Fernsehtraumland Romandie
Eine positive Imagestudie versüsst den Abgang von TSR-Chef Guillaume Chenevière
Eine positive Imagestudie versüsst den Abgang von TSR-Chef Guillaume ChenevièreVon Anita VaucherDie Treue des Westschweizer Publikums zu ihrem Fernsehen ist legendär. Trotzdem ist der Marktanteil der Télévision Suisse Romande (TSR) im vergangenen Jahr leicht geschrumpft. Im Gegenzug konnte der französische Privatsender TF 1 erstmals seit Jahren wieder zulegen.
Zum letzten Mal präsentierte TSR-Chef Guillaume Chenevière in seiner gewohnt optimistischen Manier die Zuschauerzahlen des vergangenen Jahres. Bereits hat Nachfolger Gilles Marchand die Arbeit aufgenommen. Chenevière wird das Unternehmen aber stolz verlassen. Die TSR hat ihr Image gemäss einer Studie in den letzten elf Jahren verbessern können.
In den Augen der Öffentlichkeit ist das welsche Fernsehen vom schwerfälligen, monopolistischen, passiven und wenig transparenten Unternehmen zum dynamischen, modernen und publikumsnahen Sender mutiert.
Wohl etwas aufgeschreckt durch den Vormarsch von TF 1, appellierte Chenevière an das einheimische Schaffen. Zwar hatte der französische Privatsender in der Westschweiz seit 1995 stetig Marktanteil verloren. Vergangenes Jahr ging es aber wieder aufwärts, und dies um mehr als einen Prozentpunkt von 14,4 auf 15,5 Prozent.
Erfolgreiches TSR 2 ist mal Sparten- und mal Sportkanal
Der Mensch habe in seinem Leben zwei Domizile, meinte Chenevière: seinen Wohnsitz und seinen Fernsehapparat. Deshalb sei es unabdingbar, bei der künftigen Programmgestaltung die Eigenproduktionen zu stärken. Dies ist laut Chenevière das beste Rezept, um den Appetit auf den einheimischen Sender weiter anzuregen.
Der Erfolg von TF 1 verweise andererseits auch auf die Attraktivität des breit gestreuten Themenangebots, wie es der Sender biete. Dieser Mix sei nach wie vor ein wichtiger Vorteil gegenüber Spartenprogrammen und Internet. Ausserordentlich glücklich ist der TSR-Direktor auch über die Entwicklung von TSR 2, das mal als Spartenfernsehen und mal als Sportkanal funktioniere.
Über einen Umstand freut sich Chenevière ganz besonders: Im Spielfilmangebot von TSR haben einheimische Produktionen markant zugelegt. So kamen von den im Jahr 2000 gezeigten Spielfilmen 12,1 Prozent aus Schweizer Produktionen, vor zehn Jahren waren es bloss 5,3 Prozent gewesen. Hier sieht er eine Chance für das Fernsehen, denn im Kino hätten die Schweizer Filme einen sehr schweren Stand.
Marktanteil im Krebsgang, trotz höherem TV-Konsum
Bei aller Liebe zur «Télévision de proximité» könnte sich Chenevière kein «Big Brother»-Spektakel auf TSR vorstellen. «Diese Art Unterhaltung ist nicht nach dem Geschmack der frankofonen Mentalität», stellte er trocken fest. In der frankofonen Medienkultur gebe es praktisch keine Sensations- und Klatschpresse und auch keine entsprechenden Fernsehsendungen, doppelte er nach.
Der Gesamtmarktanteil von TSR sank im vergangenen Jahr um 0,7 auf 32,2 Prozent. Insgesamt hat der Fernsehkonsum von 159 auf 161 Minuten zugenommen. Erfolge konnte TSR bei den jugendlichen Zuschauern zwischen 3 und 14 Jahren verbuchen. Der Marktanteil in dieser Zielgruppe stieg von 25 Prozent im Jahr 1999 auf 26,3 Prozent im Jahr 2000. Der Marktanteil in der Altersgruppe der über 50-Jährigen sank hingegen von 37,9 auf 35,9 Prozent.
