Pistoleros von der NZZ

Weshalb lagen der Einladung zum Event der NZZ blaue Bohnen bei? Wollen die Mannen wie Tannen von der Falkenstrasse in Zukunft noch schärfer schiessen im täglichen Showdown um Anzeigenkunden?

Weshalb lagen der Einladung zum Event der NZZ blaue Bohnen bei? Wollen die Mannen wie Tannen von der Falkenstrasse in Zukunft noch schärfer schiessen im täglichen Showdown um Anzeigenkunden?Von Beat Fritsch Alles Quatsch. Kunden, Bekannte und Freunde des Traditionsblattes durften einer Privataufführung des Stücks «Präriepriester» im Zürcher Theater Gessnerallee beiwohnen – bei schönstem Gartenbeizwetter. Die Aussicht auf einen Abend im Theatersaal dürfte denn auch einige potenzielle Gäste abgeschreckt haben.
Immerhin gab es vor der Aufführung einen langen Apéro samt Verpflegung im lauschigen Hinterhof, wo früher die Pferdetränke des Armeereitstalls lag. Fürs leibliche Wohl war Victor Imfeld vom «Riesbächli» besorgt, der dreierlei Risotto aus dem Parmesanlaib servierte, aufgepeppt mit Würstchen. Wir haben allerdings in Viktors «Riesbächli» schon besser getafelt – um einen Risotto zu kochen, brauchts keinen Imfeld. Seis drum, es hat den meisten geschmeckt. Trotzdem schade, durfte er nicht etwas Gänseleber und französischen Käse mitbringen, man hätte das Foodbudget ruhig etwas höher ansetzen können.
Schliesslich war das Jahr 1999 ein ausgezeichnetes für die NZZ. Und 2000 habe noch besser begonnen, meinte NZZ-Verlagsleiter Tobias Trevisan, der die geladenen Gäste mit einer kurzen und witzigen Rede begrüsste. Früher habe in der Schweizer Medienszene jeder sein Gärtchen gehabt, heute aber herrschten wahrhaft Wildwestmanieren, schlug Trevisan den Bogen zum Thema des Abends.
Im Rubrikenmarkt seien plötzlich neue Goldschürfer aufgetaucht, die ihre Claims abstecken wollten. Und im klassischen Anzeigenmarkt werde schärfer geschossen denn je. Das Printstädtchen werde von den TV-Indianern belagert und ehemalige Piraten machten mit Banken gemeinsame Sache. Das sei fast schon eine verkehrte Welt, hätten doch früher Banditen die Banken ausgeraubt, schloss der NZZ-«Sheriff» die Rede.
Kommunikationsszene und Wilder Westen fanden auch im Theater Berührungspunkte. Der Texter Rockford wacht nach erlittenem Herzanfall auf dem Boden seiner Wohnung auf, der sich in der Folge zur Prärie Arizonas verwandelt hat. Dort trifft Rockford in Tombstone auf eine Reihe skurriler Gestalten, bis er sich der Frage stellen muss, ob er nicht schon in die ewigen Jagdgründe eingegangen sei. Die Inszenierung von Niklaus Helbling mit Musik von Markus Schönholzer und Martin Gantenbein ist schön schräg und ebenso unterhaltsam.
So auch der Tenor der Besucher/innen. Das Publikum war gut durchmischt und kam von überall her. Unter den Gästen von «Sheriff» Trevisan und NZZ-Anzeigen-«Manitu» Marcel Kohler waren die Zürcher Werber Elfi und Viktor Rosser sowie Jolanda und Dominique von Matt, Pick-Pay-Werbeleiterin Sandra Ulrich, Canon-Werbeleiter Benno Leibbach, die Mediaspezialisten Delia Kümin Grumbach, Hélène Sonderegger und Christoph Meier, Jean-Marie Egger, der bei Publicis das NZZ-Budget betreut, Beat Sinzig und Karin Reimann von der Basler Agentur Schneider Berthoud, Nicole Stamm und Angelika Wyss von der Solothurner Agentur IBL oder Darko Soolfrank vom Musical Spacedream, der Neuigkeiten hatte. Der Überraschungserfolg aus Baden feierte nach fünf Jahren – ursprünglich waren vier Monate geplant – Finissage. Es werde aber ein neues Musicalprojekt geben und die ungefähre Richtung sei auch schon skizziert. Man darf gespannt sein, was die Spacedream-Macher für die Zukunft aushecken.
Neues gibts auch von Thomas Rüttimann, dem ehemaligem Medialeiter bei Metzger Lehner Briccola. Er hat sich mit einer eigenen Marketingagentur im Zürcher Seefeld niedergelassen und kam in Begleitung seiner Nachfolgerin bei MLB, Isabelle Vetter, und der Juristin Daniela Eugster an die Aufführung.
Beat Fritsch

besuchte auf Einladung der Alten Tante von der Falkenstrasse die Aufführung «Präriepriester» der Zürcher Theatergruppe Mass & Fieber.
Wer sich sonst in der Werbebranche in Szene setzt, wird an den verschiedensten Veranstaltungen der Szene geortet. Wer jedoch den definitiven Sprung auf die begehrten Shortlistplätze schafft, entscheidet die Redaktion. Haben Sie tatsächlich schon jetzt etwas zu berichten? Dann greifen Sie mal zum Hörer (01 296 97 98) oder mailen Sie an info@werbewoche.ch. Online gibt es Veranstaltungstipps bei www.werbewoche.ch

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