«Ringier Medien Schweiz»: Ringier übernimmt Axel Springer Schweiz
Ringier hat Axel Springer sämtliche Anteile an Ringier Axel Springer Schweiz (RASCH) abgekauft, der Standort in Zürich bleibt erhalten. CEO des neuen Konstrukts «Ringier Medien Schweiz» wird Ladina Heimgartner, bisher CEO der Blick-Gruppe.
Ringier baut seine Aktivitäten in der Schweiz weiter aus und übernimmt Axel Springers Anteil am Schweizer Joint Venture Ringier Axel Springer Schweiz (RASCH). Sollte die Weko den Kauf durchwinken, würde dieser noch 2023 abgewickelt.
Ringier wird damit alleinige Eigentümerin des Portfolios mit insgesamt 20 der reichweitenstärksten Magazin- und Zeitschriftentitel der Schweiz, darunter Beobachter, Handelszeitung, Bilanz, cash.ch, Tele, Schweizer Illustrierte, Landliebe, Glückspost, L’illustré, PME und andere. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Rund 1000 Mitarbeitende wird «Ringier Medien Schweiz» beschäftigen, sagte Ringier-CEO Marc Walder am Mittwoch vor den Medien. CEO des neuen Konstrukts wird Ladina Heimgartner, bisher CEO der Blick-Gruppe.
Gemäss Walder erreicht Ringier Medien Schweiz 4,6 Millionen Leserinnen und Leser. Die Marken von RASCH sollen digital gestärkt werden. Allerdings nicht auf ihren eigenen Websiten, sondern durch vermehrtes Auftreten auf Blick.ch, wo sie ein deutlich grösseres Publikum erreichen. Dort erscheinen schon heute einzelne Artikel von Titeln wie der Handelszeitung oder der Schweizer Illustrierten.
Der bisherige Standort von RASCH in Zürich-Altstetten bleibt erhalten, bei den Redaktionen sollen keine Stellen gestrichen werden. Ein Ausbau sei aber nicht geplant. Auf Verlagsebene soll es «Synergien» geben, sagte Walder. Wieviele Stellen gestrichen werden könnten, ist zurzeit noch offen.
Springer setzt auf Digital
Axel Springer hielt 35 Prozent der Aktien von RASCH. Zum Kaufpreis wollten sich die Verantwortlichen von Ringier nicht äussern. Heimgartner und Walder betonten vor den Medien, dass Ringier weiterhin an die Zeitschriften glaube. Axel Springer setzt hingegen deutlich auf digital. In einer Medienmitteilung wird Springer-CEO Matthias Döpfner zitiert, dass fast 90 Prozent der Umsätze im Digitalbereich gemacht würden.
Der CEO von RASCH, Alexander Theobald, bleibt bei Ringier. Er wird die Leitung zweier grosser Immobilienprojekte übernehmen: Die Arealplanung der Druckerei in Zofingen sowie die Erneuerung des Hauptsitzes von Ringier in Zürich.
Walder wird den Bereich Ringier Medien International leiten. Ringier ist vor allem in Osteuropa tätig. (sda)