Keine Angst vor DVD
Kinobesucher Die Kinobranche hat keine Furcht vor den erlaubten Parallel-importen von DVDs.
Kinobesucher Die Kinobranche hat keine Furcht vor den erlaubten Parallel-importen von DVDs.Auch wenn die offizielle Kinobesucher-Statistik 2003 erst Ende Februar veröffentlicht wird: Ein Rückgang in der Grössenordnung von 1,8 Millionen gegenüber dem Rekordjahr 2002 mit 18,8 Millionen Besuchern steht praktisch fest. Das bestätigt René Gerber, Geschäftsleiter des Dachverbandes der Kino- und Verleihbranche ProCinema. Eingerechnet bei diesen Zahlen sind die Openairs, die letztes Jahr boomten.Rückgang ist nicht überraschend
Während die NZZ am Sonntag (NZZaS) vom 8. Februar den Rückgang mit den enorm gestiegenen DVD-Verkäufen in Verbindung brachte und weitere Rückgänge – insbesondere wegen der künftig erlaubten DVD-Parallelimporte – prognostizierte, sieht die Kinobranche selbst den letztjährigen Rückgang lockerer. «Dass das letzte Jahr nicht an den Rekord im 2002 anknüpft, ist angesichts des Hitzesommers und des Filmangebotes weder überraschend noch beunruhigend», sagt etwa Cinecom-Geschäftsführer Matthias Luchsinger. «Das Jahr 2002 hatte mit James Bond, Herr der Ringe, Spiderman und Harry Potter eben mehr Kinohighlights zu bieten als 2003.»
Zuwachs wird erwartet
Gerber von ProCinema führt noch einen Grund an: Die Kinoumsätz werden wochenweise erfasst. Dies hat zur Folge, dass ein Kinojahr nicht zwingend vom 1. Januar bis zum 31. Dezember dauert. Das Kinojahr 2002 hatte aus diesem Grund 53 Erfassungswochen anstatt wie üblich 52. Das sei relevant, weil in der Silvesterwoche jeweils besonders viele Besucher – gemäss Gerber bis zu einer Million – gezählt würden. «Würden wir im Jahr 2002 500 000 Besucher abziehen und dem Jahr 2001 oder 2003 zuteilen, sähe die Statistik ganz anders aus», sagt Gerber. Darum warnte er davor, die Entwicklung nur gerade mit dem Vorjahr zu vergleichen. Auch im 1992 habe es schon einen Einbruch um 10 Prozent gegeben, und doch seien die Besucherzahlen stetig gestiegen (siehe Grafik). Dem pflichtet auch Luchsinger bei, der dieses Jahr wieder einen Zuwachs um fünf bis sechs Prozent erwartet.
Bleibt dennoch die Frage nach den Auswirkungen künftiger Parallelimporte. Gerber hält sie für gering, da die Kino- und Filmbranche mit dem Handel vereinbarte, DVDs von neuen Kinofilmen erst einige Zeit nach dem Kinostart auf den Markt zu bringen. Auch Luchsinger ist zuversichtlich: «Die Werbung für einen Film läuft mit dessen Kinostart an, nicht mit dem Parallelimport.» Deshalb gelte weiterhin: «Ein Film, der im Kino floppt, läuft auch als DVD nicht.» Zudem sei Kino ein Gemeinschaftserlebnis, das zu Hause nicht imitiert werden könne.
Kino wird günstigerDie Übernahme von Mediavision Schweiz durch die Cinecom macht das Medium Kino günstiger. In der Deutschschweiz ändert sich preislich nichts, jedoch in der Westschweiz, wo die Preise um 4,3 Prozent tiefer ausfallen. Dies gilt auch für schweizweite Buchungen sowie beim Buchen von Westschweizer Pools. Die bisherigen Cinecom-Pools bleiben bestehen, sie wurden aber mit den entsprechenden Mediavision-Kinos ergänzt. Für nationale und lokale Kunden wird das Handling einfacher, da diese ihre Film- und Dia-Kampagnen in 475 Schweizer Kinosälen künftig über
einen einzigen Ansprechpartner mit einheitlichen Preisen buchen können. Die bisherige Vermarkterin der Mediavision, die Mediapresse Pub SA, wird das gesamtschweizerische Cinecom-Portfolio für die Westschweizer Kunden betreuen. Bereits gebuchte nationale Aufträge, die über den 16. Februar hinausgehen, werden von der Cinecom neu berechnet. (mk)
DVDs können das gemeinsame Kinofeeling nicht wettmachen.
