James-Studie: Tiktok steigt rasant – Facebook irrelevant

Die James-Studie von ZHAW und Swisscom zeigt neue Daten zur Mediennutzung von Jugendlichen in der Schweiz.

Bild: Priscilla Du Preez/ Unsplash
Bild: Priscilla Du Preez/ Unsplash

Mädchen steigen früher auf neuen Netzwerken ein als Jungen und werden damit zu Trendsetterinnen. So nutzen sie aktuell TikTok und Pinterest deutlich stärker, 2014 war dies auch schon bei Instagram der Fall. Dies zeigt die aktuelle James-Studie, für die alle zwei Jahre rund 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt werden. «Wenn sich dieser Trend fortsetzt, können wir die weibliche Nutzung von sozialen Netzwerken in Zukunft als Indikator für alle Jugendlichen heranziehen», sagt ZHAW-Forscher und Co-Studienleiter Gregor Waller.

Instagram und Snapchat am häufigsten genutzt

Soziale Netzwerke zählen weiterhin zu den wichtigsten medialen Elementen des Alltags von Jugendlichen in der Schweiz. Fast alle nutzen WhatsApp zur Kommunikation (97 Prozent der Nutzer:innen mind. mehrmals pro Woche). Zudem werden Instagram (81 Prozent) und Snapchat (76 Prozent) weiterhin am häufigsten genutzt und sind über die Jahre stabil geblieben. Eine rasante Zunahme zeigt sich bei Tiktok: 67 Prozent der Jugendlichen nutzen die Plattform regelmässig (2018: 8 Prozent), wobei Mädchen die App häufiger nutzen als Jungen. Dafür sind die Jugendlichen praktisch von Facebook verschwunden: nur noch 5 Prozent nutzen das Netzwerk täglich oder mehrmals pro Woche (2014: 79 Prozent).

Beiträge anschauen und liken

Die Tätigkeiten in sozialen Netzwerken sind konstant geblieben. Am häufigsten werden regelmässig Beiträge anderer angeschaut (56 Prozent) und gelikt (55 Prozent) oder es werden per Chat persönliche Nachrichten geschrieben (57 Prozent). Deutlich seltener posten die Jugendlichen eigene Beiträge, und wenn dann eher zeitlich limitierte Stories oder Snaps.

Videogames sind weiterhin beliebt: 79 Prozent spielen zumindest ab und zu, wobei Jungen deutlich häufiger gamen (93 Prozent) als Mädchen (65 Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Anzahl der gamenden Mädchen jedoch  zugenommen. Zudem vergnügen sich die jüngeren mehr damit als die älteren Jugendlichen. Am häufigsten werden Gratis-Games gespielt (60 Prozent). Kostenpflichtige Videospiele nutzen hingegen nur 35 Prozent. Die Anzahl Jugendlicher, die regelmässig In-Game-Käufe tätigen, hat sich denn auch in zwei Jahren von 3 Prozent auf aktuell 8 Prozent mehr als verdoppelt.

Nachlässig in Sachen Privatsphäre

Beim Schutz der Privatsphäre im Netz werden Jugendliche nachlässiger: Gaben vor zehn Jahren noch 84 Prozent an, entsprechende Einstellungen in sozialen Netzwerken aktiviert zu haben, sind es aktuell nur noch 60 Prozent. Sorgen darüber, dass andere online persönliche Informationen sehen könnten, haben weiter abgenommen (2012: 38 Prozent; 2022: 28 Prozent). Gleichzeitig verhält sich die Mehrheit der Jugendlichen auf sozialen Netzwerken aber eher zurückhaltend und gibt öffentlich wenig von sich preis.

Hier gibt es weitere Informationen zur Studie.

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