Dans l'automne des feuilles
Ringier trennt sich von MEX und von seinem Buchverlag
Ringier trennt sich von MEX und von seinem BuchverlagVon Markus Knöpfli Ringier lässt zwei seiner farbigen «Blätter» fallen: Per Ende Jahr stellt der Konzern die Aktivitäten seines Buchverlages ein und verkauft die Jugendzeitschrift MEX Musenalp Express.
In der kurzen Zeit, in der Martin Kall bei Ringier Leiter Zeitschriften ist, hat er zwei Entscheide gefällt, die aufhorchen lassen. Mit der Schliessung des Buchverlages wird mit einer Verlegertradition gebrochen, und mit dem Verkauf von MEX wird ein Konzept über den Haufen geworfen, das Beat Lauber, heutiger Leiter Neue Medien bei Ringier, vor erst zwei Jahren erstellt hatte.
Der Buchverlag, der jährlich etwa sechs Titel in kleiner Auflage auf den Markt warf, war zwar «kein Verlustgeschäft, aber im deutschsprachigen Raum spielen wir auch keine Rolle», konstatiert Kall nüchtern.
Die Titelrechte von drei Jahresperiodika (darunter «Eulenspiegel» und «Buch des Jahres») werden verkauft, Gespräche mit Verlagen seien im Gang, sagt Kall. Die einzige Ausnahme: Der Gastroführer «Gault Millau» wird weiterhin durch Ringiers Zeitschriftenbereich herausgegeben.
Bei MEX ist die Situation anders: Als man den Musenalp Express 1998 übernahm, hat man die Marktgrösse überschätzt. «In den letzten zwei Jahren haben wir gelernt, dass der Jugendzeitschriftenmarkt anders funktioniert», sagt Kall. Anders sei, dass Jugendliche für Zeitschriften nichts bezahlen wollen und ihre Bindung an einen Titel gering ist. Darum habe Ringier, der mit einem gewissen redaktionellen Anspruch in den Markt trat, gegen die anderen Jugendtitel mit Billigkonzepten nicht ankommen können.
Dabei war in den Titel investiert worden: ein neues Layout, eine eigene Website namens Mextown, eine Auflagenbereinigung und -beglaubigung (143000 Exemplare, 178000 Leser) und eine ausgebaute Redaktion. Lauber hatte noch von einer Multimediastrategie à la GesundheitSprechstunde geträumt und darauf gehofft, MEX-Leserinnen und -Leser als spätere Abonnenten von Blick oder der Schweizer Illustrierten – oder als Nachwuchsjournalisten – gewinnen zu können. «An sich eine gute Idee. Aber für eine Multimediastrategie braucht es erst eine starke Marke. Als Nachwuchspool für die anderen Titel ist MEX zu teuer. Und die Ringier-Journalistenschule hat keine Nachwuchsprobleme», sagt Kall heute dazu.
In der kurzen Zeit, in der Martin Kall bei Ringier Leiter Zeitschriften ist, hat er zwei Entscheide gefällt, die aufhorchen lassen. Mit der Schliessung des Buchverlages wird mit einer Verlegertradition gebrochen, und mit dem Verkauf von MEX wird ein Konzept über den Haufen geworfen, das Beat Lauber, heutiger Leiter Neue Medien bei Ringier, vor erst zwei Jahren erstellt hatte.
Der Buchverlag, der jährlich etwa sechs Titel in kleiner Auflage auf den Markt warf, war zwar «kein Verlustgeschäft, aber im deutschsprachigen Raum spielen wir auch keine Rolle», konstatiert Kall nüchtern.
Die Titelrechte von drei Jahresperiodika (darunter «Eulenspiegel» und «Buch des Jahres») werden verkauft, Gespräche mit Verlagen seien im Gang, sagt Kall. Die einzige Ausnahme: Der Gastroführer «Gault Millau» wird weiterhin durch Ringiers Zeitschriftenbereich herausgegeben.
Bei MEX ist die Situation anders: Als man den Musenalp Express 1998 übernahm, hat man die Marktgrösse überschätzt. «In den letzten zwei Jahren haben wir gelernt, dass der Jugendzeitschriftenmarkt anders funktioniert», sagt Kall. Anders sei, dass Jugendliche für Zeitschriften nichts bezahlen wollen und ihre Bindung an einen Titel gering ist. Darum habe Ringier, der mit einem gewissen redaktionellen Anspruch in den Markt trat, gegen die anderen Jugendtitel mit Billigkonzepten nicht ankommen können.
Dabei war in den Titel investiert worden: ein neues Layout, eine eigene Website namens Mextown, eine Auflagenbereinigung und -beglaubigung (143000 Exemplare, 178000 Leser) und eine ausgebaute Redaktion. Lauber hatte noch von einer Multimediastrategie à la GesundheitSprechstunde geträumt und darauf gehofft, MEX-Leserinnen und -Leser als spätere Abonnenten von Blick oder der Schweizer Illustrierten – oder als Nachwuchsjournalisten – gewinnen zu können. «An sich eine gute Idee. Aber für eine Multimediastrategie braucht es erst eine starke Marke. Als Nachwuchspool für die anderen Titel ist MEX zu teuer. Und die Ringier-Journalistenschule hat keine Nachwuchsprobleme», sagt Kall heute dazu.