Hat Radio Energy Zahlen manipuliert?
Privatradios müssen dem Bund jährlich detaillierte Listen ihrer Einnahmen und Ausgaben vorlegen – nun gibt es laut Sonntagszeitung Zweifel an den von Radio Energy Zürich gemachten Angaben.
Der Sender habe beim Bund in den vergangenen Jahren massiv sinkende Werbeeinnahmen angegeben – obschon die Umsätze im Markt seit 2010 bei den meisten Stationen gestiegen seien. Energy Zürich erwirtschaftete laut den Angaben von 2010 einen Werbeumsatz von gut 10 Millionen Franken. Zwei Jahre später waren es noch 4,8 Millionen. Auch bei Energy Bern schrumpfte die Werbung um 32 Prozent, heisst es im Artikel.
Auch die Forschungsagentur Publicom habe in einem Bericht festgestellt, dass unter den deklarierten Zahlen der Sender auch «wenig plausible» Umsatzeinbussen seien. Dani Büchi, Geschäftsleiter der Energy-Gruppe, legt aber Wert auf die Feststellung, dass die Konzessionsabgaben vom Bund für rechtsgültig erklärt wurden.
Der Grund für die Abweichung sei vor allem auf die «Neuorganisation der EnergyGruppe» zurückzuführen. Laut Büchi gebe es bei fast allen Radios Abweichungen, sie fielen jedoch nicht auf, weil die Strukturen bei den anderen Radios seit Jahren unverändert seien und die Sender nicht im gleichen Ausmass Aktivitäten im Bereich Online und Events betreiben würden, die nichts mit dem klassischen Radiobusiness zu tun haben.
Insider kontern Büchi: Es könne nicht sein, dass wegen der Auslagerung der Werbeakquisition Umsätze einbrechen – sie zweifeln laut Sonntagszeitung die Selbstdeklaration an.