Scharf beobachtete Promis

Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett gibt New Yorkern einige Rätsel auf

Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett gibt New Yorkern einige Rätsel aufVon Thérèse Balduzzi Plakate mit ungewohnten Bildausschnitten von Berühmtheiten machen in New York auf die Eröffnung von Madame Tus- saud’s Wachsfigurenkabinett am Times Square aufmerksam. Sie laden zum Ratespiel ein und vermitteln zugleich etwas von der Erfahrung, die Besucher des Museums erwartet.
Statt nur Wachsfiguren berühmter Menschen abzubilden, die im Museum ausgestellt sind, zeigt die Werbung Charakteristika ihrer menschlichen Exponate. Diese könnten allerdings verschiedenen Prominenten zugeordnet werden, und so fragt die Launchkampagne zur Museumseröffnung «Richard Nixon or Janis Joplin?» zum Bild einer zum Victory-Zeichen erhobenen Hand.
«Mahatma Gandhi or Jerry Springer?» steht über einem metallenen Brillengestell geschrieben. «Michael Jackson or Jackie Kennedy?» will die Werbung zu einer Hand im weissen Handschuh wissen. «Albert Einstein or Don King?» lautet das Ratespiel zu wild aufstehenden grauen Haarbüscheln und schliesslich «Judy Garland or Elton John?» zu Dorothys roten Glitzerschuhen aus dem Musical «Wizard of Oz».
Unter dem Signet der Madame-Tussaud’s-Museen steht die Aufforderung: «Get close. Get the details.» («Kommen Sie näher, damit Sie auch die Details erkennen.»)
Berühmtheiten kennt man erst, wenn man ihre Details sieht
Die von DDB Worldwide, New York, gestaltete Kampagne weckt die Neugier der Betrachter und nimmt zugleich auf die Überraschungen Bezug, die Besucher des Wachsfigurenmuseums alleweil erleben können. «Selbst wenn Sie denken, dass Ihnen die Berühmtheiten in allen Details bekannt sind, finden Sie beim Museumsbesuch meistens heraus, dass dem nicht so ist», erklärt Creative Director Tan Shen Guan die Kampagne.
Da Normalverbraucher ihre Berühmtheiten vor allem aus Fernseh- und Filmauftritten oder aus Zeitschriftenfotos kennen, stellt sich bei genauerer Betrachtung ihrer Ebenbilder meist heraus, dass diese kleiner sind als sie es sich vorgestellt hatten oder Merkmale besitzen, die ihnen zuvor nie aufgefallen waren. Schliesslich bietet das Museum auch die Möglichkeit, die Details so lange und so genau zu studieren, wie das in Wirklichkeit nie möglich wäre, auch nicht in der geschminkten TV-Wirklichkeit.
Die Kampagne begann in der Zeitschrift Where und schliesst Plakate in Subwaystationen, auf Plakatwänden und in Telefonkabinen, Postkarten und Zeitschriftenanzeigen ein. Zudem wurden auch Kleinplakate wild geklebt.
Auch die Subwaywagen des Times Square Shuttles, der die 42. Strasse hin- und herfährt, wurden als fahrende Plakatwände genutzt, und schliesslich wurden Bilder auf Hauswände projiziert.
Die Kampagne wurde im Oktober zur Eröffnung der neuen Filiale des Madame Tussaud’s Wax Museum an der 42. Strasse, zwischen der 7. und 8. Avenue, lanciert. Madame Tussaud’s unterhält auch Museen in London, Las Vegas und Hongkong.

Weitere Artikel zum Thema