Digital-Marketing-Vorsätze für 2020 — der Konkurrenz fünf Schritte voraus

In der dreiteiligen Artikelreihe empfiehlt die auf User Experience spezialisierte Digitalagentur Campfire allen, denen der Erfolg ihres Geschäftes auch im neuen Jahr am Herzen liegt, die wichtigsten Vorsätze 2020.

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Die Trends 2020 auf einen Blick:

  • User Centricity
    • Respect the user
  • Data & Customer Insights
    • Think with data
  • Agilität und Iteration
    • Never stop evolving

Das Jahr 2020 ist erst seit ein paar Tagen angebrochen. Einige von uns haben gute Vorsätze getroffen. Andere waren realistischer und haben es gleich sein lassen.

Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Virtual Reality und Voice Marketing ziemlich verrückte Ideen, weit entfernt vom effektiven Markteinsatz. Technologische Trends sind schwer vorherzusagen. Häufig verändern sie nur bestimmte Branchen und sind manchmal so schnell wieder verwunden, wie sie aufgetaucht sind. Doch es gibt auch langfristigere Entwicklungen, die über Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen im Jahr 2020 entscheiden.

 

Die wichtigsten Digital-Marketing-Trends 2020 im Überblick

User Centricity

Wir alle werden immer kritischer, unsere Aufmerksamkeit sinkt und wir verzeihen immer weniger in Anbetracht der zahllosen Alternativen. Wer seine Kunden ernst nimmt und es schafft, User Centricity in seiner Organisation zu etablieren, gehört 2020 zu den sicheren Gewinnern.

Data & Customer Insights

Daten sind das Gold der Zukunft, denn mit ihnen können wir uns auf mehr verlassen als nur unser Bauchgefühl. Wer verlässliche und einmalige Daten besitzt und es schafft diese am gewinnbringendsten zu kombinieren, auszuwerten und anzureichern, gewinnt 2020 das Rennen.

Agilität und Iteration

Der Druck im Markt wird immer grösser. Nicht erst seit Growth Driven Design leben wir in einer «Perpetual Beta». Keiner kann es sich im digitalen Kosmos erlauben stehen zu bleiben. Erst recht nicht im Jahr 2020.

 

Für den digitalen Erfolg muss man relevante Trends frühzeitig erkennen. Bis zum Jahr 2020 wird die Anzahl der Menschen, die ein Mobiltelefon besitzen, grösser sein als die Zahl der Menschen, die zu Hause fliessendes Wasser oder Strom haben (Quelle: «Cisco Visual Networking Index» von Cisco, Juni 2016)

Was bedeutet dies für das digitale Marketing? Wer ist im Jahr 2020 deine Zielgruppe und wer deine Konkurrenz? Wie werden deine Kunden mit deiner Marke interagieren und deine Produkte kaufen?

 

User Centricity — Digital-Marketing-Trend 2020

Respect the user

Keine Panik! Dir geht es nicht anders als uns allen. Die Zeit fliegt, die Konkurrenz wächst und Möglichkeiten und Tools poppen schneller auf, als du «Datenschutzgrundverordnung» sagen kannst. Aber es gibt gute Nachrichten: User Centricity ist hier, um uns allen zu helfen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Fakenews und DSGVO haben die Menschen aufhorchen lassen
  • Botschaften mit Relevanz und Simplicity gewinnen Herzen
  • Nur wer lernt, die Welt durch die Augen seiner Kunden zu betrachten, erntet Vertrauen
  • UX Design hilft Unternehmen und Kunden einander näher zu kommen

 

Kundenfokussierung

Customer Centricity ist sicherlich nicht das, was du unter einem revolutionären Trend für das Jahr 2020 erwartest. Und doch ist die durchgängige Orientierung an den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden das grösste Differenzierungsmerkmal der kommenden Jahre.

Die Vorteile von User Centricity sind vielfältig. Dennoch fällt es vielen Unternehmen noch immer schwer, die Bedürfnisse der Kunden mit den eigenen Unternehmenszielen gewinnbringend zu kombinieren.

Dass Kundenfokussierung in allen Bereichen und Disziplinen wie Firmenkultur, Marketing und Kommunikation immer wichtiger wird hat mit weiteren Trends zu tun. Die Stärkung des Datenschutzes, das Ende von Bullshit-Marketing und der Kampf gegen Fakenews, sowie der Aufstieg der Generation Goldfisch werden im Jahr 2020 ihren Höhepunkt finden.

