Rund 87 Prozent der Schweizer hören immer noch täglich Radio
Die Radionutzung ist im zweiten Halbjahr 2016 leicht zurückgegangen. Doch noch immer hören in der Deutschschweiz 86,7 Prozent täglich Radio und das fast zwei Stunden. Dominiert wird der Markt weiterhin von der SRG, die privaten Stationen konnten aber zulegen.
Der Marktanteil der SRG ging im Vergleich zum ersten Semester in der Deutschschweiz um rund 1,53 Prozentpunkte auf 63,7 Prozent zurück, wie Mediapulse am Freitag mitteilte. Davon profitierten fast ausschliesslich die privaten Radios. Deren Marktanteil stieg um 1,55 Prozentpunkte auf 31,43 Prozent. Den Rest machten die ausländischen Radios aus, deren Anteil bei rund 5 Prozent konstant blieb. Insgesamt ging die Radionutzung in der Schweiz um rund ein Prozent zurück. So schalteten im zweiten Semester des letzten Jahres rund 4,24 Millionen Menschen jeden Tag das Radio ein, das sind 50’000 Personen pro Tag weniger als im vorherigen Semester. Den SRG-Sendern hörten täglich insgesamt 2,965 Millionen Menschen zu, den Privaten 2,585 Millionen und den Ausländischen 1,268 Millionen.
SRF 1 mit 30 Prozent Marktanteil
Der beliebteste Radiosender in der Deutschschweiz blieb SRF 1 mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent oder 1,5 Millionen Hörerinnen und Hörern pro Tag, gefolgt von SRF 3 mit einem Marktanteil von 16,36 Prozent oder 1,2 Millionen Hörern. Dahinter kommen weitere SRG-Sender wie SRF Musikwelle (6,73 Prozent), SRF Kultur (3,38 Prozent) und Radio Swiss Pop (2,69 Prozent) bevor mit Radio Energy Zürich der erste Privatsender in der Rangliste auftaucht – mit einem Marktanteil von 2,68 Prozent oder rund 282’000 Hörerinnen und Hörern pro Tag.
Tessiner sind die eifrigsten Radiohörer
Nur knapp dahinter liegen die zweite Zürcher Station Radio 24 mit 254’000 Hörern und einem Marktanteil von 2,47 Prozent und der Ostschweizer Sender FM1 mit 224’000 Hörern (2,32 Prozent Marktanteil). In der Zentralschweiz bleibt Radio Pilatus mit rund 220’000 Zuhörern der beliebteste Privatsender. Im Schweizer Vergleich hörten die Tessiner mehr und länger Radio als die Deutschschweizer: 88,7 Prozent schalteten das Radio täglich für 118 Minuten ein. Die Romands hingegen sind dem Radio leicht weniger angetan: Dort waren es nur 82,7 Prozent die 99 Minuten pro Tag zuhören.
Die Schweizer Radiowährung wird auf 2018 modernisiert
Zweimal jährlich veröffentlich Mediapulse die offiziellen Nutzungszahlen des Schweizer Live-Radiokonsums via Kabel, UKW, DAB+ und Webradio der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren. Die täglichen Daten aus dem Mediapulse Radiopanel gelten als offizielle, Schweizer Radiowährung und werden von den Radiosendern für die Programmoptimierung und von der Werbewirtschaft für den zielgruppengerechten Verkauf von Werbespots verwendet. Seit 2013 erfasst die Messung auch die Verbreitung von Radioprogrammen über das Internet (Webstreams). Zudem wird seit 2014 (2. Semester 2014) die synchrone Ausstrahlung identischer Audiosignale über mehrere Radiostationen zusätzlich plausibilisiert und den einzelnen Programmen korrekt zugewiesen.
Ab 2018 wird die bestehende Schweizer Radiowährung modernisiert. Dabei kommt weiterhin eine Messuhr (Mediawatch) zum Einsatz, welche den Radio-Konsum des Trägers akustisch erfasst. Neben der in Design und Technologie optimierten Mediawatch 4 wird zusätzlich die Einführung einer Mess-App getestet. Die neue Forschungstechnologie, welche zu einer verbesserten Datenstabilität und schnelleren Datenverfügbarkeit führt, wird ab 1. Juli 2017 im Rahmen eines Parallelbetriebes zur bestehenden Messung getestet. Die definitive Umstellung erfolgt auf den 1. Januar 2018. (SDA/pd/hae)