«Der Solidaritätsgedanke muss mehr in den Vordergrund»
Georges Oberson, Kommunikationschef La Suisse, sieht grossen Werbebedarf für Versicherer
Georges Oberson, Kommunikationschef La Suisse, sieht grossen Werbebedarf für VersichererDie Versicherung La Suisse verfügt über einen geringen Bekanntheitsgrad. Erste Priorität für den Kommunikatinsverantwortlichen Georges Oberson hat daher der Werbeauftritt des Unternehmens.La Suisse hat eine Imagekam-pagne lanciert. Warum?
Georges Oberson: Eine Umfrage hat ergeben, dass La Suisse einen tiefen Bekanntheitsgrad hat. Zudem befinden wir uns als Versicherer in einem Verdrängungsmarkt. Wenn man aber die Werbeauftritte der einzelnen Versicherungsgesellschaften betrachtet, sind diese austauschbar. Wir wollten darum eine Kampagne, die uns von der Konkurrenz abhebt.
Hat La Suisse in der Vergangenheit nicht genügend kommuniziert?
Oberson: Ganz allgemein haben die Versicherungen in der Vergangenheit wenig kommuniziert, ganz nach dem Motto: Je weniger man von uns spricht, desto besser. Bis anhin stand uns nur ein kleines Budget für die Werbung zur Verfügung. Wir haben wohl punktuell Werbung gemacht, ohne einen Bekanntheitsgrad zu schaffen. Erst vor einem Jahr hat die Direktion beschlossen, dem Auftritt in der Öffentlichkeit mehr Bedeutung beizumessen.
Die Konkurrenz ist mit Werbung sehr präsent, vor allem im Fernsehen. Haben Sie deshalb für Ihre Imagekampagne auf TV-Spots verzichtet?
Oberson: Aus finanziellen Gründen haben wir in der ersten Welle der Kampagne darauf verzichtet.
Wie beurteilen Sie das Konzept von Publicis, Lausanne, das für die Versicherungsbranche eher unüblich ist?
Oberson: Ich habe innigst gehofft, dass etwas Aussergewöhnliches präsentiert würde. Die Idee mit den Volksstämmen hat uns gefallen. Volksstamm bedeutet ja auch kleine Gemeinschaft. Unser Zielpublikum sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Familien.
Die Plakate könnten doch ebenso gut für verlockende Feriendestinationen werben. Denken Sie, dass der Mann von der Strasse die Botschaft verstehen wird?
Oberson: Wahrscheinlich wird der Betrachter zweimal hinschauen müssen, um zu begreifen, dass die Botschaft von einer Versicherungsgesellschaft kommt. Aber das ist ja gerade wünschenswert, denn so wird er sich an den Namen der Versicherung erinnern.
Soll die Kampagne mithelfen, das Image zu verjüngen?
Oberson: Ja, ganz bestimmt. Die Versicherungen haben ja zum Teil immer noch ein etwas verstaubtes Image. In der Öffentlichkeit herrscht das Klischee der Versicherung als etwas Kompliziertes mit viel Kleingedrucktem. Wir haben übrigens in dieser Hinsicht auch eine Korrektur vorgenommen. Wir haben alle Formulare überarbeitet. Bei La Suisse gibt es nichts Kleingedrucktes mehr. Publicis hilft uns zudem bei der Formulierung der Texte unserer Broschüren und Formulare.
Haben Sie nicht darüber nachgedacht, bei dieser Verjüngungskur auch das Logo der Versicherungsgesellschaft zu überarbeiten?
Oberson: Dieser Schritt wäre im Moment zu riskant. Die einzige Änderung, die wir vorgenommen haben, ist der Wechsel der Hintergrundfarbe des Schriftzuges von Weiss auf Schwarz.
«Echte Werte bewahren» steht unter dem Firmenschriftzug. Was bedeutet für Sie dieser Claim?
Oberson: Es sind die ursprünglichen Werte des Versicherers. Versicherungen sollen ja nicht nur wegen der fetten Prämiengewinne abgeschlossen werden. Die Prämien, von denen der eine viel bezahlt und der andere wenig, sollen gerecht verteilt werden und Not lindern helfen, wo der Einzelne überfordert ist. Die Einstellung, die seit den Achtzigerjahren zunehmend vorherrscht, «Je mehr ich bezahlt habe, desto mehr steht mir zu», ist eigentlich falsch. Der Solidaritätsgedanke sollte wieder mehr im Vordergrund stehen.
Sie sind seit einem Jahr verantwortlich für die Kommunikation des Unternehmens. Welches sind Ihre Prioritäten?
Oberson: Erste Priorität hat der Auftritt in der Öffentlichkeit, damit wir als dynamische Versicherung wahrgenommen werden und in Erinnerung bleiben. Und ein weiteres Anliegen ist die Ausarbeitung eines Sponsoringprogramms.
Welche Pläne haben Sie in der Schublade bezüglich Sponsoring?
