Guter Start beim Cannes Open
Der Plakatwettbewerb von Keystone und Plakanda/AWI für junge Talente soll zur Tradition werden
Der Plakatwettbewerb von Keystone und Plakanda/AWI für junge Talente soll zur Tradition werdenVon Andreas Panzeri2400 potenzielle Werbestars haben die Wettbewerbsbedingungen auf der Website www.cannes-open.ch angeklickt, aber nur wenige haben eine kreative Idee umgesetzt. Die Qualität der 20 eingereichten Arbeiten macht Keystone aber Mut, den Wettbewerb zu einer festen Tradition werden zu lassen. Gewonnen hat bei der heurigen Premiere die Junior-AD Marietta Albinus.
Archivplünderung auf die kreative Art: Mehr als 10 Millionen Bilder aus dem gesammelten Schatz der Fotoagentur Keystone durften nach Lust und Laune für die Gestaltung eines Plakats verwendet und verfremdet werden. Zur Teilnahme berechtigt an diesem neuen Wettbewerb Cannes Open waren alle Grafikerinnen, Texter, ADs oder CDs bis zum Alter von 30 Jahren. Das Siegerteam erwarteten ein gesponserter Plakataushang von Plakanda/AWI sowie eine «Bildungsreise» nach Cannes, inklusive Teilnahme am dortigen Wettbewerb der internationalen Stars.
Wie bei einer echten Arbeit
in einer Werbeagentur
«Schade, dass nur so wenige ihre Ideen durchgezogen haben. Ich kenne viel mehr junge Talente. Diese haben den bereits im Dezember ausgeschriebenen Wettbewerb wahrscheinlich in der Alltagshektik ihrer Agenturen vergessen», bedauerte Jurymitglied Markus Ruf.
Tatsächlich wirkte die Ausbeute mit 20 Eingaben bei mehr als 2400 Interessenten, die nach einer Ausschreibung in der WerbeWoche die Bedingungen auf
der Website www.cannes-open.ch eingesehen haben, schliesslich etwas knapp. Eine mögliche Hemmschwelle war wohl der Umstand, dass die Wettbewerbsteilnehmer keine Plakate mit reinen Fantasieideen, sondern nur Konzepte für tatsächlich existierende Produkte einreichen durften.
Und diese kreativen Lösungen mussten auch noch von den echten «Kunden» abgesegnet werden, auch wenn die Produk-te nur zum Schein beworben wurden. «Diese Bedingungen machen den Wettbewerb sehr realitätsnah. Die jungen Talente müssen auch lernen, wie man seine Ideen verkauft», meinte dazu Jury-Mitglied Matthias Freuler.
Die vierköpfige Jury, der neben dem Werber des Jahres 2000 Markus Ruf und dem Wirz-CD Matthias Freuler auch noch Daniel Comte, CD bei McCann-Erickson, sowie die freie AD Simone Fennel angehörten, hat in einem ersten Durchgang alle eingereichten Ideen mit spontanen Noten zwischen 1 und 5 bewertet. Die daraus entstandene Shortlist wurde darauf etwas ausgiebiger diskutiert. Man wollte ein Siegerplakat auswählen, das möglichst auch unter den internationalen Bedingungen von Cannes im Wettbewerb positiv auffallen könnte.
Natürlich hat die Jury im Verlauf der gruppendynamischen Diskussion – die sich wie immer bei solchen Kreativwettbewerben einstellt – kurzfristig verschiedene Sieger ins Auge gefasst. Trotzdem hat man sich bald einmal einstimmig auf «More Hair» von Marietta Albinus einigen können. «Man sieht, dass hier jemand von einer klaren Aufgabenstellung ausgegangen ist und dann erst die besten Bilder dazu gesucht hat», meinte Daniel Comte.
Bei anderen, ebenfalls witzigen Ideen hegte die Jury den Verdacht, dass hier zuerst einmal ein auffälliges Bild vorhanden war und erst dann eine passende Idee dazu konstruiert werden musste. Gelobt wurde auch, dass beim Plakat «More Hair» oder «Lust auf mehr Mähne» das Bild nicht nur 1:1 verwendet, sondern sichtbar kreativ bearbeitet worden ist.
