Guter Rat muss nicht teuer sein

Der Beobachter hat eine neue Versicherung lanciert. TBWA Zürich informiert über das neue Angebot.

Seit Jahren gibt das Beobachter-Beratungszentrum verlässliche Auskünfte und praktischen Rat zu Rechts-, Geld- und Lebensproblemen des Alltags. Kleinere wie auch grössere Rechtsfragen können häufig durch diese Kurzberatungen beantwortet werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass einige Situationen eine vertiefte Beratung erfordern. Hier setzt Beobachter Assistance an: Die Mitglieder erhalten professionellen Rat und persönliche Unterstützung. Die entstehenden Kosten werden bis zu einem Maximalbetrag von 5’000 Franken von Beobachter Assistance übernommen. Muss der Fall weitergezogen werden, gibt es Kostengutsprachen für externe Fachpersonen. Mit dem Angebot können erfahrungsgemäss 80 Prozent aller Rechtsfälle erledigt werden.
Bestehende und neue Beobachter-Mitglieder können ab 1. Januar 2009 von diesem günstigen Schutz des persönlichen Rechtes profitieren. Die Kosten belaufen sich auf 29 Franken pro Jahr für alle Personen im selben Haushalt. Aussergewöhnlich ist der Aspekt, dass alle Rechtsbereiche, mit Ausnahme von Vorsatzdelikten, abgedeckt sind. Beobachter Assistance wird in Zusammenarbeit mit Coop Rechtsschutz angeboten.
Beworben wird die neue Dienstleistung mit Anzeigen im Beobachter sowie Fremdanzeigen, die der Sache entsprechend mehr informativ als mit Emotionen kommunizieren. Eine Mitgliedskarte ist aber in vertrauenschaffendem Gold gehalten.
Die Fremdanzeigen werden ab 24. November geschaltet. Dazu bildet eine breit gestreute Public Relation ein wichtiges Element beim Lancieren der neuen Beobachter Assistance. Diese Öffentlichkeitsarbeit wird von TBWA Zürich in der neuen Unit von Ingrid Notter betreut. Ein wichtiges Element ist eine Informationsbroschüre. Diese wird allen Abonnenten als Rechnungsbeilage zugespielt. (pan)
img081119_beobachter_tbwa

Guter Rat muss nicht teuer sein

Telefonie Contexta nimmt für Swisscom Mobile die Wahlwerbung aufs Korn. Das Inserat zeigt sechs Nokia-Kandidaten in Hemd und Jackett, mit Krawatte oder Foulard und der über alle Parteien hinweg identischen Wahlparole: «Wählen Sie mich!»

 
Telefonie Contexta nimmt für Swisscom Mobile die Wahlwerbung aufs Korn. 
Fast täglich wartet der Markt mit einem neuen Werbegag für die Vermarktung neuer Handys auf. In England etwa ist kürzlich das erste werbefinanzierte Handy-Angebot für den Anbieter Blyk lanciert worden. Wer bei Blyk unterschreibt, erhält jeden Tag sechs Bildmitteilungen mit Werbung. Im Gegenzug darf der «Abonnent» 43 Minuten gratis telefonieren und 217 SMS verschicken.In einem solchen Umfeld dürfen auch die Schweizer Anbieter nicht bei der guten alten Klassik beim Promoten ihrer Angebote stehen bleiben. Swisscom Mobile zum Beispiel beschreitet solche neuen Wege in der Natel-Preispolitik und lässt die Kunden per SMS darüber abstimmen, welches Mobiltelefon zum unschlagbaren Preis von einem Franken erhältlich sein soll. Zur Auswahl stehen sechs Nokia-Natel. Das Gerät, welches noch bis zum 21. Oktober 2007 am meisten Stimmen erhält, wird ab dem 25. Oktober in allen Swisscom-Shops für einen Franken angeboten.
Die ungewöhnliche Idee braucht auch eine unkonventionelle Kampagne. Die Berner Agentur Contexta nimmt dazu die zeitgleich laufende Nationalrats-Wahlwerbung mit ihrem Einerlei an Köpfen und Aussagen auf die Schippe. 
Wie das eigentliche Angebotsinserat mit dem glücklichen Sieger des SMS-Votings aussehen wird, «kann sich der gewandte Nationalratswahl-Beobachter schon heute vorstellen», verspricht CD Bene Abegglen.
Andreas Panzeri

Guter Rat muss nicht teuer sein

Fachleute bieten auf Expertenportalen ihr Wissen an – für Risiken und Nebenwirkungen wird nicht gehaftet