Oberson: In der Vergangenheit haben wir den Volleyball unterstützt. Wir sind aber ein zu kleines Unternehmen, um mit den Grossen mitspielen zu können. Es wäre auch nicht korrekt gegenüber unseren Prämienzahlern, mit der grossen Kelle anrühren zu wollen. Wir werden uns darum auf kleinere Anlässe konzentrieren, auf Events auch, die unseren Kunden zugute kommen. So sponsern wir das Skinachwuchskader. Interview: Anita Vaucher
Georges Oberson: Eine Umfrage hat ergeben, dass La Suisse einen tiefen Bekanntheitsgrad hat. Zudem befinden wir uns als Versicherer in einem Verdrängungsmarkt. Wenn man aber die Werbeauftritte der einzelnen Versicherungsgesellschaften betrachtet, sind diese austauschbar. Wir wollten darum eine Kampagne, die uns von der Konkurrenz abhebt.
Hat La Suisse in der Vergangenheit nicht genügend kommuniziert?
Oberson: Ganz allgemein haben die Versicherungen in der Vergangenheit wenig kommuniziert, ganz nach dem Motto: Je weniger man von uns spricht, desto besser. Bis anhin stand uns nur ein kleines Budget für die Werbung zur Verfügung. Wir haben wohl punktuell Werbung gemacht, ohne einen Bekanntheitsgrad zu schaffen. Erst vor einem Jahr hat die Direktion beschlossen, dem Auftritt in der Öffentlichkeit mehr Bedeutung beizumessen.
Die Konkurrenz ist mit Werbung sehr präsent, vor allem im Fernsehen. Haben Sie deshalb für Ihre Imagekampagne auf TV-Spots verzichtet?
Oberson: Aus finanziellen Gründen haben wir in der ersten Welle der Kampagne darauf verzichtet.
Wie beurteilen Sie das Konzept von Publicis, Lausanne, das für die Versicherungsbranche eher unüblich ist?
Oberson: Ich habe innigst gehofft, dass etwas Aussergewöhnliches präsentiert würde. Die Idee mit den Volksstämmen hat uns gefallen. Volksstamm bedeutet ja auch kleine Gemeinschaft. Unser Zielpublikum sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Familien.
Die Plakate könnten doch ebenso gut für verlockende Feriendestinationen werben. Denken Sie, dass der Mann von der Strasse die Botschaft verstehen wird?
Oberson: Wahrscheinlich wird der Betrachter zweimal hinschauen müssen, um zu begreifen, dass die Botschaft von einer Versicherungsgesellschaft kommt. Aber das ist ja gerade wünschenswert, denn so wird er sich an den Namen der Versicherung erinnern.
Soll die Kampagne mithelfen, das Image zu verjüngen?
Oberson: Ja, ganz bestimmt. Die Versicherungen haben ja zum Teil immer noch ein etwas verstaubtes Image. In der Öffentlichkeit herrscht das Klischee der Versicherung als etwas Kompliziertes mit viel Kleingedrucktem. Wir haben übrigens in dieser Hinsicht auch eine Korrektur vorgenommen. Wir haben alle Formulare überarbeitet. Bei La Suisse gibt es nichts Kleingedrucktes mehr. Publicis hilft uns zudem bei der Formulierung der Texte unserer Broschüren und Formulare.
Haben Sie nicht darüber nachgedacht, bei dieser Verjüngungskur auch das Logo der Versicherungsgesellschaft zu überarbeiten?
Oberson: Dieser Schritt wäre im Moment zu riskant. Die einzige Änderung, die wir vorgenommen haben, ist der Wechsel der Hintergrundfarbe des Schriftzuges von Weiss auf Schwarz.
«Echte Werte bewahren» steht unter dem Firmenschriftzug. Was bedeutet für Sie dieser Claim?
Oberson: Es sind die ursprünglichen Werte des Versicherers. Versicherungen sollen ja nicht nur wegen der fetten Prämiengewinne abgeschlossen werden. Die Prämien, von denen der eine viel bezahlt und der andere wenig, sollen gerecht verteilt werden und Not lindern helfen, wo der Einzelne überfordert ist. Die Einstellung, die seit den Achtzigerjahren zunehmend vorherrscht, «Je mehr ich bezahlt habe, desto mehr steht mir zu», ist eigentlich falsch. Der Solidaritätsgedanke sollte wieder mehr im Vordergrund stehen.
Sie sind seit einem Jahr verantwortlich für die Kommunikation des Unternehmens. Welches sind Ihre Prioritäten?
Oberson: Erste Priorität hat der Auftritt in der Öffentlichkeit, damit wir als dynamische Versicherung wahrgenommen werden und in Erinnerung bleiben. Und ein weiteres Anliegen ist die Ausarbeitung eines Sponsoringprogramms.
Welche Pläne haben Sie in der Schublade bezüglich Sponsoring?
Oberson: In der Vergangenheit haben wir den Volleyball unterstützt. Wir sind aber ein zu kleines Unternehmen, um mit den Grossen mitspielen zu können. Es wäre auch nicht korrekt gegenüber unseren Prämienzahlern, mit der grossen Kelle anrühren zu wollen. Wir werden uns darum auf kleinere Anlässe konzentrieren, auf Events auch, die unseren Kunden zugute kommen. So sponsern wir das Skinachwuchskader. Interview: Anita Vaucher