Bertelsmann hebt Prognose für 2024 an

Gut laufende Buch- und Musikgeschäfte: Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann geht davon aus, dass das Geschäftsjahr besser laufen wird als erwartet.

Bertelsmann
(Archivbild)

Beim grössten Umsatzbringer RTL Group laufen die Geschäfte im Rahmen, in anderen Bereichen gibt es deutliche Zuwächse. Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen mit Sitz in Gütersloh nannte das Buchgeschäft Penguin Random House, die Musiksparte BMG, den Dienstleister Arvato sowie die Bildungs- und Investmentgeschäfte.

Bertelsmann mit weltweit mehr als 80’000 Mitarbeitenden ist vor allem für seine Medien- und Buchgeschäfte bekannt. Zum Portfolio gehören die RTL Group samt TV-Sendern und Zeitschriften wie Stern und Geo sowie die Buch-Verlagsgruppe Penguin Random House.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe sagte: «Die Wachstumsraten liegen im ersten Halbjahr über unseren Erwartungen und wir sind zuversichtlich, dass sich diese positive Entwicklung im zweiten Halbjahr fortsetzt.» Weiter sagte er der Deutschen Presse-Agentur DPA: «Wir heben unsere Konzernprognose an.»

Konzernergebnis 2023 über Milliardenschwelle

Genaue Zahlen oder Prozentzuwächse für das Gesamtjahr nannte das Unternehmen nicht, es rechnet mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Allerdings könnte es trotzdem auf einen Rückgang hinauslaufen. Der Grund: Bertelsmann verkaufte das Callcenter-Dienstleistungsgeschäft Majorel und seine Anteile an die DDV Mediengruppe in Sachsen.

Im Gesamtjahr 2023 lag der Umsatz zum zweiten Mal in Folge über der Marke von 20 Milliarden Euro und blieb mit 20,2 Milliarden auf Vorjahresniveau weitgehend stabil. Das Konzernergebnis lag mit 1,3 Milliarden Euro wieder über der Milliardenschwelle und stieg im Vergleich zu 2022, wo es noch 1,1 Milliarden Euro betrug.

In den ersten sechs Monaten 2024 sank der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 9 Milliarden Euro – wegen des Majorel-Verkaufs. Dies ausser Acht gelassen, lag das organische Umsatzwachstum bei 3,7 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 60 Prozent auf 416 Millionen Euro.

USA wird grösster Umsatzbringer

Der Konzern aus Nordrhein-Westfalen ist international tätig, die USA sind in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. «Etwa 50 Prozent unserer Investitionen tätigen wir in den USA», sagt Rabe gegenüber DPA.

Dazu zähle das Produktionsgeschäft Fremantle, der Buchmarkt, der Bereich Musik, Arvato und das Bildungsgeschäft. «Wir haben massiv in die USA investiert.»

Die USA seien inzwischen der grösste Markt für Bertelsmann geworden. Rabe ergänzte: «Das ist eine kontinuierliche Entwicklung, keine Momentaufnahme.» In die Zukunft geblickt, sagte er, werde man im Bereich digitale Gesundheit in den USA investieren.

2011 lag der US-Umsatzanteil nach Firmenangaben im ersten Halbjahr noch bei 13,6 Prozent. 2017 waren es 20,7 Prozent. Im ersten Halbjahr dieses Jahres lag der Wert bei 28,4 Prozent. Zum Vergleich: Der auf Deutschland bezogene Umsatzanteil lag bei 28,2 Prozent. (SDA/swi)

Weitere Artikel zum Thema