Die Ringier-Gruppe profitierte 2023 von digitalen Marktplätzen

Die Ringier-Gruppe hat ihren Gewinn 2023 im Vergleich zum Vorjahr trotz Umsatzrückgang leicht steigern können. Dazu beigetragen haben unter anderem die digitalen Marktplätze des grössten Schweizer Verlagshauses.

Ringier-CEO an der diesjährigen Speak. (Bilder: m&k Werbewoche.ch/Beat Hürlimann)

Die Ringier-Gruppe präsentierte am Dienstag im Rahmen des «Speak»-Events im Cinema Corso in Zürich ihren Jahresbericht. Der aktuelle Bericht für das Jahr 2023 wurde von AA Bronson gestaltet. Der Künstler hatte sich für die Umsetzung der Publikation an dem in den 70er- und 80er-Jahren von General Idea herausgegebenen File Magazine orientiert. Der Jahresbericht wurde als Digital- und Printversion in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch publiziert.

Solides, aber «nicht brilliantes» Ergebnis

Der operative Gewinn des Medienhauses Ringier stieg auf 105,5 Millionen Schweizer Franken (2022: 104,9 Millionen Franken), wie die Ringier-Gruppe am Dienstag mitteilte. Ringier-Chef Marc Walder kommentierte das Ergebnis vor Medienschaffenden als «solide, aber nicht brillant».

Der digitale Anteil des operativen Gewinns hat mit 83 Prozent ein neues Rekordniveau erreicht. Der Umsatz belief sich auf 918,9 Millionen Franken (2022: 932,6 Millionen Franken).

Rund 100 Millionen Franken investierte die Ringier-Gruppe laut Mitteilung in die digitale Weiterentwicklung. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), sowohl bei den Medien als auch in den andere Geschäftsbereichen der Gruppe.

Ringier-CFO Annabella Bassler reflektiert das Geschäftsjahr in Zahlen.

Fokus auf KI: Zusammenarbeit mit Palantir

Zu diesem Zweck ist die Ringier-Gruppe eine strategische Partnerschaft mit dem KI- und Daten-Softwareunternehmen Palantir eingegangen. Walder verspricht sich von der verstärkten Nutzung von KI grosse Vorteile für das Unternehmen. Geplant ist unter anderem ein Chat-Bot auf der Blick-Website.

Im Mediengeschäft in der Schweiz spürte die Ringier-Gruppe 2023 die selben negativen Entwicklungen wie andere Medienhäuser auch, etwa den Rückgang an Abonnements bei den Bezahltiteln.

Seit vergangenem Jahr bietet der Blick nicht mehr sein ganzes Angebot online kostenlos an. Ein Teil der Inhalte steht nur noch «Blick+»-Abonnent:innen zur Verfügung. 16’000 «Blick+»-Abos wurden laut Geschäftsbericht innerhalb der ersten 6 Monate verkauft. «Ich bin mehr als zufrieden mit dieser Zahl», sagte Walder. Zum ersten Mal sei das Minus bei den Print-Abos zudem durch Digitalabos überkompensiert werden.

Längerfristig rechnet Walder weiterhin mit grossen Umwälzungen im klassischen Mediengeschäft. «Wir werden in fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich weniger Medienmarken haben als heute», sagte er. Man glaube jedoch weiterhin an die Medien, auch wenn es schwierig sei, damit Geld zu verdienen.

Die Ringier-Gruppe, die unter anderem den Blick herausgibt, beschäftigte Ende vergangenen Jahres 6571 Mitarbeitende (2022: 6486). Das Unternehmen betreibt in der Schweiz, in weiteren europäischen Ländern sowie in einzelnen afrikanischen Staaten rund 140 Gesellschaften. (SDA/swi/bh)

Weitere Artikel zum Thema