Prime-TV ist nicht ganz tot
Christian Stärkle will Lokal-TVs in einen TeleCombi-Mantel hüllen
Christian Stärkle will Lokal-TVs in einen TeleCombi-Mantel hüllenVon Markus Knöpfli Prime-TV – so hiess das nationale Projekt der lokalen TV-Veranstalter, für das nie ein Konzessionsgesuch eingereicht wurde. Doch die Idee lebt weiter: Tele-M1-Chef Christian Stärkle will TeleCombi ausbauen. Einige Combi-Mitglieder legen sich aber quer.
Dem Prime-TV-Initianten Christian Stärkle schwebt ein neues Projekt vor, das auch ohne Konzessionsgesuch zu realisieren wäre: Stärkle führt mit Tele Top und TeleOstschweiz Gespräche, um TeleCombi, den Werbepool von Tele M1, TeleBärn, Tele Tell und Tele Basel, zu erweitern und damit praktisch die ganze Deutschschweiz abzudecken.
Im gleichen Zug möchte Stärkle die Programmstrukturen aller Partner angleichen: stündliche Programmschlaufen, die zur vollen Stunde und gleichzeitig beginnen. Das 60-minütige Programm mit News, Wetter und Magazin sollte zudem überall einen identischen Ablauf erhalten.
Eine einleuchtende Idee mit drei Haken
Perfekt wäre Stärkles Glück aber erst dann, wenn man sich auch noch auf Magazinsendungen mit ähnlichen Inhalten einigen könnte: Alle Sender sollten einmal wöchentlich eine Jugend-, Sport-, Musik- oder Autosendung bringen. Damit könnten die Lokalen den Werbeauftraggebern deutschschweizweit ein einheitliches Sendeumfeld bieten – und so die Attraktivität von TeleCombi für nationale Kampagnen erhöhen. Allerdings ist für Stärkle Tele Combi schon jetzt attraktiv. Denn beim derzeitigen Combi-Preis können die Mitglieder in ihren Stammgebieten bezüglich GRP mit den grossen Sendern durchaus mithalten. «Meist bieten wir das beste Preis-Leistungs-Verhältnis», so Stärkle. Die Idee klingt einleuchtend und einfach, hat aber mindestens drei Haken: Erstens sind die Betreiber der Privat-TVs schwieriger zusammenzuhalten als ein Sack Flöhe. So hat sich Tele Basel von jeher gegenüber Stärkles Projekten abwartend, ja ablehnend gezeigt und will sich mit seinem Sendebeginn um 18.53 Uhr (7-vor-7-News) partout nicht in Stärkles Schema zwängen lassen. Ähnlich verhält sich TeleBärn, das erst vor wenigen Wochen von einer stündigen auf eine halbstündige Programmschlaufe umgestellt hat.
Zweitens hätte eine TeleCombi-Mitgliedschaft für das hochpreisige TeleOstschweiz (siehe WW 15/00) Abstriche bei den Tarifen zur Folge. Deshalb ist es möglich, dass es doch abseits bleibt – oder bleiben muss, weil das viel günstigere Tele Top neu ja auch St. Gallen abdecken darf.
Schawinski gibt dem neuen Vorstoss keine Chancen
Drittens hat TeleCombi den Schönheitsfehler, dass TeleZüri nicht (mehr) dazugehört und zusätzlich gebucht werden muss. TeleZüri-Chef Roger Schawinski kann sich dieses Abseitsstehen leisten, lehnt aber Kooperationen nicht rundweg ab.
So hatte er 1999 den Lokalen Tele 24 als nationalen Mantel angeboten. Das scheiterte aber am Verhalten der Lokalen und an den grossen Qualitätsunterschieden. Deswegen gibt Schawinski auch dem neuen Vorstoss von Stärkle keine Chance – nicht zuletzt wegen des Ausscherens von Tele Bärn: «Was aus dieser Küche kam, war bisher immer eine Totgeburt», sagt er gegenüber der WW.
Stärkle sieht das anders. Den Berner Halbstundentakt bezeichnet er zwar auch als «Rückschlag», insgesamt wähnt er sein Projekt «näher am Ziel denn je». Zum einen, weil es seit vergangenem Jahr in allen Regionen Lokal-TV-Sender gibt, zum zweiten, weil sich Tele Top und TeleOstschweiz seit einigen Wochen wie die TeleCombi-Mitglieder von Telecontrol messen lassen. Und drittens hat Stärkle keine Eile, seinem Tele M1 geht es gut. Und er kennt seine Combi-Pappenheimer: «Das braucht Zeit und lässt sich nicht erzwingen», sagt er.
