Erst die Börse, dann das Image
Swissquote, Anbieter von Financial Services im Internet, will sich als innovative Marke etablieren
Swissquote, Anbieter von Financial Services im Internet, will sich als innovative Marke etablierenVon Anita VaucherSwissquote wurde 1997 gegründet und hat seither seine Dienstleistungen im Internet schrittweise erweitert. Der nächste grosse Coup ist die erste hundertprozentig virtuelle Bank in der Schweiz. Der Kommunikationsbedarf ist entsprechend gross.
Bis vor rund anderthalb Jahren war der Name Swissquote nur wenigen Insidern ein Begriff. Das hat sich schlagartig und spätestens seit dem Börsengang des führenden Anbieters von Web based Financial Services im Frühjahr 2000 geändert. Swissquote ist in der Schweiz die Nummer eins
für Echtzeitbörseninformationen und mit 15 Prozent Marktanteil die Nummer drei im Onlinebrokerage. Das Finanzportal des Unternehmens im waadtländischen Gland ist mit 70000 Views pro Monat das meistbesuchte Finanzportal der Schweiz.
Letztes Jahr wagte das Unternehmen zudem den Schritt nach Frankreich. Es war die französische Börse, die sich bereits vor einigen Jahren an die beiden Unternehmer wandte, weil es in Frankreich noch nichts Vergleichbares gab. Als weiteren ausländischen Markt hat Swissquote Deutschland im Visier. Und im Mai dieses Jahres will Swissquote die erste hundertprozentig virtuelle Bank in der Schweiz ins Leben rufen.
Gründung eines Finanzportals – aber kaum Geld für Werbung
Vor der Gründung der elektronischen Börse in der Schweiz belegte Telekurs das Monopol für sämtliche Börseninformationen. Die elektronische Börse ermöglichte schliesslich andern Unternehmen, in diesem Gebiet tätig zu werden. Mit Swissquote haben die beiden Geschäftsführer Marc Bürki und Paolo Buzzi dieses Monopol durchbrochen.
Die Mundpropaganda liess bei Insidern nicht lange auf sich warten. Ein Grund dafür, warum das Marketing und die entsprechenden Werbemassnahmen zunächst mal links liegen gelassen wurden. Das Geld wurde anderweitig dringender gebraucht.
Eigentlich haben die Swissquote-Gründer bezüglich ihrer Marketingstrategie antizyklisch gehandelt. Erst als sie durch den Börsengang schlagartig bei einem breiten Publikum bekannt wurden, entschieden sie sich für eine gross angelegte Werbekampagne und für die Zusammenarbeit mit einer externen Werbeagentur. Vorher wurde jeder Franken für Werbeausgaben zweimal umgedreht. Die Werbung beschränkte sich übrigens auf klitzekleine Schwarzweissinserate im Finanzteil der Tageszeitungen.
Überhaupt benehmen sich die beiden Gründer von Swissquote gar nicht wie die Golden Boys der Branche. Obwohl sie von Anfang an auf Erfolgskurs waren, haben sie nie mit der grossen Kelle angerührt und ihr Unternehmen immer in kleinen, wohl überlegten Schritten ausgebaut. Heute bietet die Swissquote Group nebst dem Online-Börsenhandel mit Marvel Communications ein führendes Unternehmen für die Entwicklung integrierter Webdesign-Lösungen für Internetkommunikation und E-Business an. Mit Swissquotemedia wurde Anfang dieses Jahres eine firmeninterne Akquisitionsstelle für Werbung und Sponsoring auf der Homepage von Swissquote geschaffen. Swissquotemedia konnte seit vergangenem Januar das Kundenvolumen auf drei Millionen Franken ausbauen.
Kürzlich haben sich die beiden Gründer von Swissquote den Finanzspezialisten Tito Tettamanti in den Verwaltungsrat geholt, der Anfang der Neunzigerjahre für positive und negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Auch dieser Schritt wurde wohl überlegt gemacht. «Tito Tettamanti ist ein Verwaltungsrat, der seine Kontrollfunktion hundertprozentig wahrnimmt und uns mit seiner Erfahrung wertvolles Know-how bringt», begründet Marc Bürki diese Wahl und fügt lachend hinzu, dass dies ja im Moment in andern Verwaltungsräten nicht unbedingt selbstverständlich sei.
