Haltung zeigen: «Werte werden in der Wirtschaft immer wichtiger»

Wemakeit-Chef Johannes Gees verteidigt im Interview mit dem SonntagsBlick die strikte Haltung der Crowdfunding-Plattform gegenüber der No-Billag-Initiative. Auch aus wirtschaftlichen Gründen.

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Auch wenn man als For-Profit-Unternehmen Geld verdienen wolle, sei man überzeugt, dass sich die klare Haltung langfristig auszahlen werde, so Gees. Werte würden in der Wirtschaft wichtiger, Unternehmen mit einer Haltung in Zukunft erfolgreicher: «Wer Werte hat und sie konsequent vertritt, wird von seinen Kunden belohnt», ist er überzeugt. Vermeide ein Unternehmen, irgendjemanden vor den Kopf zu stossen, um ja keine Kunden zu verlieren, lähme das nur.

Die Erwartungen bezüglich Reaktionen seien bestätigt worden. «Am Ende wird das No-Billag-Komitee wohl eher mehr Geld sammeln, weil es eine Solidarisierung gibt. Öffentliche Diskurse laufen manchmal sehr vorhersehbar ab.»

Was Gees im Interview vermutet, scheint sich derweilen zu bewahrheiten: Die Entfernung aus dem Wemakeit-Crowdfunding verleiht der No-Billag-Geldsammlung zusätzlichen Auftrieb: Bis am Samstagabend sind bereits 40’000 der angepeilten 100’000 Franken auf den Konten der Initianten eingegangen.

Für die Zukunft plant Wemakeit, die 200’000 Menschen umfassende Community stärker miteinzubeziehen. Wie genau das aussehen soll, ist noch nicht klar – allerdings könnte es laut Gees in die Richtung gehen, dass die User darüber abstimmen können, ob eine Kampagne zulässig ist oder nicht. (hae)

Foto Johannes Gees: Wemakeit.ch

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