Ein Festival steht unter Strom

Erstmals Werbespots am International Energy Festival in Lausanne

Erstmals Werbespots am International Energy Festival in Lausannevon Anita VaucherDas International Energy Festival hat sich in wenigen Jahren etabliert. Was einst mit Werkfilmen zum Thema Energie für ein Fachpublikum begann, ist heute ein Forum mit Kurzfilmangebot für ein breites Publikum. Zum ersten Mal gab es dieses Jahr auch Werbespots zu sehen.
«Press the button, and we will do the rest.» Diesen weltbekannten Slogan aus dem Hause Kodak zitierte Suzanne Buffat, Direktorin des International Energy Festival, um die Selbstverständlichkeit des täglichen Energiekonsums zu illustrieren. Bei der Energie, die aus der Steckdose kommt, verhält es sich ja ähnlich wie mit dem Wunderding Fotoapparat: Wir drücken auf den Knopf, und der Rest geht von selbst, ohne dass wir die technischen Details zu kennen brauchen.
Die verschiedenen Energiequellen ohne politische, wirtschaftliche oder technologische Hintergedanken einem breiten Publikum näher zu bringen, ist Ziel des International Energy Filmfestivals. Es fand im März bereits zum achten Mal in Lausanne statt. Das Festival ist das einzige Forum der Welt, das für sämtliche existierenden Energieformen auf diesem Planeten eine Promotionsplattform bietet – in einer Zeit der fortschreitenden Deregulierung des Energiemarktes ein bedeutendes Anliegen. Der Festivalbesucher hat die Möglichkeit, sich über Bedarf und Verwendung, aber auch über die unterschiedliche kulturelle Bedeutung dieses kostbaren Guts in den verschiedenen Ländern zu informieren.
Die Plattform soll auch das
Interesse der Werber wecken
Gezeigt wurden Kurzdokumentarfilme und in diesem Jahr als Novum Werbespots, welche die Agenturen aus aller Welt zum Thema Energie produziert hatten. «Das Interesse an diesem Festival soll auch bei Werbeschaffenden geweckt werden, damit sie ihre Arbeit einem breiten, ausserhalb der Werbebranche und der B2B-Ebene interessierten Publikum vorstellen können. Aber auch, um das Festival durch die Spots noch attraktiver zu machen», meint Suzanne Buffat.
Die diesjährige Zusammenarbeit mit Publisuisse und der Fédération Romande de communication et de publicité (FRP) soll deshalb in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Die FRP war verantwortlich für die Organisation des diesjährigen Podiumsgesprächs zum Thema «Catastrophes naturelles et humaines: les communicateurs face à la crise».
Komplizierten Sachverhalt
humorvoll kommunizieren
Das Festival findet alle zwei Jahre in Lausanne statt, und zwar im Rahmen der grossen Publikumsmesse «Habitat et Jardin», und kann allein schon deshalb mit einem grossen und vielschichtigen Publikum rechnen. Ausserdem ziehen die Produktionen aus 25 Ländern viele ausländische Gäste an.
In den Anfangszeiten des Festivals seien hauptsächlich Werkfilme und Unternehmensporträts von Firmen gezeigt worden, die sich mit Energie befassen, erklärt Suzanne Buffat. Diese Produktionen hätten sich eher an ein Fachpublikum gerichtet. Das Image des Energy Festival habe sich aber grundlegend geändert, indem die Qualität der Beiträge stark verbessert worden sei und die Botschaft zu einem recht komplizierten Sachverhalt heute klar, aber auch mit viel Humor und Fantasie kommuniziert werde, stellt Buffat weiter fest.
Bisher stand zudem jedes Festival unter einem ganz bestimmten Thema. Für das diesjährige Festival hatten die Teilnehmer freie Themenwahl, durften aber nur Kurzfilme bis zu zwanzig Minuten und nicht mehr einstündige Dokumentarfilme einreichen.
Offizielle Partner des Festivals sind das Bundesamt für Energie, die Erdölvereinigung, Erdgas – Gaz naturel, die Eidgenössische Technische Hochschule, Lausanne, Les Electriciens Romands, der Kanton Waadt und die Stadt Lausanne. Im Patronatskomitee sitzt unter anderen Bundespräsident Moritz Leuenberger.
Die Sternenmacher glänzten in Lausanne

Die international zusammengesetzte Jury hatte rund 50 Kurzfilme und ebenso viele Werbespots zu beurteilen. Den Grand Prix in der Kategorie Kurzfilme erhielt der Schweizer Film «The Starmakers» von Laurent Larsonneur; Produktion: Pierre J. Paris, EPFL, Lausanne, und Andreas Koch, Digital Studio SA, Paris. Der Film wurde bereits an der Weltausstellung 2000 in Hannover gezeigt.
In der Kategorie Werbespots ging der Grand Prix an die Produktion «Lapins» von VVL/BBDO, Brüssel. Den Prix der FRP erhielt ein Spot für Gaz de France – «Un monde mal adapté» – der Agentur Australie in Paris.
Korrigendum

Beim Advertising-Index des vierten Quartals 2000 (WW 12/01) hat sich bei der Datenübermittlung ein Fehler eingeschlichen: Urheber des Hirz-Sujets «Aprikose» ist nicht Sulzer Suter, sondern Publicis, Lausanne. Das Marktforschungsinstitut Demoscope teilt uns die Agentur nur dann mit, wenn diese auch als Signatur auf der Anzeige erscheint.

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