Die Marke ist bislang noch zu wenig bekannt
Einen Makel wies die Marke Swissquote allerdings auf: Sie war im Markt kaum etabliert. Dies ergab eine Umfrage nach dem Börsengang. Deshalb entschloss man sich bei Swissquote, eine breit angelegte Imagekampagne zu lancieren. Damit wurde die Kommunikationsagentur Alibi in Commugny beauftragt. Man wollte eine nicht allzu grosse Agentur, die geografisch in der Nähe liegt. Sie hatte die Aufgabe gefasst, mit bescheidenen finanziellen Mitteln auf intelligente und unaufdringliche Art eine Kommunikationsstrategie für ein Unternehmen zu erarbeiten, das im Markt mit Konkurrenten wie Credit Suisse Youtrade und Consors auftritt, die eine viel aggressivere Kommunikationsstrategie verfolgen.
Im Mittelpunkt der Imagekampagne mit TV-Spots und ganzseitigen Anzeigen steht die Brücke. Abgeleitet aus dem Logo von Swissquote hat Alibi dieses Symbol weiterentwickelt. Die Brücke steht für eine Verbindung zwischen den Finanzinformationen und den Kunden. Sie ist auch Symbol für Weite und Freiheit, soll aber auch Sicherheit und Stabilität vermitteln. Der Auftritt ist grundsolide und entspricht ganz der Philosophie der beiden Firmengründer. Die Brücke und die damit verbundene Botschaft kann zudem weiterentwickelt werden.
Die Agentur Alibi betreut das ganze Kommunikationsmandat für Swissquote und zeichnet auch verantwortlich für die Gestaltung des Jahresberichts sowie verschiedener Broschüren. Die nächste grosse Herausforderung steht für die Agentur schon vor der Tür:
die Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie für die erste virtuelle Bank in der Schweiz aus dem Hause Swissquote.
Swissquote Group
Bis vor rund anderthalb Jahren war der Name Swissquote nur wenigen Insidern ein Begriff. Das hat sich schlagartig und spätestens seit dem Börsengang des führenden Anbieters von Web based Financial Services im Frühjahr 2000 geändert. Swissquote ist in der Schweiz die Nummer eins
für Echtzeitbörseninformationen und mit 15 Prozent Marktanteil die Nummer drei im Onlinebrokerage. Das Finanzportal des Unternehmens im waadtländischen Gland ist mit 70000 Views pro Monat das meistbesuchte Finanzportal der Schweiz.
Letztes Jahr wagte das Unternehmen zudem den Schritt nach Frankreich. Es war die französische Börse, die sich bereits vor einigen Jahren an die beiden Unternehmer wandte, weil es in Frankreich noch nichts Vergleichbares gab. Als weiteren ausländischen Markt hat Swissquote Deutschland im Visier. Und im Mai dieses Jahres will Swissquote die erste hundertprozentig virtuelle Bank in der Schweiz ins Leben rufen.
Gründung eines Finanzportals – aber kaum Geld für Werbung
Vor der Gründung der elektronischen Börse in der Schweiz belegte Telekurs das Monopol für sämtliche Börseninformationen. Die elektronische Börse ermöglichte schliesslich andern Unternehmen, in diesem Gebiet tätig zu werden. Mit Swissquote haben die beiden Geschäftsführer Marc Bürki und Paolo Buzzi dieses Monopol durchbrochen.
Die Mundpropaganda liess bei Insidern nicht lange auf sich warten. Ein Grund dafür, warum das Marketing und die entsprechenden Werbemassnahmen zunächst mal links liegen gelassen wurden. Das Geld wurde anderweitig dringender gebraucht.
Eigentlich haben die Swissquote-Gründer bezüglich ihrer Marketingstrategie antizyklisch gehandelt. Erst als sie durch den Börsengang schlagartig bei einem breiten Publikum bekannt wurden, entschieden sie sich für eine gross angelegte Werbekampagne und für die Zusammenarbeit mit einer externen Werbeagentur. Vorher wurde jeder Franken für Werbeausgaben zweimal umgedreht. Die Werbung beschränkte sich übrigens auf klitzekleine Schwarzweissinserate im Finanzteil der Tageszeitungen.
