Verein QuaJou wählt neues Co-Präsidium und erweitert den Vorstand

Alexandra Pavlović und Reto Vogt übernehmen die Führung des Vereins Qualität im Journalismus. Ausserdem stossen vier neue Mitglieder zum Vorstand hinzu. Samina Stämpfli wird neue Administratorin.

(Bilder: zVg.)

An der Generalversammlung des Vereins Qualität im Journalismus QuaJou vom Dienstag bei der NZZ in Zürich wurde ein neues Co-Präsidium gewählt und der Vorstand erweitert. Alexandra Pavlović und Reto Vogt übernehmen gemeinsam die Leitung des Netzwerks, das sich für Qualität im Journalismus einsetzt.

Reto Vogt, Studienleiter Digital am Maz und freier Journalist, verfügt über umfassende Erfahrung in den Fachgebieten Digitale Kommunikation, künstliche Intelligenz und Journalismus. Er folgt auf Claudia Schlup, ebenfalls vom Maz, die nach drei Jahren aus dem Vorstand austritt. «Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand für hohe journalistische Qualität einzusetzen und den Diskurs darüber aktiv mitzugestalten», so Vogt zu seiner neuen Aufgabe.

Alexandra Pavlović, bereits seit 2024 im Vorstand von QuaJou aktiv, ist Head of Social Media bei CH Media und zusätzlich als Online-Tagesleiterin tätig. Sie bringt umfassende Erfahrung im digitalen Journalismus mit. «Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben im Präsidium und die Zusammenarbeit mit Reto sowie den neuen Kolleginnen und Kollegen. Mit dem QuaJou-Team will ich weiter dazu beitragen, dass über die Qualität im Journalismus und die Bedeutsamkeit unseres Berufes diskutiert wird. Unser Verein soll nach aussen noch sichtbarer in Erscheinung treten», so Pavlović.

Die Amtszeit des bisherigen Co-Präsidiums Franz Fischlin und Fabienne Kinzelmann endete nach drei Jahren. Beide kandidierten aus beruflichen und privaten Gründen, sowie um Platz für Neues zu schaffen, nicht erneut für den Vorstand. Das QuaJou-Team dankte ihnen an der GV für ihr Engagement und ihre prägende Arbeit für das Netzwerk, insbesondere in den herausfordernden Jahren nach der Pandemie.

Neue Mitglieder im Vorstand

Neu in den Vorstand gewählt wurden neben Reto Vogt auch Lena Berger, stellvertretende Chefredaktorin des Beobachters bei Ringier Medien Schweiz, Sebastian Dürst, Redaktionsleiter der Glarner Nachrichten beim Verlagshaus Somedia, sowie Michael Burkard, Co-Geschäftsführer des Berufsverbands Impressum.

Auch in der Administration von QuaJou gibt es eine personelle Veränderung: Samina Stämpfli übernimmt diese Aufgabe von Valeria Aiello. Stämpfli bringt als Journalistin umfassende Erfahrungen aus verschiedenen Medien mit, darunter TX Group, Das Lamm und Nau Media. Seit ihrer Rückkehr aus Kolumbien arbeitet sie hauptberuflich bei der Swisscom.

Neu setzt sich der QuaJou-Vorstand aus dem Co-Präsidium mit Alexandra Pavlović und Reto Vogt sowie den Vorstandsmitgliedern Urs Bühler (NZZ, Vizepräsident), Marco Schnurrenberger (SRF, Kassier), Christian Beck (Persoenlich.com), Lena Berger (Beobachter), Michael Burkhard (Impressum), Sebastian Dürst (Somedia), Silke Fürst (IKMZ), Eva Pfirter (Keystone-SDA) und Larissa Rhyn (Tamedia) zusammen. Ausserdem für den QuaJou tätig sind neu Samina Stämpfli (Administration) und weiterhin Charlotte Widmaier (Projektreferentin JournalismusTag).

Diskussionsrunde über Lokaljournalismus

Vor dem offiziellen Teil der Generalversammlung fand eine Führung durch den NZZ-Newsroom statt. NZZ-CEO Felix Graf hiess die Anwesenden persönlich an der Falkenstrasse 11 in Zürich willkommen.

Nach der GV wurde im Rahmen der Diskussionsrunde «Q-Club» über das Thema «Lokaljournalismus unter Druck» debattiert. Unter der Leitung der QuaJou-Vorstandsmitglieder Alexandra Pavlović und Urs Bühler sprachen Noemi Heule (St. Galler Tagblatt), Fabienne Sennhauser (Tages-Anzeiger), Elio Donauer (Tsüri) und Daniel Fritzsche (NZZ) über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Lokaljournalismus.

«Guter Journalismus schaut den Mächtigen auf die Finger – auch im Lokalen», brachte es Noemi Heule gleich zu Beginn auf den Punkt. Die aktuellen Herausforderungen der Medienbranche machen jedoch auch vor dem Lokaljournalismus nicht Halt. «In den letzten Jahren wird die Arbeit immer öfter durch Nebengeräusche gestört. Immer weniger Mitarbeitende müssen immer mehr leisten», sagte Fabienne Sennhauser. Und dennoch sei der Lokaljournalismus noch nie so gut gewesen wie heute.

Die Arbeit der Lokaljournalist:innen sei in den letzten 20 Jahren spannender geworden, «weil man nicht mehr jede Gemeindeversammlung abdecken muss, sondern gezielt Akzente setzen kann», so Daniel Fritzsche. Eine Formel zur Finanzierung des Journalismus scheint auch im Lokaljournalismus noch nicht gefunden worden zu sein. Elio Donauer meinte: «Es geht vieles über Identifikation. Man findet ein Medium toll und relevant.» Und deshalb sei auch die Bereitschaft vorhanden, in den Lokaljournalismus genauso zu investieren wie in ein Netflix-Abo.

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