Fachleute bieten auf Expertenportalen ihr Wissen an – für Risiken und Nebenwirkungen wird nicht gehaftetVon Christian WeishauptExpertenportale sind derzeit im Web stark im Kommen. Sie sollen Internetnutzern bei der Informationsbeschaffung helfen. Die Kontrolle der Onlineexperten indes ist schwierig und bleibt zum grossen Teil den Benützern der Plattformen überlassen.
Der Tausch von Informationen zwischen einzelnen Personen über das Internet ist ein alter Hut. Schon lange erfüllen E-Mail und Newsgroups diese Funktion. Seit etwa eineinhalb Jahren gibt es aber auch im Internet Dienste für den Wissenstausch, die User in einem Mass verbinden, wie es mit Newsgroups nie möglich gewesen wäre. Auf so genannten Expertenportalen beantworten Leute, die sich in einem Gebiet besonders gut auskennen, die Fragen anderer Benützer des Portals – gratis oder gegen eine Entschädigung.
Auch Schweizer mischen
international mit
Ein Schweizer Expertenportal mit Expansionsdrang ist Wetellyou. com. Im September gegründet, bietet es seine Dienste inzwischen auf allen Kontinenten an. Wie andere Frage-&-Antwort-Dienstanbieter will auch Wetellyou den bisher kleinen Nutzerkreis durch Kooperationen mit Portalen vergrössern. In der Schweiz wurden unter anderem Verträge mit Sunrise.ch, Surfeu.ch oder MSN.ch geschlossen. In Kürze sollen auch T-Online, und Swissonline zu den Kunden zählen, die Wetellyou für ihr eigenes Angebot lizenzieren.
Auf Wetellyou kann sich der Ratsuchende direkt an einen Experten seiner Wahl wenden und ihm seine Frage unterbreiten. Der Experte meldet sich dann per Telefon oder E-Mail. Onlinefachmann in einem bestimmten Gebiet kann jeder werden. Wetellyou überprüft nicht die Qualifikation der Experten und übernimmt auch keine Verantwortung für die erteilten Ratschläge.
Gefragt ist der gesunde Menschenverstand der Nutzer, die in den allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hingewiesen werden, dass der Dienst kein Ersatz für professionelle Beratung ist. Hilfe bei der Einschätzung der Experten bietet wenigstens das Mitgliederbewertungsprogramm, bei dem die Experten nach ihren bisher erteilten Ratschlägen benotet werden. Ein grosser Teil der Experten ist allerdings bisher arbeitslos und ohne Benotung geblieben. Offensichtlich trauen noch nicht allzu viele Schweizer den Onlineratgebern.
Dies, obwohl Wetellyou für Ratsuchende bisher kostenlos ist. Experten geben ihren Rat derzeit vor allem, um sich für den angekündigten Release des Portals einen guten Namen zu schaffen. Dann, so CEO Stephan Widmer, werden die Experten die Möglichkeit haben, für ihre Dienste einen Preis zu verlangen. 30 Prozent des Expertentarifes wird Wetellyou kassieren.
Der B2B-Bereich verspricht
höhere Umsätze
Offenbar sind viele User bereit, für Experten zu bezahlen. Beim amerikanischen Expertenportal Inforocket.com können die Infosuchenden den Wert der Antwort auf einer Skala von 10 bis 75 Dollar bestimmen. Ein Augenschein zeigt, dass nicht wenige gleich 75 Dollar oder mehr anbieten. Inforocket.com behält davon 20 Prozent für sich und erzielt hohe werbeunabhängige Einkünfte.
Bei der Suche nach Einnahmen bieten Expertenportale ihre Software auch Firmen zur Einbindung in deren Intranet an. Laut Widmer sind auch bei We tellyou.com Vorbereitungen für ein Pilotprojekt im B2B-Bereich im Gange. Das Knowledge Management Tool für Firmenintranet soll aus drei Hauptmodulen bestehen: einem Expertenmodul, ähnlich dem Fragen-&-Antwort-Portal im Internet, einem Document Manager zum Teilen von Inhalten und einem Projektmodul zur Bildung virtueller Teams.
Immer noch auf Consumer ausgerichtet ist Hurra.de (http:// hurra.de). Die Plattform funktioniert ähnlich wie Wetellyou.com, allerdings sind die Auskünfte teils kostenpflichtig. Dabei gibt nicht der Experte an, was eine Auskunft kostet, sondern der Ratsuchende, was sie ihm wert ist. Hurra.de schlägt einzelne Experten vor, die die Information zum vorgeschlagenen Preis oder gratis liefern wollen. Der vom Experten ausgewählte Experte bekommt dann die ganze Prämie.
Die Einnahmen durch Bannerwerbung ergänzt Hurra.de also nicht mit Provisionen auf erteilten Ratschlägen, sondern mit Eintragungen diverser Anbieter in die Spezialsuchmaschine der Plattform. Diese bietet den Nutzern neben der Expertenplattform und einer Auswahl von zwei Dutzend bekannter Suchmaschinen einen dritten Weg zur Infobeschaffung in bisher neun spezifischen Themengebieten.
Die Suchmaschine funktioniert nach dem Pay-per-Click-System: Anbieter können angeben, wie viel sie für einen Besucher bezahlen möchten, der über den Suchdienst von Hurra.de auf ihre Seite geleitet wird. Wer mehr zu zahlen bereit ist, rangiert im angezeigten Suchergebnis weiter oben. Mindestangebot für einen Eintrag in den vorderen Plätzen ist 0,1 Euro pro Klick. Der Nachteil dieses Systems: Die ersten Suchresultate müssen nicht unbedingt die besten oder die relevantesten sein.
Laut René Schweier, Kommunikationsverantwortlicher bei Hurra.de, machen die Einnahmen aus dem Pay-per-Click-System derzeit 30 Prozent aus. Schweier über die Zukunft von Expertenportalen: «Derzeit sind sie sicher ein Modethema wie vor etwa zwei Jahren Onlineauktionen. Ich denke, dass sie wohl die beste Möglichkeit bieten, gezielt Informationen zu bekommen.»
Amerikanische Expertenportale

Askme.com ist für Konsumenten gratis und konzentriert sich vermehrt auf den Businessbereich. Kooperation mit Goto Networks.
Inforocket.com beschränkt sich auf den Consumerbereich. Ratsuchende geben an, wie viel sie für eine Information zu zahlen bereit sind, Gratisanfragen sind nicht möglich. Kooperation mit Looksmart.
Exp.com besitzt das strengste Expertenkontrollsystem und will sich damit von der Konkurrenz absetzen. Ko-Branding-Partnerschaft mit Ask Jeeves.
Keen.com legt den Schwerpunkt auf die Telefonberatung. Arbeitet mit Ebay zusammen.

Weitere Artikel zum Thema