Immobilien-Fachmann Haziri ist der neue «Bachelor»
3+ präsentiert sein neues, muskelbepacktes Aushängeschild: Patric Haziri geht ab 21. Oktober als «Bachelor» auf Quotenjagd für den Sender, der bald verkauft werden soll.
Wem gibt Dominik Kaiser beim Verkauf die letzte Rose? Als heissester Anwärter für eine 3+-Übernahme wird CH Media gehandelt.
Bereits zum achten Mal startet das Format, welches 3+ in regelmässigen Abständen Traumquoten beschert. Zusammen mit «Die Bachelorette», «Bumann der Restauranttester» und «Bauer, ledig, sucht…» gehört «Der Bachelor» zur Familie der erfolgreichen Eigenproduktionen, welche den Schweizer Privatsender zum begehrten Kaufobjekt machen.
Obwohl man mit den teuer produzierten Erfolgsformaten immer noch rote Zahlen schreibt, bescheren sie dem Sender Quoten und Aufmerksamkeit, die ihn übers Gesamte gesehen profitabel machen. Acht bis zehn Millionen Franken Gewinn soll 3+ pro Jahr bei einem Umsatz von rund 45 Millionen Franken machen.
Wie die Weltwoche in der vergangenen Woche aufdeckte, könnte sich der Sender bald von seinem Gesicht und Gründer Dominik Kaiser trennen. Denn dieser will sein «Lebenswerk» scheinbar verkaufen, hat Starbanker Harry Hampson engagiert, um die anvisierte Transaktion voranzutreiben. Als möglicher Verkaufspreis stehen Summen um 120 Millionen Franken im Raum. Zum Paket sollen auch die Sender 4+, 5+ und 6+ gehören.
Als heissester Kaufkandidat wird CH Media gehandelt. Das Joint-Venture aus AZ Medien und NZZ-Mediengruppe beherrscht den restlichen Privat-TV-Markt, besitzt nicht nur die regional etablierten Sender wie Tele Züri, Tele M1 oder Tele Bärn, sondern auch nationale Sender wie TV24, TV25 und S1. Mit TV24 kommt CH Media immer besser in Fahrt – Grund sind etwa Rechte für Sportübertragungen, die sich das Medienhaus leistet. So waren in der Vergangenheit immer wieder internationale Fussballspiele auf dem Sender zu sehen. Mit der Live-Übertragung des Tennisturniers Laver Cup erreichte TV24 vergangenes Wochenende über 516’000 Zuschauer und feierte das quotenstärkste Wochenende seit Sendebeginn.
Kein Interesse hingegen scheint ProSiebenSat.1 Media an der Übernahme des Schweizer Privatsenders zu haben. Der deutsche Konzern soll bereits abgesagt haben.
Bis ein Käufer gefunden ist, lanciert 3+ nun also die nächste «Bachelor»-Staffel. Am Dienstag stellte der Sender den neuen Hauptprotagonisten vor, der in Thailand Rosen verteilen und Damen – in der Hoffnung auf die grosse Liebe oder zumindest ein paar neue Instagram-Follower angereist – nach Hause schickt. Patric Haziri, ein 29-jähriger Schweizer mit kosovarischen Wurzeln, bewirtschaftet hauptberuflich das Immobilien-Portfolio im Familienunternehmen. Seine Hobbys: reisen, wandern, Herrenmode entwerfen. Zwar geniesse er das Jet-Set-Leben rund um den Globus, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag, aber wer ihn kenne, wisse, dass der Zürcher auch sehr bodenständig sei und ebenfalls die einfachen Dinge schätze.
Das grosse Finale der diesjährigen «Bachelor»-Staffel findet im Dezember statt. Für welche der 21 Damen sich Haziri entscheidet und ob 3+ dann immer noch Dominik Kaiser gehört, wird sich zeigen.
Rolex und Rosen: Der neue «Bachelor» hat einiges zu bieten.