Überhaupt benehmen sich die beiden Gründer von Swissquote gar nicht wie die Golden Boys der Branche. Obwohl sie von Anfang an auf Erfolgskurs waren, haben sie nie mit der grossen Kelle angerührt und ihr Unternehmen immer in kleinen, wohl überlegten Schritten ausgebaut. Heute bietet die Swissquote Group nebst dem Online-Börsenhandel mit Marvel Communications ein führendes Unternehmen für die Entwicklung integrierter Webdesign-Lösungen für Internetkommunikation und E-Business an. Mit Swissquotemedia wurde Anfang dieses Jahres eine firmeninterne Akquisitionsstelle für Werbung und Sponsoring auf der Homepage von Swissquote geschaffen. Swissquotemedia konnte seit vergangenem Januar das Kundenvolumen auf drei Millionen Franken ausbauen.
Kürzlich haben sich die beiden Gründer von Swissquote den Finanzspezialisten Tito Tettamanti in den Verwaltungsrat geholt, der Anfang der Neunzigerjahre für positive und negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Auch dieser Schritt wurde wohl überlegt gemacht. «Tito Tettamanti ist ein Verwaltungsrat, der seine Kontrollfunktion hundertprozentig wahrnimmt und uns mit seiner Erfahrung wertvolles Know-how bringt», begründet Marc Bürki diese Wahl und fügt lachend hinzu, dass dies ja im Moment in andern Verwaltungsräten nicht unbedingt selbstverständlich sei.
Die Marke ist bislang noch zu wenig bekannt
Einen Makel wies die Marke Swissquote allerdings auf: Sie war im Markt kaum etabliert. Dies ergab eine Umfrage nach dem Börsengang. Deshalb entschloss man sich bei Swissquote, eine breit angelegte Imagekampagne zu lancieren. Damit wurde die Kommunikationsagentur Alibi in Commugny beauftragt. Man wollte eine nicht allzu grosse Agentur, die geografisch in der Nähe liegt. Sie hatte die Aufgabe gefasst, mit bescheidenen finanziellen Mitteln auf intelligente und unaufdringliche Art eine Kommunikationsstrategie für ein Unternehmen zu erarbeiten, das im Markt mit Konkurrenten wie Credit Suisse Youtrade und Consors auftritt, die eine viel aggressivere Kommunikationsstrategie verfolgen.
Im Mittelpunkt der Imagekampagne mit TV-Spots und ganzseitigen Anzeigen steht die Brücke. Abgeleitet aus dem Logo von Swissquote hat Alibi dieses Symbol weiterentwickelt. Die Brücke steht für eine Verbindung zwischen den Finanzinformationen und den Kunden. Sie ist auch Symbol für Weite und Freiheit, soll aber auch Sicherheit und Stabilität vermitteln. Der Auftritt ist grundsolide und entspricht ganz der Philosophie der beiden Firmengründer. Die Brücke und die damit verbundene Botschaft kann zudem weiterentwickelt werden.
Die Agentur Alibi betreut das ganze Kommunikationsmandat für Swissquote und zeichnet auch verantwortlich für die Gestaltung des Jahresberichts sowie verschiedener Broschüren. Die nächste grosse Herausforderung steht für die Agentur schon vor der Tür:
die Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie für die erste virtuelle Bank in der Schweiz aus dem Hause Swissquote.
Swissquote Group
1990: Gründung von Marvel Communications SA. Das Unternehmen überträgt Börsendaten und entwickelt Finanzdatenbanken.
1997: Gründung von Swissquote. Erstes Internetportal zur Übermittlung von Echtzeitaktienkursen an der Börse.
1999: Lancierung der Onlineplattform Swissquote Trade
und Gründung der Dachorganisation Swissquote Group Holding SA.
2000: Börsengang des Unternehmens
Besitzstruktur der AG: 32% Publikum
6% Private Investoren, vorwiegend Banken
52% Management und Personal