Twin pfeift auf Pfiff und Toaster

Die Jugend wird zum neuen Steckenpferd des Equi-Media-Verlages

Die Jugend wird zum neuen Steckenpferd des Equi-Media-VerlagesVon Markus KnöpfliWie die Jungfrau zum Kind kam die Equi Media AG zum Jugendmagazin Twin. Dessen Grundlagen stammen von jenen Blattmachern, die seinerzeit schon das Neukonzept für Pfiff entwickelt haben. Twin wurde nun am 7. März mit einer Startauflage von 65000 Exemplaren lanciert.
Dass ausgerechnet die Equi Media AG, ein auf Pferdepublikationen spezialisierter Verlag (PferdeWoche, SwissTurf), nun das Jugendmagazin Twin lanciert hat, ist purer Zufall. Inhaber Christian Jacques hatte keine solchen Pläne. Er kannte aber Werner Zuber und Jacqueline Gervasi und hatte offene Ohren für ihre Ideen.
Zuber und Gervasi hatten schon vor einem Jahr beim Zürcher Büry-Verlag, seit 1999 eine 100-prozentige Tochter des Akeret-Verlags, Dielsdorf (Zürcher Unterländer), ihre Vorstellungen einer Jugendzeitschrift teilweise umsetzen können, aber nur teilweise. Was sich dort mit dem Neukonzept für Pfiff realisieren liess, befriedigte beide nicht, weshalb sie den Büry-Verlag verliessen und schliesslich mit der Equi Media AG handelseinig wurden.
Twin, das erstmals am 7. März erschienen ist, liegt an 168 Poststellen der Deutschschweiz sowie an 170 Jugendtreffpunkten, Lehrlingsabteilungen grosser Firmen, Schulen und City-Disc-Filialen gratis auf. «Wir wollen dort sein, wo die Jugendlichen eh schon sind», erklärt Zuber das Vertriebskonzept. Ab April soll Twin mit 15000 zusätzlichen Exemplaren auch im Flughafen Kloten in den Abfluggates aufliegen und zudem in den Flugzeugen von Balair, CTA und Edelweiss als einzige Jugendzeitschrift angeboten werden.
Das vierfarbig erscheinende Magazin im Tabloidformat für die 14- bis 20-Jährigen macht beim Vertrieb keine Kompromisse. Wer das Gratisblatt alle 14 Tage in den Händen halten will, muss es an den Verteilpunkten holen, Abos sind nicht möglich.
Verzicht auf Alkohol- und
Zigarettenwerbung
Inhaltlich behandelt die Twin-Redaktion mit ihren 16- bis 30-jährigen freien Mitarbeitern auch «klassische» Jugendthemen wie Musik, Charts oder Kino, doch legt sie gemäss Zuber besonderes Gewicht auf die Themen Schule und Berufslehre. Auch politische Entscheide mit Bezügen zur Jugend sollen vorkommen.
Vom Mindestumfang von 32 Seiten wird maximal ein Drittel mit Inseraten bestückt sein, verspricht Zuber. Ein vierfarbiges, ganzseitiges Inserat kostet 7830 Franken. Erhält Twin pro Nummer zehn solche Anzeigen – was Zuber trotz Verzicht auf Tabak- und Alkoholwerbung für realistisch hält – könne in einem Jahr mit dem
Break-even gerechnet werden.
Mit verschiedenen Medien sucht Twin Partnerschaften. Eine Kooperation besteht mit der Sendung «Videogang» auf Tele 24. Mit den Jugendradios 105 und Virus hingegen sind die Gespräche noch im Gang. Auf dem Internet ist Twin unter www.twinline.ch zu finden, doch spielt dieser Auftritt bloss die zweite Geige.
Und wie positioniert sich Twin unter den Schweizer Jugendtiteln? Zuber: «Wir peilen ein jüngeres Zielpublikum an. Pfiff stehen wir am nächsten, haben aber das grössere Verbreitungsgebiet und ein zielgruppengerechteres Vertriebskonzept.»

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