Sammler gehen im Web ins Netz

Seit kurzem können Internetnutzer auch auf Schweizer Sites Punkte sammelnvon alessandro monachesiAnalog zu den Kundenkarten der Grossverteiler sollen offene Bonusprogramme das Sammelfieber im Internet entfachen. Zwei

Seit kurzem können Internetnutzer auch auf Schweizer Sites Punkte sammelnvon alessandro monachesiAnalog zu den Kundenkarten der Grossverteiler sollen offene Bonusprogramme das Sammelfieber im Internet entfachen. ZweiSeit kurzem können Internetnutzer auch auf Schweizer Sites Punkte sammelnvon Alessandro
Monachesi
Analog zu den Kundenkarten der Grossverteiler sollen offene Bonusprogramme das Sammelfieber im Internet entfachen. Zwei Anbieter stehen sich heute auf dem Schweizer Markt gegenüber: die Münchner Webmiles AG und Bonus.net von ActiveAgent.
Was bei Coop und Migros zum Alltag gehört und womit Banken ihren Kunden schon lange den Mund wässrig machen, ist auch im Internet im Kommen: Kundenbindungsprogramme. In den Vereinigten Staaten sind schon drei Viertel aller Surfer hinter den verschiedensten Treuepunkten her. Nun sollen auch Schweizer auf den Geschmack kommen.
Im November 2000 hatte ActiveAgent seine hundertprozentige Tochter Bonus.net in der Schweiz lanciert. Als ersten Schweizer Partner konnte Bonus.net vergangenen Dezember den Onlinemedienhändler Directmedia gewinnen. Der wichtigste deutsche Konkurrent von Bonus.net, die Münchner Firma Webmiles AG, hat sich derweil Zeit gelassen mit dem Einstieg in den Schweizer Markt.
Inoffiziell Interesse an der Schweiz hatte Webmiles schon im Sommer vergangenen Jahres angemeldet. Erst vor kurzem gab das Unternehmen erste Kooperationen auf dem Schweizer Markt bekannt: Bluewin und Winner.ch bieten ihren Kunden Punkte für Klicks, die zum Bezug von Prämien auf der Webmiles-Website berechtigen.
«Uns war von Beginn weg klar, dass wir Partnerschaften nur mit Big Playern eingehen würden», begründet Katrin Teufelberger, Country Manager Switzerland
bei Webmiles, den verzögerten Markteintritt. Teufelberger leitet die Schweizer Geschäfte von München aus. Eine Niederlassung in der Schweiz werde in Erwägung gezogen, erklärt sie. Bluewin und Winner würden nicht die einzigen Partner bleiben. Weitere Kooperationen will Webmiles demnächst bekannt geben. Auch Bonus.net steht kurz vor einer weiteren Partnerschaft.
Kundenbindung an sich ist kein neues Thema für Bluewin. Martin Sagmeister, Verantwortlicher für Kundenbindung: «Mit unseren Angeboten und Produkten haben wir eine starke Kundenbindung angestrebt. Neu ist für uns die Einbindung in ein Programm.» Die Einrichtung einer Stelle für Customer Relations Management verdeutlicht die Zunahme der Bedeutung, die Bluewin der Kundenpflege beimisst. «Gerne hätten wir auch ein eigenes Kundenbindungsprogramm entwickelt», führt Sagmeister weiter aus, «doch das ist uns zu teuer.» Peter Strassmann von ActiveAgent pflichtet dem bei: «Eigene Programme können sich nur ganz grosse Firmen leisten. Ich spreche da von der Grössenordnung einer Bank oder Migros.»
Sofort erreichbare Prämien sind wichtig
Wo die Preise explodieren, steht als Lösung oft Outsourcing im Raum. Derselbe Gedanke liegt auch den offenen Kundenbindungsprogrammen wie Webmiles und Bonus.net zu Grunde. Strassmann erklärt: «Ein Bonusprogramm ermöglicht kleinen Websites das Erreichen einer kritischen Masse von Teilnehmern.» Damit ein Programm Erfolg hat, glaubt Katrin Teufelberger, muss es vor allem transparent und einfach zu durchschauen sein. Zudem müssen die ersten Prämien in erreichbarer Nähe liegen, sonst resigniert der Kunde gleich zu Beginn.
«Ein Kundenbindungsprogramm für ein Portal ist eine europaweite Premiere», erläutert Sagmeister. Punkte erhalten Bluewin-Kunden zunächst für Spiele und Feedback im Shoppingverzeichnis. Später will Bluewin auch die Dienste Bluemail und Bluemessenger einbeziehen. «Mit Webmiles können wir in Zukunft auch spezielle Dienste pushen», verrät Sagmeister. Zum Beispiel den neuen Senioren-Channel 55+? «Wieso nicht?», meint Sagmeister, «unsere Väter waren immer passionierte Sammler.»

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