Für Simone Fennel allerdings zu sichtbar, denn für ihren Gusto hätte diese Verfremdung noch ein bisschen professioneller ausfallen können. «Solche Bildmontagen müssen völlig echt aussehen. Hier wirkt es noch zu sehr ausgeschnitten», meinte sie. Bei Wirz Werbung, dort arbeitet die Siegerin Marietta Albinus als Junior-AD, soll der Entwurf vor der Abreise nach Cannes deshalb noch einmal leicht überarbeitet werden, versprach Matthias Freuler. Der CD von Wirz bezeugte nach der Jurierung, dass er nichts von der Teilnahme seiner Angestellten gewusst habe. Entsprechend korrekt hat er sich bei der Diskussion der Arbeiten zurückgehalten.
Archivbilder erfreuen sich steigender Nachfrage
Keystone, die neben tagesaktuellen Fotos immer mehr auch allgemeine Sujets in die Sammlung aufnimmt, stellt nach den Worten von CEO Walter Grolimund einen stark wachsenden Trend für Archivbilder in der Werbung fest. Vor allem für erste Präsentationen ihrer Ideen würden viele Art Directors mit bereits vorhandenen Bildern arbeiten. Je nach Budget werden in der Folge die gewählten Layouts noch einmal fotografiert oder auch mit dem Computer mit immer raffinierteren Effekten verfremdet.
Eine wachsende Nachfrage für sein Archiv erwartet Grolimund auch mit den Entwicklungen von Websites. «Hier besteht ein enormer Bilderbedarf, und wir haben bei Keystone die verschiedensten Rechte», meint der Verwalter des grössten Bildarchivs der Schweiz.
Wer professionell mit Keystone zusammenarbeiten will, kann gegen eine Abogebühr von monatlich 50 Franken via Internet frei im Archiv suchen. Wer gelegentliche Bedürfnisse hat, lässt sich entsprechend beraten. Diese Möglichkeiten bei den Werbern bekannt zu machen war neben der Talentförderung ein wichtiges Ziel des Wettbewerbs Cannes Open. Kreativ und organisatorisch betreut wurde die Aktion von der Agentur Honegger von Matt unter CD Daniel Meier.
Die prämierten Werke sind auf der Website www.cannes-open.ch zu finden.
Shortlist
Archivplünderung auf die kreative Art: Mehr als 10 Millionen Bilder aus dem gesammelten Schatz der Fotoagentur Keystone durften nach Lust und Laune für die Gestaltung eines Plakats verwendet und verfremdet werden. Zur Teilnahme berechtigt an diesem neuen Wettbewerb Cannes Open waren alle Grafikerinnen, Texter, ADs oder CDs bis zum Alter von 30 Jahren. Das Siegerteam erwarteten ein gesponserter Plakataushang von Plakanda/AWI sowie eine «Bildungsreise» nach Cannes, inklusive Teilnahme am dortigen Wettbewerb der internationalen Stars.
Wie bei einer echten Arbeit
in einer Werbeagentur
«Schade, dass nur so wenige ihre Ideen durchgezogen haben. Ich kenne viel mehr junge Talente. Diese haben den bereits im Dezember ausgeschriebenen Wettbewerb wahrscheinlich in der Alltagshektik ihrer Agenturen vergessen», bedauerte Jurymitglied Markus Ruf.
Tatsächlich wirkte die Ausbeute mit 20 Eingaben bei mehr als 2400 Interessenten, die nach einer Ausschreibung in der WerbeWoche die Bedingungen auf
der Website www.cannes-open.ch eingesehen haben, schliesslich etwas knapp. Eine mögliche Hemmschwelle war wohl der Umstand, dass die Wettbewerbsteilnehmer keine Plakate mit reinen Fantasieideen, sondern nur Konzepte für tatsächlich existierende Produkte einreichen durften.
Und diese kreativen Lösungen mussten auch noch von den echten «Kunden» abgesegnet werden, auch wenn die Produk-te nur zum Schein beworben wurden. «Diese Bedingungen machen den Wettbewerb sehr realitätsnah. Die jungen Talente müssen auch lernen, wie man seine Ideen verkauft», meinte dazu Jury-Mitglied Matthias Freuler.
Die vierköpfige Jury, der neben dem Werber des Jahres 2000 Markus Ruf und dem Wirz-CD Matthias Freuler auch noch Daniel Comte, CD bei McCann-Erickson, sowie die freie AD Simone Fennel angehörten, hat in einem ersten Durchgang alle eingereichten Ideen mit spontanen Noten zwischen 1 und 5 bewertet. Die daraus entstandene Shortlist wurde darauf etwas ausgiebiger diskutiert. Man wollte ein Siegerplakat auswählen, das möglichst auch unter den internationalen Bedingungen von Cannes im Wettbewerb positiv auffallen könnte.