Im letzten Jahr hat uns alle die Aufregung rund um die DSGVO viele Nerven gekostet. Doch was mit Datenschutzerklärungen, Cookie-Bars und Double-Opt-Ins begann war nur der erste Warnschuss. 2020 wird die Thematik mit dem California Consumer Privacy Act (kurz CCPA — die amerikanische Lightversion der DSGVO) fortgesetzt. Auch die Aufmerksamkeit aller User über den Umgang mit ihren Daten wird im neuen Jahr sicherlich noch steigern. Dies könnte schon bald das Aus für Cookies bedeuten. Auch bei den US-Tech-Giganten Google, Amazon, Facebook und Apple könnte dies grundlegend verändern, wie sie mit User-Daten umgehen wollen oder umgehen müssen.

Ist dein Unternehmen für diese Entwicklung gewappnet?

Für Schweizer Unternehmen war die DSGVO Wendepunkt und Auslöser zugleich. Viele haben sich erst durch die DSGVO endlich ernsthaft mit den Wünschen, Ängsten und Bedürfnissen ihrer Kunden auseinandergesetzt.

Generation Goldfisch

Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Internetnutzers liegt bei rekordtiefen 8 Sekunden (wenn man der Microsoft-Studie glaubt also eine Sekunde weniger als bei Goldfischen). Video-Content, Simplicity, Snackable Content, kurze Ladezeiten und überhaupt alles, was dem User die Lösung seines Problems schneller und einfacher macht, wird relevanter denn je.

Gleichzeitig werden Menschen immer kritischer, nicht nur was die Preisgabe und den Umgang mit ihren Daten angeht. Auch im digitalen Marketing weht neuerdings ein rauerer Wind. Ein Viertel der Schweizer Internetnutzer hat auf mindestens einem Gerät einen sogenannten Adblocker installiert (Quelle).

Wer weiterhin digitales Marketing schlicht des Marketing-Willens betreibt, wird merken, dass die gesteckten Ziele nur schwer erreicht werden können. Schlimmstenfalls werden potentielle Kunden für lange Zeit — wenn nicht für immer — vergrault.

 

Der Mensch im Mittelpunkt

User Experience Strategy und UX-Design sind nicht erst im Jahr 2020 zwei der aufstrebenden Bereiche im digitalen Kosmos.

Nur wer seine Kunden versteht, versteht auch sein eigenes Geschäftsmodell. Nur wer in der Lage ist, die Welt durch die Augen seiner Kunden zu betrachten, kann auch ihre Probleme lösen und ihr Vertrauen gewinnen. Unternehmen, die entlang der User Journey an allen Touchpoints auf die Wünsche, Ängste und Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen, knüpfen langfristig erfolgreiche Kundenbeziehungen.

Verlässliche Methoden zu einer kundenzentrierten Sichtweise sind unter anderem das Customer Centric Business Model und Consumer Closeness Interviews. Diese Modelle zwingen dich dazu, dein Geschäft aus der Kundenperspektive zu betrachten. Der Value Proposition Canvas hilft dir ausserdem, das Angebot deiner Firma mit den Ängsten, Wünschen und Bedürfnissen deiner Zielgruppe zu reflektieren, um mögliche Lücken und Potentiale ausfindig zu machen.

Wer die daraus entspringen Massnamen datenschutzkonform und ohne nervige Popups umsetzen kann wird nicht nur im Jahr 2020 zu den Gewinnern zählen.

Firmen, die es schaffen User Centricity tief in ihrer Kultur zu verwurzeln, werden zu einem einmaligen Problemlöser und nicht so schnell von ihrer Pole Position zu verdrängen sein.

 

So geht’s weiter:

Data & Customer Insights

Daten sind das Gold der Zukunft, denn mit ihnen können wir uns auf mehr verlassen als nur unser Bauchgefühl. Wer verlässliche und einmalige Daten besitzt und es schafft diese am gewinnbringendsten zu kombinieren, auszuwerten und anzureichern, gewinnt 2020 das Rennen.

Über den Autor

Dirk Unger ist Partner und UX-Designer bei Campfire. Seit der Gründung 2013 hat sich die Digitalagentur auf die Bereiche UX-Strategie und UX-Design spezialisiert. Als langjährige Kunden vertrauen unter anderem BFU, UNICEF Schweiz, Swatch und die Stadt Biel auf die Erfahrung und Expertise von Campfire.

Foto: David Travis on Unsplash

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