Ferien mit der Maus im Käseparadies

Schweiz Tourismus will mit MySwitzerland.com «die beste Ländersite der Welt» anbieten

Schweiz Tourismus will mit MySwitzerland.com «die beste Ländersite der Welt» anbietenVon Andreas Panzeri«Die Ferienschweiz im Internet. Ein Mausclick voraus.» Hinter diesem Slogan stecken keine leeren Worte, wie die grafisch neu gestylte und technologisch raffiniert verbesserte Site MySwitzerland.com zeigt. Mit täglich 10000 virtuellen Touristen während durchschnittlich zwölf Minuten verzeichnet die Internetadresse bereits doppelt so viel Interesse wie noch vor einem Jahr.
«Nicht nur ein bisschen Farbe, sondern ein neuer Aufbau, neue Technologien und eine neue Navigation» prägen gemäss Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus, den grundlegend überarbeiteten Webauftritt MySwitzerland.com, der letzte Woche den Medien vorgestellt wurde. Vor gut einem Jahr war dieses heute grösste und umfassendste Ferien- und Reiseportal der Schweiz lanciert worden. Bereits heute verzeichnet die Internetseite mit erfreulich steigender Tendenz über 10000 Visitors pro Tag. Und jetzt sollen dank des Einsatzes neuester Technologie die Schweiz-Fans in aller Welt noch schneller und auch merklich einfacher zu ihren Informationen kommen, wie Thomas Winkler, Director Web Division bei Schweiz Tourismus, überzeugend demonstrierte.
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Man tippt auf der Starterseite «Botta» ein, und MySwitzerland.com präsentiert im Nu die beiden Top-Tipps Museum Jean Tinguely Basel sowie Kirche Santa Maria degli Angeli im Tessin. Klickt man sich bei der Kirche weiter, folgt neben einem Kurztext zum Andachtsraum, der vom Architekten Mario Botta zwischen 1992 und 1994 erbaut worden ist, auch eine Wegbeschreibung von Rivera (SBB) mit der Gondelbahn auf die Alpe Foppa (1530 m ü. M.). Der Link zur Website www.montemaro.ch klärt über die örtlichen Details auf.
Wer jetzt schon weiss, dass er den Rückweg nicht mit der Gondelbahn (Telefon 091 946 23 03), sondern zu Fuss angehen will, kann sich auch einen Kartenausschnitt im daneben gestellten Swiss Mapping System vergrössern lassen, bis er den verschlungensten Trampelpfad findet. Ist am geplanten Reisetag das direkt auf der Site mit «Unterkunft» abrufbare Hotel in Tamaro zufällig ausgebucht, kann auch ein ortsunkundiger Südamerikaner auf der aufzoombaren Karte entdecken, dass Locarno eine schön gelegene Stadt ganz in der Nähe sein muss.
In Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch oder Holländisch geführt, kann er in der Folge zum Hotelangebot von Locarno weitersurfen. Fotos vom Zimmer oder von der Hotelbar erleichtern hier den Entscheid im täglich online aktualisierten Reservationssystem. Mit nur einem Mausklick wird die Buchung bestätigt – aus den virtuellen Ferien in der Schweiz wird demnächst Realität.
Aufgabe von Schweiz Tourismus und damit auch des neuen Webauftritts ist es, die Nachfrage für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz zu fördern. Bis jetzt ist das mit dem Verteilen von jährlich 280 Tonnen Broschüren sowie der Beantwortung von täglich 2000 Telefonanrufen geschehen.
Kooperation mit Internetpartnern in aller Welt
Diese Kanäle werden auch in Zukunft in gleich bleibender Quantität zur Verfügung stehen. Ein deutliches Wachstum erwartet Schweiz Tourismus hingegen im Internet. «Gerade im Bereich Reisen und Ferien spielt das Internet bereits heute eine zentrale Rolle», weiss Jürg Schmid. Unter jenen E-Commerce-Bereichen, die vom Publikum am intensivsten genutzt werden, steht der Reisebereich nämlich weltweit an der Spitze. Dank den bereits vereinbarten Partnerschaften mit insgesamt 30 Kooperationen – wie unter anderen Bluewin, TravelScout24, SBB, Orangeworld, Planet Holiday in der Schweiz oder in aller Welt zusätzlich Yahoo! Weather, RTL World, Away.com oder OnTheSnow – kann MySwitzerland.com seine Daten bei inskünftig zwei Millionen Visitors pro Tag aufschalten. Auf Hochdruck laufen zudem die Vorbereitungen für eine japanische Version.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Werbemitteln, bei denen eine Broschüre mit fünf sowie eine bearbeitete Telefonanfrage mit rund acht Franken zu Buche geschlagen hat, wird das Marketing via Internet auch bei immer breiterer Streuung technisch bedingt kaum teurer werden. «Wachstum zum Nulltarif», freut sich Jürg Schmid.
Mit Inhalt versehen wird diese touristische Ideenbörse auf MySwitzerland.com von fünf vollamtlichen Redaktionsmitarbeitern bei Schweiz Tourismus. Dazu liefern immerhin 250 lokale Verkehrsvereine ihre täglichen Infos zum Wetter oder zu 60000 Veranstaltungen von Sport bis Kultur. 1800 der total rund 5400 Hotels in der Schweiz stellen bereits online ihre Buchungsmöglichkeiten bereit.
Zusammen mit weiteren Hintergrundinformationen zu Politik, Kultur, Wirtschaft und Transportwesen dient eine attraktive Auswahl von 220 Sehenswürdigkeiten aus dem Schweizer Tourismusangebot als Einstieg in die Ferienwelt. Jeweils fünf Top-Tipps pro Region wie die fünf schönsten Wanderungen in Graubünden oder die fünf urchigsten Grotti im Tessin sollen dem potenziellen Gast Lust auf die Schweiz machen. Auch trendige Last-Minute-Angebote werden über einen integrierten Kalender angeboten. Dieser zeigt nicht nur speziell verbilligte Aktionen, sondern informiert die immer kurzfristiger buchenden Touristen auch über freie Hotelbetten, etwa am kommenden Weekend im frisch verschneiten Davos. Wie viel es dort tatsächlich geschneit hat, ist in einem täglich aktualisierten Wetterbericht für alle relevanten Ferienorte abrufbar.
Eine Sammlung mit 360°-Panoramabildern von den schönsten Aussichtspunkten der Schweiz bereichern den visuellen Auftritt. In einer Bildergalerie warten 2000 Sujets auf Heimwehschweizer. Die mobile Webcam hat laut Direktor Schmid in der auf «MySwitzerland.com» getauften SBB-Lokomotive bereits einen organisierten Fanclub in Belgien gefunden.
Die Destinationen und Sehenswürdigkeiten sind auf einer dynamischen Schweizer Karte visualisiert. Dank dieses geografischen Informationssystems ist das Auffinden von touristischen Attraktionen ein Kinderspiel.
Auch Switzerland.com gehört jetzt endlich der Schweiz
In der Schweiz hätte man damals «Internett» noch mit zwei t am Schluss geschrieben, witzelte Schmid über die Tatsache, dass bereits 1994 ein visionärer Amerikaner die Domainadresse Switzerland.com reserviert habe. 1,5 Millionen Visitors jährlich wollen sich seither dort über die Schweiz informieren. Eine Interessengemeinschaft aus der Schweizer Wirtschaft hat die Domain nun gekauft. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, da der Verkäufer noch weitere attraktive Ländernamen «besitzt».
MySwitzerland.com soll parallel zu Switzerland.com als beliebter Brand aber bestehen bleiben.

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