Werbestars im Albisgüetli

Hollywoodgerecht mit Couverts für die Goldsieger wurde die Würfelübergabe an der diesjährigen ADC-Gala abgewickelt.

Hollywoodgerecht mit Couverts für die Goldsieger wurde die Würfelübergabe an der diesjährigen ADC-Gala abgewickelt.Von Beat Fritsch Richtig: Für einmal hiess die Jahresparty der elitären Kreativriege namens Art Directors Club mit den vielen ausgezeichneten Mitgliedern nicht Fest, sondern Gala. Weils das 25-Jahr-Jubiläum war, fanden sich auf der Gästeliste mehr Schweizer Promis denn je. So folgten der Einladung von ADC-Präsident Jean Etienne Aebi und Geschäftsführerin Helen Müller neben Zürichs Stapi Josef Estermann samt Gattin Maggie auch Zürichs Kulturchef Jean-Pierre Hoby mit Frau Katharina, SRG-Boss Armin Walpen, Mathias Hagemann, VR-Präsident der Basler Mediengruppe, Migros-Kulturchefin Jana Caniga, Publisuisse-Chefin Ingrid Deltenre, Martin Heller, künstlerischer Leiter Expo.02, der Geschäftsführer der Schweizer Presse, Peter Hartmann, Regisseur Volker Hesse, APG-Chef Christian Kauter und die Zürcher Theatermenschen Otto Kukla (Neumarkt) und Armin Kerber (Gessnerallee).
Erstaunt zeigte man sich dieses Jahr über die schon unverschämt vielen Goldwürfel für die Grossen. Noch nie haben diese, die ja auch einige ADC-Mitglieder stellen, so viele Preise abgeräumt. Dass rund die Hälfte der prämierten Arbeiten von Nichtmitgliedern stammte, geht gerne vergessen – in der Mehrzahl wurden sie mit Bronzewürfeln bedacht.
Grundsätzlich zeigte man sich den Juryentscheiden gegenüber kulant. Bis auf eine Ausnahme! Einhellige Unstimmigkeit und viel Gemurre gabs beim Goldwürfel in der Kategorie Radiospots. Testfahrer Walti, von Publicis für Sportplausch Wider ins Rennen geschickt, hat, wie es sich für einen erfolgreichen Spitzensportler gehört, eben auch Neider.
Die Vergabe des Facts-Pressepreises an die Rüebliland-Kampagne von Ruedi Wyler adelte den Spürsinn der WerbeWoche-Leser. Sie haben den Konzepter der Sujets, Markus Ruf, bereits zum Werber des Jahres 2000 erhoben.
Dass die Ereignisse von Davos Auswirkungen bis ins Albisgüetli zeitigten, hätte wohl niemand erwartet. So verpasste beispielsweise Peter Schellenberg die Gala, weil ihm nicht mehr gelang, was Hannes Britschgi gerade noch schaffte: Flucht aus dem schwer belagerten Davos, das Durchbrechen der Réduitschneise Landquart. Drôle de guerre!
Als bittere Pille dürfte sich für den TV-Direktor dann aber insbesondere herausgestellt haben, dass der von ihm zu verleihende Preis schliesslich von Erzfeind Roger Schawinski übergeben wurde. Ob sich Moderatorin Mona Vetsch hiermit präventiven Goodwill für einen allfälligen Stellenwechsel schaffen wollte, lassen wir mal unbeantwortet dahingestellt.
Viel Lob gabs für die Festzeitschrift «persönlicher». Vor allem an die Adresse von Publicistexter Dani «Trappatoni» Krieg fürs Editorial, das nach dem Motto «lieber eine gute Idee veredeln als selber eine schlechte haben» eine echte Brüllnummer wurde.
Beat Fritsch

versuchte sich auch als Testesser im neuen ADC-Restaurant «Schloss Albisgüetli». Fazit: Der Koch mit dem karnophilen Namen André Jaeger kocht exzellent und in erster Linie Meeresgetier. Darum hätte er für seine Leistungen am Herd mindestens eine goldene Krabbe verdient. Und die ADC-Ehrenmitgliedschaft dazu – für seine höchst kreativen Teller.
Wer sonst in der Kommunikationsbranche wo schlemmt, wird an verschiedensten Veranstaltungen der Szene geortet. Haben Sie schon jetzt etwas zu berichten? Greifen Sie zum Hörer (01 296 97 98) oder in die Tasten (info@werbewoche.ch). Veranstaltungstipps und weitere Shortlistbilder gibt es online unter www.werbewoche.ch

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