Als katastrophal bezeichnete Raymond Vouillamoz, Programmdirektor TSR, den Zuschauereinbruch während der Sommermonate im vergangenen Jahr. Dies sei aber auf mangelnde finanzielle Mittel zurückzuführen, die ein attraktiveres Angebot verunmöglicht hätten.
Zum letzten Mal präsentierte TSR-Chef Guillaume Chenevière in seiner gewohnt optimistischen Manier die Zuschauerzahlen des vergangenen Jahres. Bereits hat Nachfolger Gilles Marchand die Arbeit aufgenommen. Chenevière wird das Unternehmen aber stolz verlassen. Die TSR hat ihr Image gemäss einer Studie in den letzten elf Jahren verbessern können.
In den Augen der Öffentlichkeit ist das welsche Fernsehen vom schwerfälligen, monopolistischen, passiven und wenig transparenten Unternehmen zum dynamischen, modernen und publikumsnahen Sender mutiert.
Wohl etwas aufgeschreckt durch den Vormarsch von TF 1, appellierte Chenevière an das einheimische Schaffen. Zwar hatte der französische Privatsender in der Westschweiz seit 1995 stetig Marktanteil verloren. Vergangenes Jahr ging es aber wieder aufwärts, und dies um mehr als einen Prozentpunkt von 14,4 auf 15,5 Prozent.
Erfolgreiches TSR 2 ist mal Sparten- und mal Sportkanal
Der Mensch habe in seinem Leben zwei Domizile, meinte Chenevière: seinen Wohnsitz und seinen Fernsehapparat. Deshalb sei es unabdingbar, bei der künftigen Programmgestaltung die Eigenproduktionen zu stärken. Dies ist laut Chenevière das beste Rezept, um den Appetit auf den einheimischen Sender weiter anzuregen.
Der Erfolg von TF 1 verweise andererseits auch auf die Attraktivität des breit gestreuten Themenangebots, wie es der Sender biete. Dieser Mix sei nach wie vor ein wichtiger Vorteil gegenüber Spartenprogrammen und Internet. Ausserordentlich glücklich ist der TSR-Direktor auch über die Entwicklung von TSR 2, das mal als Spartenfernsehen und mal als Sportkanal funktioniere.
Über einen Umstand freut sich Chenevière ganz besonders: Im Spielfilmangebot von TSR haben einheimische Produktionen markant zugelegt. So kamen von den im Jahr 2000 gezeigten Spielfilmen 12,1 Prozent aus Schweizer Produktionen, vor zehn Jahren waren es bloss 5,3 Prozent gewesen. Hier sieht er eine Chance für das Fernsehen, denn im Kino hätten die Schweizer Filme einen sehr schweren Stand.
Marktanteil im Krebsgang, trotz höherem TV-Konsum
Bei aller Liebe zur «Télévision de proximité» könnte sich Chenevière kein «Big Brother»-Spektakel auf TSR vorstellen. «Diese Art Unterhaltung ist nicht nach dem Geschmack der frankofonen Mentalität», stellte er trocken fest. In der frankofonen Medienkultur gebe es praktisch keine Sensations- und Klatschpresse und auch keine entsprechenden Fernsehsendungen, doppelte er nach.
Der Gesamtmarktanteil von TSR sank im vergangenen Jahr um 0,7 auf 32,2 Prozent. Insgesamt hat der Fernsehkonsum von 159 auf 161 Minuten zugenommen. Erfolge konnte TSR bei den jugendlichen Zuschauern zwischen 3 und 14 Jahren verbuchen. Der Marktanteil in dieser Zielgruppe stieg von 25 Prozent im Jahr 1999 auf 26,3 Prozent im Jahr 2000. Der Marktanteil in der Altersgruppe der über 50-Jährigen sank hingegen von 37,9 auf 35,9 Prozent.
Als katastrophal bezeichnete Raymond Vouillamoz, Programmdirektor TSR, den Zuschauereinbruch während der Sommermonate im vergangenen Jahr. Dies sei aber auf mangelnde finanzielle Mittel zurückzuführen, die ein attraktiveres Angebot verunmöglicht hätten.