SRF baut weiter Stellen ab und spart in Technologie und Angebot

Bis Anfang 2026 baut das Medienhaus rund 50 Vollzeitstellen ab und will knapp 8 Millionen Franken einsparen. Neben der bereits kommunizierten Einstellung von «G&G» fallen weitere TV-, Radio- und Onlineformate weg oder werden überarbeitet. Auch in der Technologie sind Einschnitte geplant.

Schweizer Radio und Fernsehen SRF
Das SRF Gebäude in Leutschenbach. (Bild: SRF)

SRF reagiert auf rückläufige Einnahmen und steigende Kosten mit einem beschleunigten Umbau im Rahmen von «SRF 4.0». Bereits Anfang 2025 wird der Stellenabbau beginnen. «Wir müssen die ursprünglich für 2026 geplanten Anpassungen so rasch wie möglich umsetzen, um ein ausgeglichenes Budget sicherzustellen», sagt SRF-Direktorin Nathalie Wappler. Konkret bedeutet das: weniger Eigenproduktionen, ein schlankeres Angebot im Radio und Einsparungen in der IT.

Auch «SRF bi de Lüt – Live» und SCA gestrichen

SRF richtet das TV-Angebot noch stärker auf die Primetime aus. Das Vorabendprogramm wird verschlankt, «G&G – Gesichter und Geschichten» nach 20 Jahren eingestellt, wie bereits am Mittwoch bekannt wurde (Markt-kom.com berichtete). Die Gesellschaftssendung wird durch eingekaufte Unterhaltungsformate ersetzt. «Wir bündeln unsere Ressourcen dort, wo sie die grösste Wirkung haben», so Wappler. Auch das Samstagabendprogramm von SRF 1 wird gestrafft: Die jährlichen Ausgaben von «SRF bi de Lüt – Live» sowie die «Swiss Comedy Awards» entfallen. Wiederholungen und verlängerte Sommerpausen sollen zusätzlich Kosten senken.

Radio: Kürzere Beiträge, weniger Live-Moderation

Auch im Radio wird gespart. Längere Formate wie das Hörspiel und «Trend» auf SRF 1 oder das «Wissenschaftsmagazin» auf SRF 2 Kultur verschwinden. Stattdessen sollen kürzere Beiträge den Programmfluss stärken. Auf SRF 4 News fallen am Vormittag die Live-Moderationen weg, während sich SRF 2 Kultur stärker auf Kunst und Gesellschaft fokussiert. Einige Podcasts und Spezialsendungen werden eingestellt oder mit anderen Formaten fusioniert.

Einsparungen in der Technologie

Zusätzlich reduziert SRF sein Technologie-Budget um 3 Millionen Franken. Geplante Projekte werden verschoben, Lizenz- und Servicekosten gesenkt und sieben weitere Vollzeitstellen gestrichen.

Die Massnahmen sollen bis Anfang 2026 umgesetzt werden. Gleichzeitig plant SRF weitere Sparrunden für 2026, unter anderem eine Verkleinerung der Geschäftsleitung. «Unsere finanzielle Situation lässt uns keine Wahl», sagt Wappler. Dennoch betont sie, dass SRF weiterhin in digitale Formate und innovative Angebote investieren wolle.

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