«Wirtschaftsschädigend»: KS/CS Kommunikation Schweiz lehnt No-Billag-Initiative ab
Der Dachverband der kommerziellen Kommunikation, KS/CS Kommunikation Schweiz, lehnt die Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren («No-Billag-Initiative»)» ab. Eine Diskussion über die Grenzen der SRG wird aber begrüsst.
Die Entscheidung erfolge «im Interesse der Kommunikationsbranche und vieler Wirtschaftssektoren, die für ihren Markterfolg auf Werbung angewiesen» seien, so KS/CS in einer Mitteilung vom Dienstag. Eine vielfältige und lebendige Medienlandschaft werde als eine zentrale Voraussetzung für eine prosperierende Kommunikations- und Volkswirtschaft in der Schweiz erachtet, heisst es weiter. Vor diesem Hintergrund messe man als Dachverband der kommerziellen Kommunikation neben den privaten Anbietern auch dem Service public vitale Bedeutung zu.
Gleichzeitig begrüsse man «eine Grundsatzdiskussion über die künftigen Möglichkeiten und Grenzen des öffentlichen Dienstes in der Medienwelt und insbesondere der SRG».
Die «No-Billag-Initiative» ist aus Sicht von KS/CS ein «Kahlschlag, der bei Weitem nicht nur die SRG trifft». Direkt betroffen seien auch die Mitarbeitenden von 21 privaten Lokalradios (kommerzielle und komplementäre) und 13 Regionalfernsehsendern mit Gebührenanteilen. «Die No-Billag-Initiative verhindert auf unschweizerische Art einen konstruktiven Dialog über den Service public der SRG und der konzessionierten Privaten», schreibt der Verband.
KS/CS sieht bei einer Annahme der Initiative und der damit – zumindest kurzfristig – verbundenen «massiven Beschneidung des Werbeplatzangebots» auch starke Benachteiligungen für Werbeauftraggeber und Agenturen. Ein zehnprozentiger Rückgang allein würde in der Kommunikationswirtschaft rund 2200 Arbeitsplätze vernichten und Steuerausfälle in der Höhe von 15,5 Millionen Franken pro Jahr bewirken, mahnt der Dachverband. Ein solcher Rückgang hätte zudem überproportionale Auswirkungen auf viele anderen Wirtschaftssektoren, die für ihr Wachstum auf Werbung angewiesen seien. (hae/pd)