Markus Knöpfli
Während die NZZ am Sonntag (NZZaS) vom 8. Februar den Rückgang mit den enorm gestiegenen DVD-Verkäufen in Verbindung brachte und weitere Rückgänge – insbesondere wegen der künftig erlaubten DVD-Parallelimporte – prognostizierte, sieht die Kinobranche selbst den letztjährigen Rückgang lockerer. «Dass das letzte Jahr nicht an den Rekord im 2002 anknüpft, ist angesichts des Hitzesommers und des Filmangebotes weder überraschend noch beunruhigend», sagt etwa Cinecom-Geschäftsführer Matthias Luchsinger. «Das Jahr 2002 hatte mit James Bond, Herr der Ringe, Spiderman und Harry Potter eben mehr Kinohighlights zu bieten als 2003.»
Zuwachs wird erwartet
Gerber von ProCinema führt noch einen Grund an: Die Kinoumsätz werden wochenweise erfasst. Dies hat zur Folge, dass ein Kinojahr nicht zwingend vom 1. Januar bis zum 31. Dezember dauert. Das Kinojahr 2002 hatte aus diesem Grund 53 Erfassungswochen anstatt wie üblich 52. Das sei relevant, weil in der Silvesterwoche jeweils besonders viele Besucher – gemäss Gerber bis zu einer Million – gezählt würden. «Würden wir im Jahr 2002 500 000 Besucher abziehen und dem Jahr 2001 oder 2003 zuteilen, sähe die Statistik ganz anders aus», sagt Gerber. Darum warnte er davor, die Entwicklung nur gerade mit dem Vorjahr zu vergleichen. Auch im 1992 habe es schon einen Einbruch um 10 Prozent gegeben, und doch seien die Besucherzahlen stetig gestiegen (siehe Grafik). Dem pflichtet auch Luchsinger bei, der dieses Jahr wieder einen Zuwachs um fünf bis sechs Prozent erwartet.
Bleibt dennoch die Frage nach den Auswirkungen künftiger Parallelimporte. Gerber hält sie für gering, da die Kino- und Filmbranche mit dem Handel vereinbarte, DVDs von neuen Kinofilmen erst einige Zeit nach dem Kinostart auf den Markt zu bringen. Auch Luchsinger ist zuversichtlich: «Die Werbung für einen Film läuft mit dessen Kinostart an, nicht mit dem Parallelimport.» Deshalb gelte weiterhin: «Ein Film, der im Kino floppt, läuft auch als DVD nicht.» Zudem sei Kino ein Gemeinschaftserlebnis, das zu Hause nicht imitiert werden könne.
Kino wird günstigerDie Übernahme von Mediavision Schweiz durch die Cinecom macht das Medium Kino günstiger. In der Deutschschweiz ändert sich preislich nichts, jedoch in der Westschweiz, wo die Preise um 4,3 Prozent tiefer ausfallen. Dies gilt auch für schweizweite Buchungen sowie beim Buchen von Westschweizer Pools. Die bisherigen Cinecom-Pools bleiben bestehen, sie wurden aber mit den entsprechenden Mediavision-Kinos ergänzt. Für nationale und lokale Kunden wird das Handling einfacher, da diese ihre Film- und Dia-Kampagnen in 475 Schweizer Kinosälen künftig über
einen einzigen Ansprechpartner mit einheitlichen Preisen buchen können. Die bisherige Vermarkterin der Mediavision, die Mediapresse Pub SA, wird das gesamtschweizerische Cinecom-Portfolio für die Westschweizer Kunden betreuen. Bereits gebuchte nationale Aufträge, die über den 16. Februar hinausgehen, werden von der Cinecom neu berechnet. (mk)
DVDs können das gemeinsame Kinofeeling nicht wettmachen.
Markus Knöpfli