür misst sie individuelle Fähigkeiten anhand des wissenschaftlichen «Inner Development Goals Framework» und bietet personalisierte Trainingspläne sowie einen KI-Coach, der mit Inhalten von weltweit führenden Leadership-Experten trainiert wurde. So sollen Wolfpak-Kund:innen über die benötigten Werkzeuge ausgestattet werden, um Entscheidungen zu treffen und komplexe Teamdynamiken navigieren zu können.
«Mit der Expertise und dem wissenschaftlichen Wolfpak-Assessment konnten wir die Zusammensetzung unseres Teams strategisch beurteilen und klare, umsetzbare Führungsziele festlegen. Die Partnerschaft ist von grossem Wert, um eine vielversprechende Zukunft für unser Team zu gestalten», so sagt Pascal Jenny, Präsident des Schweizer Handballverbands und Kunde von Wolfpak.
Gegründet wurde die App von den Unternehmerinnen Diana Engetschwiler, ehemalige Co-CEO von Digitalswitzerland, und Katia Murmann, ehemals Blick-Gruppe. Zur Markteinführung kooperiert Wolfpak mit One Young World Switzerland und hat sein Produkt auf dem Nationalen Kongress mit 170 jungen Führungskräften im Zirkus Knie in Zürich vorgestellt. Katia Murmann hat m&k Werbewoche.ch über die Beweggründe der Führungskräfte-App gesprochen.
m&k Werbewoche.ch: Katia Murmann, wie würden Sie Wolfpak in drei Sätzen beschreiben?
Katia Murmann: Als Tool für gute Chef:innen und eine bessere Arbeitswelt. WolfPak gibt Antworten auf die Fragen, die Führungskräfte im Alltag haben. Wir unterstützen sie in der Selbstreflektion und dabei, mit ihren Teams erfolgreicher zu sein.
Was hat Sie veranlasst, das Tool «Wolfpak» zu nennen?
Früher war Führung sehr hierarchisch: Der Chef stand an der Spitze und ging voran. Heute hat sich das stark gewandelt: Die wichtigste Aufgabe einer Führungskraft ist es, ein gutes Team aufzubauen. Ein Team, in dem Vertrauen herrscht und in dem jede ihre Rolle und Verantwortlichkeiten kennt. So funktioniert auch das Wolfsrudel: Der Leitwolf zählt auf sein Team, in dem alle klare Aufgaben haben. Er führt mal von hinten, mal aus dem Team heraus, mal von vorne – und passt sich dabei der Situation an. Deshalb haben wir uns WolfPak genannt und auch im Logo vier Wolfsköpfe, die zusammen stark sind.
Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen?
Wir richten uns an die nächste Generation von Führungskräften. Wir haben in den letzten Monaten mit über 500 jungen Führungskräften gearbeitet und gesehen: Sie haben besonders viele Fragen, aber oft wird von ihnen erwartet, alle Antworten bereits zu kennen. Dabei zeigen Zahlen: 64 Prozent aller Millennial-Leaders fühlen sich nicht gut vorbereitet auf die Führungs-Aufgaben, die vor ihnen liegen. Sie wollen wir unterstützen, gute Chefinnen zu werden.
Was ist der USP von Wolfpak?
WolfPak personalisiert Führungs-Training für Nutzende und Firmen: Mit unserem wissenschaftlichen Assessment messen wir, wo die Führungskraft steht. Auf diesen Daten basierend wird ein persönlicher Trainings-Plan erstellt mit Videos, Podcasts und Artikeln von den besten Leadership-Experten, die es weltweit gibt. Unser AI-Coach kennt nicht nur das Profil der Nutzer:innen, sondern kann auch Firmeninhalte dann ausspielen, wenn sie gebraucht werden.
Zusammen mit Diana Engetschwiler haben Sie Wolfpak gegründet. Wie genau hat alles angefangen?
Wir haben uns in Harvard kennengelernt, wo wir eine Management-Weiterbildung gemacht haben. Dort haben wir festgestellt, dass wir in Zürich fast Nachbarn sind und dass wir beide den gleichen Chef haben. Wir mussten aber nach Harvard reisen, um uns kennenzulernen. Wir wussten schnell, dass wir etwas zusammen aufbauen wollen. Kurz darauf haben wir mit den ersten Recherchen zu WolfPak begonnen.
In welcher Form ergänzen Sie und Diana Engetschwiler sich? Was ist ihr Background?
Diana ist ehemalige Profi-Sportlerin und war Co-CEO von Digitalswitzerland. Sie hat in der Volleyball-Nationalmannschaft gespielt und bringt sehr ein Mindset aus dem Leistungssport mit, das es auch viel mehr in der Business-Welt braucht: Das Team steht im Zentrum, ständiges Feedback um besser zu werden, der Austausch mit Coaches. Sie ist zudem eine grossartige Netzwerkerin und hat Top-Kontakte, auch international. Das hilft uns bei WolfPak sehr.
Sie sind ein Medienprofi. Was hat Sie zum Schritt in die Selbständigkeit veranlasst?
Ich liebe Herausforderungen – und wusste schon immer: Irgendwann möchte ich meine eigene Firma aufbauen. Ich hatte die besten Jobs in der Medienindustrie: Ich durfte Blick.ch als Chefredaktorin ausbauen, die Initiative «EqualVoice» mitgründen und dann in der Geschäftsleitung von Blick und Ringier Global Media den Produktbereich leiten. Ich hatte einen grossartigen Job mit einem grossartigen Team. Dann stand ich vor der Wahl: Entweder ich bleibe dort in meiner Comfort-Zone – oder ich wage den Sprung. Ich habe mich für Letzteres entschieden und kann jetzt bei WolfPak von all meinen Erfahrungen profitieren.
Warum interessiert Sie das Thema Leadership so?
WolfPak ist ein Herzensprojekt: Bei all den Herausforderungen, die wir heute in der Welt haben, brauchen wir bessere Chef:innen. Ich habe schon früh gesehen, wie viel zufriedener und produktiver gut geführte Teams sind – und dass Führungskräfte der Schlüssel für einen positiven Wandel sind.
Können Sie dies an einem Beispiel aufzeigen?
Nehmen wir EqualVoice. Unser Ziel ist, dass Frauen und Männer gleichgestellt sind, in den Medien, im Business, in der Gesellschaft. Das ist ein Leadership-Thema! Den grössten Hebel haben wir, wenn für Führungskräfte Diversität Normalität ist und sie dies in ihren Teams selbstverständlich leben. Deshalb ist es mir wichtig, bei jungen Führungskräften ein gutes Fundament zu legen.
Wie genau funktioniert Wolfpak?
Sehr einfach: Firmen können das Tool für ihre Mitarbeitenden kaufen. Diese laden die App herunter und machen das Assessment. Dann sehen sie, wo sie stark sind und wachsen können – je nach Fähigkeiten bist du ein bestimmtes Tier, das für diese Stärke steht. Und dann können sie loslegen mit dem Training und Fragen stellen. Wer das Tool testen will, kann sich bei mir melden unter info@wolfpak.ai.