Natürlich hat die Jury im Verlauf der gruppendynamischen Diskussion – die sich wie immer bei solchen Kreativwettbewerben einstellt – kurzfristig verschiedene Sieger ins Auge gefasst. Trotzdem hat man sich bald einmal einstimmig auf «More Hair» von Marietta Albinus einigen können. «Man sieht, dass hier jemand von einer klaren Aufgabenstellung ausgegangen ist und dann erst die besten Bilder dazu gesucht hat», meinte Daniel Comte.
Bei anderen, ebenfalls witzigen Ideen hegte die Jury den Verdacht, dass hier zuerst einmal ein auffälliges Bild vorhanden war und erst dann eine passende Idee dazu konstruiert werden musste. Gelobt wurde auch, dass beim Plakat «More Hair» oder «Lust auf mehr Mähne» das Bild nicht nur 1:1 verwendet, sondern sichtbar kreativ bearbeitet worden ist.
Für Simone Fennel allerdings zu sichtbar, denn für ihren Gusto hätte diese Verfremdung noch ein bisschen professioneller ausfallen können. «Solche Bildmontagen müssen völlig echt aussehen. Hier wirkt es noch zu sehr ausgeschnitten», meinte sie. Bei Wirz Werbung, dort arbeitet die Siegerin Marietta Albinus als Junior-AD, soll der Entwurf vor der Abreise nach Cannes deshalb noch einmal leicht überarbeitet werden, versprach Matthias Freuler. Der CD von Wirz bezeugte nach der Jurierung, dass er nichts von der Teilnahme seiner Angestellten gewusst habe. Entsprechend korrekt hat er sich bei der Diskussion der Arbeiten zurückgehalten.
Archivbilder erfreuen sich steigender Nachfrage
Keystone, die neben tagesaktuellen Fotos immer mehr auch allgemeine Sujets in die Sammlung aufnimmt, stellt nach den Worten von CEO Walter Grolimund einen stark wachsenden Trend für Archivbilder in der Werbung fest. Vor allem für erste Präsentationen ihrer Ideen würden viele Art Directors mit bereits vorhandenen Bildern arbeiten. Je nach Budget werden in der Folge die gewählten Layouts noch einmal fotografiert oder auch mit dem Computer mit immer raffinierteren Effekten verfremdet.
Eine wachsende Nachfrage für sein Archiv erwartet Grolimund auch mit den Entwicklungen von Websites. «Hier besteht ein enormer Bilderbedarf, und wir haben bei Keystone die verschiedensten Rechte», meint der Verwalter des grössten Bildarchivs der Schweiz.
Wer professionell mit Keystone zusammenarbeiten will, kann gegen eine Abogebühr von monatlich 50 Franken via Internet frei im Archiv suchen. Wer gelegentliche Bedürfnisse hat, lässt sich entsprechend beraten. Diese Möglichkeiten bei den Werbern bekannt zu machen war neben der Talentförderung ein wichtiges Ziel des Wettbewerbs Cannes Open. Kreativ und organisatorisch betreut wurde die Aktion von der Agentur Honegger von Matt unter CD Daniel Meier.
Die prämierten Werke sind auf der Website www.cannes-open.ch zu finden.
Shortlist
Die Jury mit Daniel Comte (CD McCann-Erickson), Matthias Freuler (CD Wirz Werbung), Simone Fennel (freie AD) und Markus Ruf (freier Konzepter) hat fünf Arbeiten in die Shortlist gewählt.
Boarders Know No Borders
Team: Schwarzmaler
Kunde: Eleven, Zürich
AD: Dominique Wittwer
Text: Thomas Mischler
Schüler mit rotem Ohr
Team: Alda
Kunde: Lernstudio, Zürich
AD: Alan Castioni
Text: Daniel Etzel
Kebab-Kampagne
Team: Moll-Schmid
Kunde: Nova Bar, Zürich
AD: Denise Moll
Text: Lukas Schmid
Beautiful Life
Team: Albinus
Kunde: Intercoiffure Eveline Morf, Zürich
AD/Text: Marietta Albinus
Sugo
Team: Rubinick
Kunde: Rest. Michelangelo, Zürich
AD/Text: Grischa Rubinick