Redaktionen von Tamedia Westschweiz rufen Schlichtungsstelle an

Die Redaktionen von Tamedia Westschweiz haben im Konflikt mit dem Verlagshaus bei der kantonalen Einigungsstelle des Kantons Waadt einen Antrag auf Schlichtung gestellt. Sie erhoffen sich Zugeständnisse beim Erhalt von Arbeitsplätzen und Zeitungstiteln.

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Tamedia hat den Schritt zur Kenntnis genommen. Seit Anfang Jahr ist die neue Redaktionsstruktur mit nur noch einer Redaktion von 60 Journalistinnen und Journalisten für die Bereiche Welt, Schweiz, Wirtschaft und Sport in Lausanne in Kraft, wie die Redaktionen der Tamedia Westschweiz am Mittwoch gemeinsam mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Berufsverband impressum mitteilten.

Diese Redaktion arbeitet für die drei Titel Le Matin Dimanche, 24 Heures und Tribune de Genève. Tamedia schloss zudem die Redaktionen der Titel 20 Minutes und Le Matin zusammen. Die offene Zukunft dieser Titel gebe Anlass zur Sorge und schaffe ein schädliches Arbeitsklima, hielten die Tamedia-Redaktionen fest.

Anfragen für Information, Konsultation und Verhandlungen seit dem vergangenen August seien ungehört geblieben. Obwohl das Verlagshaus Tamedia für das vergangene Jahr ein ausgezeichnetes Ergebnis verzeichnet habe, würden weder weitere Kündigungen noch ein Verschwinden des Le Matin in Papierform ausgeschlossen. Die Redaktionen verlangen einen zweijährigen Verzicht auf Entlassungen. Zudem sollen die Ausgaben von Le Matin und 20 Minutes in Papierform beibehalten werden. Der Antrag auf Schlichtung wurde am Mittwoch eingereicht.

Keine Garantie

«Wir nehmen den Antrag zur Kenntnis», sagte Patrick Matthey, Sprecher von Tamedia Westschweiz, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Forderung nach einem zweijährigen Verzicht auf Entlassungen sei bereits im vergangenen Herbst gestellt worden. Eine allfällige Neuorganisation der Redaktionen werde von der künftigen Entwicklung der Marktsituation abhängig sein, hielt der Sprecher fest. Diese sei nach wie vor sehr schwierig. «Wir können nicht garantieren, dass es in den nächsten zwei Jahren keine Entlassungen geben wird», sagte Matthey. Der Vorwurf, es finde kein sozialer Dialog statt, erstaune den Verlag hingegen. «Im Gegenteil, wir pflegen den Dialog.»

Derzeit prüfe der Rechtsdienst des Verlags, was die Anrufung der Einigungsstelle des Kantons Waadt für Tamedia konkret bedeute und inwiefern die Behörde für eine solche Schlichtung überhaupt die richtige sei. (SDA/hae)

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