Dem Prime-TV-Initianten Christian Stärkle schwebt ein neues Projekt vor, das auch ohne Konzessionsgesuch zu realisieren wäre: Stärkle führt mit Tele Top und TeleOstschweiz Gespräche, um TeleCombi, den Werbepool von Tele M1, TeleBärn, Tele Tell und Tele Basel, zu erweitern und damit praktisch die ganze Deutschschweiz abzudecken.
Im gleichen Zug möchte Stärkle die Programmstrukturen aller Partner angleichen: stündliche Programmschlaufen, die zur vollen Stunde und gleichzeitig beginnen. Das 60-minütige Programm mit News, Wetter und Magazin sollte zudem überall einen identischen Ablauf erhalten.
Eine einleuchtende Idee mit drei Haken
Perfekt wäre Stärkles Glück aber erst dann, wenn man sich auch noch auf Magazinsendungen mit ähnlichen Inhalten einigen könnte: Alle Sender sollten einmal wöchentlich eine Jugend-, Sport-, Musik- oder Autosendung bringen. Damit könnten die Lokalen den Werbeauftraggebern deutschschweizweit ein einheitliches Sendeumfeld bieten – und so die Attraktivität von TeleCombi für nationale Kampagnen erhöhen. Allerdings ist für Stärkle Tele Combi schon jetzt attraktiv. Denn beim derzeitigen Combi-Preis können die Mitglieder in ihren Stammgebieten bezüglich GRP mit den grossen Sendern durchaus mithalten. «Meist bieten wir das beste Preis-Leistungs-Verhältnis», so Stärkle. Die Idee klingt einleuchtend und einfach, hat aber mindestens drei Haken: Erstens sind die Betreiber der Privat-TVs schwieriger zusammenzuhalten als ein Sack Flöhe. So hat sich Tele Basel von jeher gegenüber Stärkles Projekten abwartend, ja ablehnend gezeigt und will sich mit seinem Sendebeginn um 18.53 Uhr (7-vor-7-News) partout nicht in Stärkles Schema zwängen lassen. Ähnlich verhält sich TeleBärn, das erst vor wenigen Wochen von einer stündigen auf eine halbstündige Programmschlaufe umgestellt hat.
Zweitens hätte eine TeleCombi-Mitgliedschaft für das hochpreisige TeleOstschweiz (siehe WW 15/00) Abstriche bei den Tarifen zur Folge. Deshalb ist es möglich, dass es doch abseits bleibt – oder bleiben muss, weil das viel günstigere Tele Top neu ja auch St. Gallen abdecken darf.
Schawinski gibt dem neuen Vorstoss keine Chancen
Drittens hat TeleCombi den Schönheitsfehler, dass TeleZüri nicht (mehr) dazugehört und zusätzlich gebucht werden muss. TeleZüri-Chef Roger Schawinski kann sich dieses Abseitsstehen leisten, lehnt aber Kooperationen nicht rundweg ab.
So hatte er 1999 den Lokalen Tele 24 als nationalen Mantel angeboten. Das scheiterte aber am Verhalten der Lokalen und an den grossen Qualitätsunterschieden. Deswegen gibt Schawinski auch dem neuen Vorstoss von Stärkle keine Chance – nicht zuletzt wegen des Ausscherens von Tele Bärn: «Was aus dieser Küche kam, war bisher immer eine Totgeburt», sagt er gegenüber der WW.
Stärkle sieht das anders. Den Berner Halbstundentakt bezeichnet er zwar auch als «Rückschlag», insgesamt wähnt er sein Projekt «näher am Ziel denn je». Zum einen, weil es seit vergangenem Jahr in allen Regionen Lokal-TV-Sender gibt, zum zweiten, weil sich Tele Top und TeleOstschweiz seit einigen Wochen wie die TeleCombi-Mitglieder von Telecontrol messen lassen. Und drittens hat Stärkle keine Eile, seinem Tele M1 geht es gut. Und er kennt seine Combi-Pappenheimer: «Das braucht Zeit und lässt sich nicht erzwingen», sagt er.