Vorerst nur werktags
Tobias Trevisan relativiert das NZZ-Interesse an der Weltwoche
Tobias Trevisan relativiert das NZZ-Interesse an der WeltwocheVon Markus KnöpfliIn der Branche wurde erwartet, dass der Verwaltungsrat (VR) der Neuen Zürcher Zeitung AG (NZZ) am 17. März über die Lancierung einer Sonntagszeitung – mit oder ohne Weltwoche – entscheiden würde. Doch dem war nicht so, und das wird gemäss Tobias Trevisan, NZZ-Verlagsleiter Zeitungen, auch in nächster Zeit nicht der Fall sein.
«Am 17. März wird der Verwaltungsrat der NZZ über die Lancierung der Sonntagszeitung entscheiden», schrieb Facts am 8. Februar 2001 und spekulierte, dass die NZZ die Weltwoche kaufen und daraus eine Sonntagszeitung machen würde.
Doch Tobias Trevisan, Verlagsleiter Zeitungen bei der NZZ, am 19. März von der WerbeWoche zum Ausgang der VR-Sitzung befragt, bezeichnete den Facts-Bericht als Ente. Es sei weder über ein Projekt Sonntagszeitung befunden worden noch habe der NZZ-VR getagt, sagte er. Es stimme zwar, dass derzeit eine Arbeitsgruppe, der auch er angehöre, prüfe, ob die NZZ einen Sonntagstitel machen könne und wolle. «Die Arbeit dieser Gruppe ist aber noch nicht abgeschlossen, es liegen weder Berechnungen noch Szenarien vor, weshalb ein Projekt Sonntagszeitung auch an den nächsten VR-Sitzungen kein Thema sein wird», sagt Trevisan.
Nun hatte aber der stellvertretende NZZ-Chefredaktor Kenneth Angst im November dem Tages-Anzeiger signalisiert, dass für eine NZZ-Sonntagszeitung eine «Kooperation» mit der Weltwoche möglich wäre. Bald hiess es in der Branche, die NZZ erwäge einen Kauf des Titels. Dazu hält Trevisan fest, dass Angst seine Aussage auf Grund einer «Grobstudie» gemacht habe, die untersucht hatte, wo die NZZ publizistisch aktiv werden könnte. Konkrete Vorschläge habe sie nicht enthalten, höchstens Aussagen darüber, welche bestehenden Titel von einer bestimmten Aktivität tangiert werden könnten. So sei beim Sonntagsmarkt eben auch die Weltwoche erwähnt gewesen. Aber erst auf Grund dieser Grobstudie habe die NZZ entschieden, den Sonntagsmarkt zu untersuchen, umschreibt Trevisan die Bedeutung der Studie. Und fügt hinzu: «Weil noch keine Vorschläge vorliegen, wissen wir auch nicht, ob wir ein Interesse an der Weltwoche haben. Deshalb haben wir mit der Basler Mediengruppe bisher weder über einen Verkauf noch über den Preis der Weltwoche geredet.»
Nun haben auch Tamedia und Ringier, beide Besitzer eines Sonntagsblattes, Interesse an der Weltwoche angemeldet – möglicherweise bloss, um den Preis in die Höhe zu treiben und Konkurrent NZZ vom Eintritt in den Sonntagsmarkt abzuhalten. Versucht Trevisan nun im Gegenzug, mit seinen Aussagen das tatsächliche NZZ-Interesse an der Weltwoche herunterzuspielen? Dazu Trevisan: «Die Interessen der anderen Verlage kenne ich nicht. Doch die Unruhe um die Weltwoche ist von uns nicht gewollt. Unsererseits hat dies aber zu einer offeneren Information über unser Sonntagsprojekt geführt.»
«Am 17. März wird der Verwaltungsrat der NZZ über die Lancierung der Sonntagszeitung entscheiden», schrieb Facts am 8. Februar 2001 und spekulierte, dass die NZZ die Weltwoche kaufen und daraus eine Sonntagszeitung machen würde.
Doch Tobias Trevisan, Verlagsleiter Zeitungen bei der NZZ, am 19. März von der WerbeWoche zum Ausgang der VR-Sitzung befragt, bezeichnete den Facts-Bericht als Ente. Es sei weder über ein Projekt Sonntagszeitung befunden worden noch habe der NZZ-VR getagt, sagte er. Es stimme zwar, dass derzeit eine Arbeitsgruppe, der auch er angehöre, prüfe, ob die NZZ einen Sonntagstitel machen könne und wolle. «Die Arbeit dieser Gruppe ist aber noch nicht abgeschlossen, es liegen weder Berechnungen noch Szenarien vor, weshalb ein Projekt Sonntagszeitung auch an den nächsten VR-Sitzungen kein Thema sein wird», sagt Trevisan.
Nun hatte aber der stellvertretende NZZ-Chefredaktor Kenneth Angst im November dem Tages-Anzeiger signalisiert, dass für eine NZZ-Sonntagszeitung eine «Kooperation» mit der Weltwoche möglich wäre. Bald hiess es in der Branche, die NZZ erwäge einen Kauf des Titels. Dazu hält Trevisan fest, dass Angst seine Aussage auf Grund einer «Grobstudie» gemacht habe, die untersucht hatte, wo die NZZ publizistisch aktiv werden könnte. Konkrete Vorschläge habe sie nicht enthalten, höchstens Aussagen darüber, welche bestehenden Titel von einer bestimmten Aktivität tangiert werden könnten. So sei beim Sonntagsmarkt eben auch die Weltwoche erwähnt gewesen. Aber erst auf Grund dieser Grobstudie habe die NZZ entschieden, den Sonntagsmarkt zu untersuchen, umschreibt Trevisan die Bedeutung der Studie. Und fügt hinzu: «Weil noch keine Vorschläge vorliegen, wissen wir auch nicht, ob wir ein Interesse an der Weltwoche haben. Deshalb haben wir mit der Basler Mediengruppe bisher weder über einen Verkauf noch über den Preis der Weltwoche geredet.»
Nun haben auch Tamedia und Ringier, beide Besitzer eines Sonntagsblattes, Interesse an der Weltwoche angemeldet – möglicherweise bloss, um den Preis in die Höhe zu treiben und Konkurrent NZZ vom Eintritt in den Sonntagsmarkt abzuhalten. Versucht Trevisan nun im Gegenzug, mit seinen Aussagen das tatsächliche NZZ-Interesse an der Weltwoche herunterzuspielen? Dazu Trevisan: «Die Interessen der anderen Verlage kenne ich nicht. Doch die Unruhe um die Weltwoche ist von uns nicht gewollt. Unsererseits hat dies aber zu einer offeneren Information über unser Sonntagsprojekt geführt.»